Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
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Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
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Lebenszeichen
Wie viele Mondzyklen vergangen waren wusste die Orcin nicht mehr, da sie irgendwann aufhörte die Wochen und Monate zu zählen. Dabu`kas Reise begann kurz nach der Rückkehr des alten Häuptlings, die den Klan in einen Umbruch stürzen sollte. Was genau geschah ging größtenteils an ihr vorbei, sie war zu weit und ungreifbar entfernt. Jedoch machten sich schnell Gerüchte in Orgrimmar breit, vermischten sich mit Tatsachen und so kam es das ihre engsten Bezugspersonen den Klan verließen und offenbar einen eigenen gründeten. Ehe sich Dabu`ka selbst ein Bild darüber machen konnte brach erneut Krieg auf Azeroth aus, schlimmer noch; die neuen Bedrohungen drohten viele Meinungen gegenüber das bestehende Bündnis unter der Kriegsführung Sylvanas auch innerhalb der Horde zu spalten.
Die Orcin hatte kaum Zeit sich über andere Dinge den Kopf zu zerbrechen, da sehr schnell die ersten Truppen aufgestellt und eingezogen wurden. Dabu`ka wurde zusammen mit anderen tapferen Kämpfern zu der Ödnisfestung, im südlichen Teil des Brachlandes, bestellt. Dort tobte bereits ein erbitterter Kampf zwischen Orcs und Menschen, um die dortigen Ressourcen. Die Ödnisfestung mit ihren hohen Mauern bot ihr für lange Zeit ein unerkanntes Kämpferleben mitten unter Gleichgesinnten ihres Volkes. Die Orcin lernte viel über Taktiken, erweiterte ihr Wissen über Kriegsführung und knüpfte neue Kontakte, die ihr später dabei helfen sollten, einen gewagten Schritt zu gehen.
Über Monate bahnten sich nicht nur reine Kämpfe mit der Allianz an, auch die gute Anschlussverbindung über das Wegekreuz, bis nach Orgrimmar bot einigen Sippen gar ein zügiges Wiedersehen an. Händler kamen, gingen oder blieben einfach, da durch die gute Anbindung keine Vorratsknappheit drohte. Dies wurde mit der Zeit allerdings zu einem Problem, denn die Kriegsführung wollte außer einer kleinen Minderheit keine Zivilisten oder gar Familien in der Ödnisfestung beherbergen und versorgen. Auseinandersetzungen standen fast an der Tagesordnung und so trug es sich zu, dass Dabu`ka, die selbst keine eigene Familie hatte, zwischen die Fäuste zweier Kameraden geriet, um einen Kompromiss auszuhandeln. Untereinander sollte es ihrer Meinung nach kein unnötiges Blutvergießen geben. Mürrisch über diesen Vorgang, aber schließlich einsichtig, willigten die Orcs ein und Dabu`ka sollte schleunigst eine Lösung finden.
Sie nahm den gewagten Auftrag zügig wahr und so zog sie, gemeinsam mit ihren Begleitern Haruk und Schattenfang, hinaus um eine Antwort zu finden. Die Tage waren warm, die sternenklaren Nächte dafür umso kühler. Oft musste sie genau zu dieser Zeit an die schönen Momente im Sumpf denken, die sie wärmten. Ein paar Tage dauerte die Suche, doch dann wurde sie nicht zu weit von der Feste entfernt fündig. Seit dem Kataklysmus zog es die Klingenhauer aus ihrem Dorf. Die Landschaft dort hatte sich stark verändert und das stachelige Völkchen siedelte sich nebst der hohen Berglandschaft, inmitten den dunklen und schwer passierbaren Dornenwäldern an, um besser vor der Außenwelt geschützt zu sein. Das einstige Dorf war verlassen, bot aber einen Orc den perfekten Ort des Verweilend. Es gab nur einen Durchgang, jedoch so einige knifflige Fluchtwege bei einem drohenden Angriff. Dabu`ka war eigentlich zufrieden mit den Gedanken einer handfesten Übernahme, aber sie wusste, dass sie auch die Verantwortung der Sicherheit anderer auf ihren Schultern trug.
Die Orcin jagte ein paar Tage und Nächte, bis ihre Pranken vom Blut rissig waren. Schlangen, Kaninchen, sogar ein Wildschwein waren ihre Ausbeute. Mit diesen Geschenken wandte sie sich an die Klingenhauer, die anfangs alles andere als erfreut über ihren, oder irgendeinen Besuch waren. Es dauerte und Dabu`ka musste ihr Vertrauen durch einige kleinere Gefallen zunächst gewinnen, was ihr aber letztendlich mit Geduld gelang. Die Klingenhauer akzeptierten ihr Angebot und so konnte die Orcin stolzen Hauptes in die Ödnisfestung zurück kehren und den Kompromiss zu Gunsten aller dort Anwesenden präsentieren.
Der Kriegsführer übergab Dabu`ka die ehrenvolle Aufgabe die Zivilisten mit einigen Vorräten und Baumaterial der Horde zu führen und zu beschützen. Sie sollte vor Ort bleiben um die Sicherheit zu gewährleisten und das kleine Dorf in eigener Verantwortung aufzubauen. Ihre Idee, ihre Herausforderung. Auf weitere Hilfe würde sie vermutlich vergebens warten, denn der Kampf gegen die Allianz musste schließlich in der Festung weiter gehen. Laut hallte die Kunde des neu errichteten, kleinen Dorfes unter der Leitung von Dabu`ka Donnerblut, wie sie von den neuen Bewohnern genannt wurde, bis nach Orgimmar zurück. Auf welch ein schwieriges und waghalsiges Unterfangen sie sich da eingelassen hatte sollte sie gewiss zu einem späteren Zeitpunkt noch herausfinden.
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Zuletzt von Dabu´ka am Mo Jun 03, 2019 11:28 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
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Neue Pfade
Das Dorf war rasch bezugsfertig. Dies war vor allem auch den Zivilisten zu verdanken, die kräftig mit anpackten. Jeder half mit; egal wie kräftig oder schmächtig, vom betagten Altkrieger, bis jungen Orcwelpen. Als die Wachposten bezogen wurden, atmete Dabu`ka erst einmal erleichtert auf. Symbolisch bekam sie das erste Signalhorn überreicht und ließ sich nicht nehmen, den ersten Posten am Eingang des Dorfes zu erklimmen. Von droben hatte sie einen guten Überblick. Der Wind erschien ihr kühler als sonst, als er ihr um die Nase wehte. Vielleicht ein Zeichen der Ahnen, die sie nun aufforderten endlich das Signal ertönen zu lassen. Mit einem kräftigen Atemzug erschallte ein tiefer, gleichmäßiger Ton, der sich durch das ganze Dorf zog. Nun konnte ein Schamane die Weihung des der neuen Heimat vollziehen. Unter Beifall kletterte die Orcin wieder herunter und machte sich auf den Weg zum Schamanenstein.
Dort standen sie versammelt um den großen Stein, der zugleich den Weg in die Zufluchthöhle deutete. Die tiefen, dunklen Jubelstimmen der Orcs boten eine berauschende Geräuschkulisse. Dabu`ka erhob das ihr gereichte Trinkhorn. „Und so soll es jeder erfahren, dieses Dorf ist nun Heimat des Donnerblutklans!“ Mit einem fast schon aggressiven Laut brüllte die Orcin ihre Euphorie hinaus und erblickte vor sich plötzlich eine alte, vertraute Silhouette, welche sie noch aus Orgrimmar kannte. Respekt zollend nickte der Orc ihr entgegen und schenkte gar ein stolzes Lächeln. Sein Gesicht war von Falten bezogen und mit einer hellen Lehmfarbe gezeichnet. Seine Kutte und gekrümmte Haltung verriet, dass es sich um einen alten Schamanen handelte. Er hatte sich eigens auf den Weg gemacht, um der Weihung des Dorfes beizuwohnen.
Die Einweihung wurde zünftig und mit viel Speiß und Trank gefeiert. Am nächsten Tag brummte der Schädel kräftig und weckte die Orcin schmerzvoll. Aus ihrer Hütte, vorbei an den lodernden Feuerstellen, der großen Versammlungshütte, dem Ritualstein und der Schmiede, ging es zur Schöpfvorrichtung, die erstellt wurde, um mit Eimern frisches Wasser aus dem tiefer gelegenen Klippensee zu ziehen. Bereits das schrille Quietschen des Flaschenzuges trommelte in ihrem Kopf unangenehm nach. „Du bist deinen eigenen Pfad gegangen, wie ich es Dir einst voraus gesagt hatte.“ Sprach der alte Schamane, der wie ein Geist plötzlich hinter Dabu`ka stand. Brummend trank die Orcin vom kühlen Wasser, ehe sie sich den kompletten Eimer zum wach werden über den Kopf goss.
„Ich konnte nicht zurück. Urmug und Karula, sie gingen mit anderen als ich auf Reisen war. Ohne sie …“ Ein schweres Seufzen summte sie zwischen den Lippen aus. „Manchmal stehen wir vor zwei Pfaden, in zwei verschiedene Richtungen, die richtige Entscheidung zu treffen ist schwer.“ Sprach der Alte. Dabu`ka wusch ihre Augen wach und setzte sich in Bewegung. „Ich gehe lieber meinen eigenen, als mich für eine Seite zu entscheiden.“ Schnaufte sie mit zusammengeschobenen Brauen als sie an den Schamanen vorbei ging. „Dir ist viel an allen gelegen.“ Stellte dieser fest und folgte ihr zur großen Versammlungshütte, welche sie zunächst schweigend betrat. Hier war nur Gäste und Klanmitgliedern der Eintritt gestattet. Peons und Zivilisten hatten davor zu warten, bis ihnen Einlass gewährt wurde, oder nicht. Ein Zeichen des Respekts. Dabu`ka ließ den Schamanen natürlich an der Flamme Platz nehmen, wärmte und trocknete sich selbst an dieser. „Natürlich ist mir an allen etwas gelegen, an manchen allerdings mehr. Ich hätte nie mich anderen anschließen können, egal wie sehr es schmerzte, ohne mit dem anderen abzuschließen und selbst sie ließ ich zurück, nur um keine Entscheidung treffen zu müssen.“
Der Schamane öffnete ein kleines Lederbeutelchen und streute etwas in die Flammen, was sie blau lodern ließ. Er starrte tief hinein und ließ Dabu`kas Worte verhallen. „Ich sehe es als Glück an, dass ich zu der Zeit bereits auf Reisen war und nicht vor Ort. Ich wäre wahnsinnig geworden.“ Der Alte summte tief und schloss für einige Augenblicke die Augen, ehe er die Stille unterbrach. „Du trägst Sorge in dir, Dabu´ka. Sorge um die einen, so wie die anderen. Ich sehe nicht viel, aber ich sehe ein Wiedersehen und ich erkenne einen Orc, allein in einer Höhle in einem Berg, dessen Farbe diesen hier gleicht. Er versucht Antworten zu finden, doch bleiben ihm diese verwehrt.“ Mit einem Kopfschütteln verblassten die blauen Flammen und das kräftige Glutrot entfachte vom Neuen. Dabu`ka saß einfach nur da und blickte erwartungsvoll zum Schamanen, doch mehr konnte oder wollte er ihr nicht sagen. Schweigend sahen sie sich an, bis Dabu`ka sich erhob, um den Alten herum ging, ihm dankend ihre Hand kurz auf die Schulter drückend legte und am Ausgang der Versammlungshütte laut nach ihren Waffen pfiff. „Die Ahnen mit euch.“ Flüsterte der Orc hinterher und sah nur noch, wie sie sich auf ihren Reitwolf schwang, um mit erhobenen Jagdbogen in der Hand zügig durch das Dorf preschte und sich zügig auf den Weg hinaus, Richtung Brachland machte.
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Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
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Vertraut
Immer geradeaus verlief zunächst die berittene Route der Orcin, solange die Worte des alten Schamanen noch in ihrem Kopf kreisen konnten. Durch ihre Suche nach einem geeigneten Ort für das neue Dorf durchquerte sie bereits weitläufig die naheliegenden Gebiete und sie erinnerte sich sofort bei der Beschreibung an eine Felsformation, die der neuen Heimat glich. Sie vertraute ihrer Eingebung, oder was auch immer es war, schlug kurzfristig einen anderen Weg ein und schien sich an die Begebenheiten des Gebietes zu orientieren. Nachdem sie einen halben Tag unterwegs war rastete sie für knappe zwei Stunden an einer Wasserstelle. Das erhoffte Ziel lag in Sichtweite, jedoch noch eine gute Weile entfernt. Als sie auf ihren Reitwolf erneut aufschwang fiel ihr den Blick ihres treuen Begleiters auf. Mit aufgestellten Ohren sah er in eine ganz andere Richtung. „Ist da jemand?“ fragt sie ihn und bemerkte wie der Wolf zwei Schritte dorthin machte und ungeduldiger wurde.
Dabu´ka war sich etwas unsicher, doch wenn Schattenfang etwas in der Nase hatte, sollte sie vielleicht zunächst dieser interessanten Sache nachgehen. „Na gut, lauf!“ gab sie ihm den Befehl, trieb den Wolf an und ließ den Rüden einfach freien Lauf. Die Umgebung und Begebenheiten veränderten sich, mit einem Schulterblick sah sie wie das eigentliche Ziel sich drehte, aber noch immer in Sichtweite blieb. Vielleicht war die Bergkette als Anhaltspunkt gedacht und nicht der genaue Bestimmungsort. Die Orcin vertraute auf Schattenfangs tierischen Instinkt, welcher sie nie enttäuscht hatte.
Gegen frühen Abend blieb der Wolf stehen. Er setzte seine Nase zwar noch einmal auf den Boden auf, jedoch bewegte er sich nicht mehr. Jetzt war Dabu´ka gefragt; sie sattelte ab und besah sich den Boden. Sie konnte keine unnatürlichen Spuren für dieses Gebiet finden, doch fiel ihr der Gedanke erneut in den Sinn, die Bergkette für sich zu Nutzen zu machen. Die Orcin drehte sich um, ging zu Fuß weiter, bis der Horizont so gedreht war, dass sie parallel zu ihm stand. Nun konnte sie erneut aufmerksam den Boden begutachten, der tatsächlich etwas Merkwürdiges aufwies. Es sah aus, als hätte etwas oder jemand eine Fährte verwischt. Etwas stümperhaft, da jeder gut geschulter Pirscher dies zu erkennen wüsste.
Die Fährte führte weiter hinauf und endete tatsächlich vor dem Eingang zu einer Höhle, mitten in den Berg. Der Durchgang war nicht gerade groß, Schattenfang passte passgenau hindurch. Von außen konnte Dabu´ka nur Dunkelheit erkennen, jedoch spürte sie an der Hand einen warmen Luftzug; ein Zeichen dafür, dass irgendwo tiefer im Inneren vermutlich eine wärmende Quelle war. Die Orcin drehte sich noch einmal um, sah wie die Sonne langsam hinter der bekannten Felsformation unter ging und war mit den Gedanken im ihrem Dorf. Lange dürfte sie nicht fort bleiben, sie wurde gebraucht.
Schattenfang ging vor, Dabu´ka hielt sich vorsichtig an dessen Rute fest, damit sie hintereinander gehen konnten. „Such!“ Sprach sie kräftig leise und ließ sich in der Dunkelheit von ihrem pelzigen Gefährten leiten. Der Weg in der Höhle war schmal, es dauerte einen kurzen Augenblick, bis sich ihre Augen an die andere Umgebung gewöhnt hatten. Sie spürte die Bewegung der Wolfsrute, ein Feind war gewiss hier nicht in der Höhle. Als der Gang breit genug wurde um nebeneinander gehen zu können hallte ihnen ein einzelner Ruf entgegen. Schattenfang spitzte die Ohren, freute sich umso mehr und gab Antwort. Als würden die beiden Tiere sich unterhalten und den Weg deuten, folgte die Orcin lediglich aufmerksam, um nicht gegen einen Stein oder etwas anderem zu stoßen. Nach einigen Minuten erreichten sie letztendlich die letzte Abbiegung, hinter der ein Lichtschein zu sehen war. Hastig kam ihnen der andere Wolf entgegen, was Dabu´ka stutzig machte. „Vakakk?“ Fragte sie und erkannte das Tier, welches beide freudig begrüßte.
Langsam waren die Schritte, immer wieder wurde der Kopf von der einen auf die anderen Seite gelegt, während sich der Feuerschein nährte, bis die Orcin erkennen konnte, wer dort allein am Lagerfeuer saß; Urmug Donnerschild.
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Zuletzt von Dabu´ka am Mo Feb 04, 2019 1:35 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
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Wiedersehen
Dabu´ka besah sich die Höhle; offenbar hatte Urmug schon eine gewisse Zeit hier gehaust. Sie musste zahnig schmunzeln, so nah war er gewesen und doch so fern. Tief in Gedanken versunken saß er da, bemerkte sie zunächst nicht. Er sah nicht gut aus; ein Jäger war er nie gewesen, obgleich er ein sehr guter Kämpfer war. Offenbar nährte er sich nur der Notwendigkeit willens. „Mok´ra.“ Sprach Dabu´ka leise, während sie sich neben ihn hockte. Ohne auch nur mit einer Wimper zu zucken begann Urmug seine Geschichte zu erzählen, als wäre die Orcin für ihn nur Einbildung.
„Die weiße Dame war bereits dabei, das blaue Kind zu verlassen und es allein zu lassen, als ich eher ziellos durch das Lager stampfte. Immer wieder blickte ich mich um, verlangsamte die Schritte und ging mit viel Wehmut im Herzen das gesamte Lager ab. Ich sah die leeren Unterkünfte meiner Orcs, die gerade auf Erkundung des neuen Landes waren. Ich schaute mich immer wieder um, doch konnte ich meinen Halt nicht finden.“
Urmug hob am Feuer seine Hände und griff in die Leere. Dabu´ka schwieg, setzte sich aufrecht zu ihm gewandt und wagte es nicht seine Geschichte zu unterbrechen. Noch immer sprach er im nordorcischen Akzent, es fühlte sich für diesen Augenblick nach Heimat an.
„Halt, den hatte ich im Clan. Egal welche Fragen mich belasteten, ich konnte meine Maka´s befragen und sie stützten mich! Aber wo sind sie nun?! Mein Weib, Karula, Dabu´ka. Sie hatten immer ein offenes Ohr als ich noch Durub war. Der Clan brauchte diesen Halt, er brauchte doch einen Häuptling, wo ihrer nicht da war! Ich wollte das nicht, ich wollte unser altes Oberhaupt zurück!“
Schnaufend atmete Urmug aus.
„Ich gab ihnen den Halt, den sie brauchten und dann kehrte er zurück, als wir alle es am wenigsten erwartet hatten. Es war so viel geschehen, schöne Dinge! Enge Freundschaften wurden geschmiedet, wir hatten zusammen gekämpft! Ein frischer Wind durchzog den Clan, den er brauchte, aber dann …“
Ein grollendes Brummen durchzog diese wohl schweren Gedanken, die ihn zu quälen schienen.
„Nichts mehr. Ein Mak’gora wäre unsinnig gewesen, ich war nur ein Ersatz. Einige waren unglücklich, sie kannten ihn ja nicht, vertrauten aber mir, was sollte ich da tun? Wir gingen fort, an einen anderen Ort, aber dort war es dennoch leer. Mein Halt, keinen Halt. Ich tat nichts anderes wie er und verließ sie, ich konnte nicht dort bleiben, ich konnte es einfach nicht!“
Ein lautes Gebrüll durchquerte die Höhle, dass einige kleinere Gesteinsbrocken von der Decke purzelten. Dabu´ka zog sich kurz zusammen, ehe sie ihre Augenbrauen zusammenzog, ausholte und Urmug eine gewaltige Ohrfeige ins Gesicht donnerte. „Nu ist aber gut, Urmug! Du bist ein Kämpfer und kein junger Welpe, der sich die Rute zwischen die Beine klemmt und jammert!“ Schwere Atemzüge durchströmten die kleine Orcin, die ihn mit einem feurigen Blick anblickte. Urmug schüttelte seinen Kopf, als würde er sich vergewissern wollen, dass es auch wirklich Dabu´ka war, die dort vor ihm hockte. Die Wiedersehensfreude kehrte erst allmählich zurück, dafür fiel sie sehr herzlich aus. Mit einer festen Umarmung, die einem fast die Luft hätte abschnüren können bewiesen sich die beiden Orcs, dass es keine Vision, sondern etwas Greifbares, Festhaltendes war.
Urmug berichtete bei klarem Verstand weiter über das Geschehen, während Dabu´ka ihm getrocknetes Schlangen- und Schweinefleisch an der Flamme erhitzte. Bei einem gemeinsamen Fraß ließ es sich besser sprechen. Auch sie berichtete ihm von ihrer langen Reise und dem Schrecken als sie von der vollzogenen Abspaltung des Clans erfuhr. Sie erklärte ihm auch, dass es weder einen Weg zurück noch zu den Donnerschilden geben konnte, da sie sich nicht für eine Seite hätte entscheiden können. Auch Urmug war einer ihrer wichtigen Bezugspersonen gewesen und sie haderte sehr lange mit sich selbst. Jedoch offenbarte ihr der Weg in die Ödnisfestung einen neuen Pfad, sie hatte nun eigene Verantwortung zu tragen, nicht nur für sich allein.
Es war ein wenig wie früher gewesen, wie die beiden enge Freunde an der Flamme gemeinsam saßen, aßen und sich Geschichten erzählten. „Du hast keine wehrlose Welpen hinterlassen, sondern erwachsene Orcs, die sehr gut auf sich aufpassen können, eh! Trotzdem; du musst mit ihnen Kontakt aufnehmen und reden.“ Dabu´ka machte ihm klar, dass er den Donnerschilden einen eigenen Weg eröffnet hatte. Sie mussten ihn vermutlich nun alleine weiter gehen, da Urmug sich nicht in Stande dazu fühlte weiterhin ein Häuptling für sie sein zu können. Die Orcin lud ihn ins Dorf ein, zu helfen, auch um auf andere Gedanken zu kommen und einen Boten zu entsenden; doch dies lehnte er zunächst dankend ab. Urmug wusste von nun, an wen er sich wenden konnte, wo Dabu´ka sich aufhielt, wenn die Zeit für ihn gekommen war. Er brauchte den Rückzug noch für sich, doch wusste die Orcin, dass dies nicht zu lange dauern sollte, schließlich war sein knurrender Magen nicht zu überhören.
Mitten in der Nacht machte sich Dabu´ka noch zügig auf den Weg zurück ins Dorf zu reiten, ihrem Zuhause, dem Donnerblutklan.
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Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
Im Auge behalten
Aufmerksam ließ der Orc sein Blick in die Ferne schweifen. Redlich bemüht, seine Konzentration aufrecht zu erhalten. Die Sonne schien aber erbarmungslos auf das Brachland nieder, und machte es dem Wachposten auf der Anhöhe nicht leichter. Nachdem das helle Rund fast ihren höchsten Stand erreicht, gewann die Hitze das Tauziehen mit dem Orc. Sein Blick verharrte nun am Horizont, und die Wache verfiel in einer Träumerei mit offenen Augen.
In der Ferne zeichnete sich eine Silhouette ab die größer wurde. Wie der Zufall es wollte, starte der Orc genau auf diesen Punkt am Horizont. Es verging noch eine Weile, bis der von Hitze betäubte Verstand die Veränderung bewusst wurde. Erschrocken schüttelte der Orc sein massigen Schädel. Dann Kniff er die Augen etwas zusammen, um sie vor der gleißenden Helligkeit etwas zu schützen. Sein Blick machte nun eine Figuren aus, ein Reiter oder so was ? Panik stieg in dem unerfahrenen Orc auf. Hecktisch suchten seine Pranken das Signalhorn. Als er endlich fündig wurde blies er kräftig in das Horn. Der dumpfe Ton schalte durch das Tal am Fuße der Anhöhe, in dem sich das Lager erstreckte. Als der Alarm verhallte veränderte sich spürbar die Geräuschkulisse im Dorf.
Der Reiter wurden deutlicher, und nun konnte der Orc von seinem Wachposten erkennen, dass der Reiter auf ein Wolf Satz. Mittlerweile kam ein zweiter Orc die Anhöhe herauf geeilt. Mit ein dicken Finger zeigte die Wache in die Richtung des Reiters, und wurde dabei schon etwas unsicherer. Der zweite Orc, dessen Augen wohl etwas besser waren, fokussierte seinen Blick darauf, und seine gelben Hauer verzogen sich kurz zu ein Grinsen. Der Orc der wache hatte spürte ein kurzen, aber heftigen Klaps gegen sein Hinterkopf. Der Zweite Orc, brummte: "Das ist unsere Marak"
Verlegen schaute die Wache kurz entgeistert sein Klanmitglied an, und warnte denn seine Augen sofort wieder auf den Reiter in der Ferne. Bevor er was erwidern konnte, blies der Orc schon das Signal zu Entwarnung.
Aufmerksam ließ der Orc sein Blick in die Ferne schweifen. Redlich bemüht, seine Konzentration aufrecht zu erhalten. Die Sonne schien aber erbarmungslos auf das Brachland nieder, und machte es dem Wachposten auf der Anhöhe nicht leichter. Nachdem das helle Rund fast ihren höchsten Stand erreicht, gewann die Hitze das Tauziehen mit dem Orc. Sein Blick verharrte nun am Horizont, und die Wache verfiel in einer Träumerei mit offenen Augen.
In der Ferne zeichnete sich eine Silhouette ab die größer wurde. Wie der Zufall es wollte, starte der Orc genau auf diesen Punkt am Horizont. Es verging noch eine Weile, bis der von Hitze betäubte Verstand die Veränderung bewusst wurde. Erschrocken schüttelte der Orc sein massigen Schädel. Dann Kniff er die Augen etwas zusammen, um sie vor der gleißenden Helligkeit etwas zu schützen. Sein Blick machte nun eine Figuren aus, ein Reiter oder so was ? Panik stieg in dem unerfahrenen Orc auf. Hecktisch suchten seine Pranken das Signalhorn. Als er endlich fündig wurde blies er kräftig in das Horn. Der dumpfe Ton schalte durch das Tal am Fuße der Anhöhe, in dem sich das Lager erstreckte. Als der Alarm verhallte veränderte sich spürbar die Geräuschkulisse im Dorf.
Der Reiter wurden deutlicher, und nun konnte der Orc von seinem Wachposten erkennen, dass der Reiter auf ein Wolf Satz. Mittlerweile kam ein zweiter Orc die Anhöhe herauf geeilt. Mit ein dicken Finger zeigte die Wache in die Richtung des Reiters, und wurde dabei schon etwas unsicherer. Der zweite Orc, dessen Augen wohl etwas besser waren, fokussierte seinen Blick darauf, und seine gelben Hauer verzogen sich kurz zu ein Grinsen. Der Orc der wache hatte spürte ein kurzen, aber heftigen Klaps gegen sein Hinterkopf. Der Zweite Orc, brummte: "Das ist unsere Marak"
Verlegen schaute die Wache kurz entgeistert sein Klanmitglied an, und warnte denn seine Augen sofort wieder auf den Reiter in der Ferne. Bevor er was erwidern konnte, blies der Orc schon das Signal zu Entwarnung.
Gast- Gast
Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
Dorfleben
Der monotone Krach der Schmiede riss die Dorfbewohner aus ihrer Nachtruhe, als die Helligkeit langsam über die Berge kroch, um den Tag anzukündigen. Das Tal in dem das Lager lag, an dem großen See, war noch in fester Hand des Nebels, der in den kühlen Nächten das Land überzog. Nur die unmittelbare Nähe, der Schmiede konnte sich der Nebel, nicht bevollmächtigen.
Immer wieder erhitzte der Schmied sein Werkstück, legte es auf den Amboss, und bearbeitete es mit gezielten Schlägen. Nach gefühlten unendlichen Wiederholungen konnte man erkennen, dass es eine stattliche Axt werden sollte. Nicht irgendeine Axt, nein. Eine die man immer wieder und überall erkennen würde. Die Marak Dabu'ka hatte den Schmied gebeten, für Urmug eine Axt herzustellen, die seiner würdig sei. Eine die nicht nur mit einer Pranke gut zu führen sei, sondern auch eine, die man von ihrer Erscheinung, mit dem Donnerblutklan in Verbindung bringen würde.
Die Schatten wurden kürzer, und das Treiben im Lager nahm stetig zu. Unbeschwert tollten die Halbstarken im Lager herum. Eine kleine Orcin spielte mit ihrem halbwüchsigen Freund direkt vor der Schmiede fangen. Die Lautstärke, die sie dabei an den Tag legten, machte langsam den Schmied selbst mürbe. Der große Orc mit seinem Schmiedehammer versuchte die spielenden Orcwelpen aus seiner Wahrnehmung auszublenden, um sich weiter auf die anspruchsvolle Arbeit zu konzentrieren. Mittlerweile hatte der Rohling des Axtkopfes schon seine feinen Verschnörkelungen erhalten. Viele feine Bögen und Spitzen zierten die Axtklinge. Eine sehr aufwendige Arbeit. Vorsichtig schlug der Schmied das Metall dünner. Die Klinge sollte nicht nur gut aussehen, sondern auch sehr scharf sein. Außerdem für ihre Größe auch leicht und angenehm zu Händeln sein, so das der Besitzer sie mit einer Hand blitzschnell führen könnte.
Aufmerksam beobachteten die Augen des Schmieds, wie sich die Farbe des Metalls von der Axt veränderte, die er wieder in die Glut gelegt hatte. Vorsichtig wendete er sein Werkstück, und stellte ganz nebenbei fest, dass der Lärm der beiden Halbwüchsigen aufgehört hatte. Es war still, vielleicht etwas zu still geworden. Zufrieden hoben die starken Pranken die glutrote Axt aus dem Feuer, rüber auf den Amboss. Sorgfältig begann er wieder das Metall zu behauen. Plötzlich erschrak er, von einem eher lächerlich klingenden Gebrüll, direkt hinter sich. Der Schmied konnte noch gerade soweit die Geschwindigkeit des Hammers abbremsen, das genug Zeit blieb sein Bein weg zu ziehen. Sonst hätte der Hammer sein Knie getroffen.
Die beiden Halbstarken hatten sich unbemerkt von hinten genähert, um ihn mit einem herausfordernden Gebrüll zu ärgern. Der Schmied drehte sich wutentbrannt zu den beiden um, die in ein kindliches Gegacker ausgebrochen waren. Nun hallte ein anderer Laut durch das Tal. Die Pranken des Schmieds schnellten nach vorne, während er die beiden Kurzen demonstrierten, was ein furchterregender Schrei war. Die beiden Halbwüchsigen nahmen rasch ihre Beine in die Hand und rannten so schnell wie sie nur konnten, vor dem Griff des Schmieds weg.
Hastig bogen sie ab und rannten dabei beinahe den alten Schamanen über den Haufen. Als der Schmied sah, dass die Beiden nun auch noch Ärger mit den Schamanen bekommen würden, ließ er von den Halbstarken ab; soll dieser sich um die beiden Welpen kümmern.
Erbost sammelte sich der überraschte Alte wieder und rief den beiden noch etwas hinter her, was sie aber wohl nicht verstanden hatten, da sie schnell in die Höhle laufen wollten. Aus dieser kam jedoch gerade die Marak des Donnerblutklans, Oberhaupt des Dorfes. Sie breitete ihre Arme aus und ergriff kraftvoll die Ohren der Kinder, eines links, das andere rechts. Ohne in ihrem Schritt langsamer zu werden führte sie die frechen Welpen zum Schamanen, bei den sie sich entschuldigen sollten. Ihre Rückwanderung war damit jedoch nicht zu ende. Dabu´ka schliff die Halbwüchsigen weiter, Richtung Schmiede. Dort blieb sie zunächst stehen, um den Meister des Werkes zu beobachten.
Der Schmied war bereits zurück bei seinem Amboss und stellte fest, dass er zwar sein Knie verfehlt hatte, aber nicht sein schönes Werkstück. Der Hammer traf eine Stelle, wo die Axt nicht auf dem Amboss lag. Nun war der Axtkopf von der Kante des Amboss einmal umgebogen. Enttäuscht betrachtete er den Schaden und sah, dass die Stelle, an dem die Klinger abgebogen wurde, halb gerissen war, als die Axt vom Amboss rutschte und sie zu Boden fiel. Wütend war sein Blick, doch die junge Marak hielt ihn an die Welpen nicht hart zu bestrafen. Einige harte Worte fielen, ebenso mussten die Halbstarken von nun an dem Schmied unter die Arme greifen, bis dieser den Schaden als Nichtig ansehen würde. Kein spielen, sondern gerade stehen für den Unfug, den sie selbst fabriziert hatten.
Der monotone Krach der Schmiede riss die Dorfbewohner aus ihrer Nachtruhe, als die Helligkeit langsam über die Berge kroch, um den Tag anzukündigen. Das Tal in dem das Lager lag, an dem großen See, war noch in fester Hand des Nebels, der in den kühlen Nächten das Land überzog. Nur die unmittelbare Nähe, der Schmiede konnte sich der Nebel, nicht bevollmächtigen.
Immer wieder erhitzte der Schmied sein Werkstück, legte es auf den Amboss, und bearbeitete es mit gezielten Schlägen. Nach gefühlten unendlichen Wiederholungen konnte man erkennen, dass es eine stattliche Axt werden sollte. Nicht irgendeine Axt, nein. Eine die man immer wieder und überall erkennen würde. Die Marak Dabu'ka hatte den Schmied gebeten, für Urmug eine Axt herzustellen, die seiner würdig sei. Eine die nicht nur mit einer Pranke gut zu führen sei, sondern auch eine, die man von ihrer Erscheinung, mit dem Donnerblutklan in Verbindung bringen würde.
Die Schatten wurden kürzer, und das Treiben im Lager nahm stetig zu. Unbeschwert tollten die Halbstarken im Lager herum. Eine kleine Orcin spielte mit ihrem halbwüchsigen Freund direkt vor der Schmiede fangen. Die Lautstärke, die sie dabei an den Tag legten, machte langsam den Schmied selbst mürbe. Der große Orc mit seinem Schmiedehammer versuchte die spielenden Orcwelpen aus seiner Wahrnehmung auszublenden, um sich weiter auf die anspruchsvolle Arbeit zu konzentrieren. Mittlerweile hatte der Rohling des Axtkopfes schon seine feinen Verschnörkelungen erhalten. Viele feine Bögen und Spitzen zierten die Axtklinge. Eine sehr aufwendige Arbeit. Vorsichtig schlug der Schmied das Metall dünner. Die Klinge sollte nicht nur gut aussehen, sondern auch sehr scharf sein. Außerdem für ihre Größe auch leicht und angenehm zu Händeln sein, so das der Besitzer sie mit einer Hand blitzschnell führen könnte.
Aufmerksam beobachteten die Augen des Schmieds, wie sich die Farbe des Metalls von der Axt veränderte, die er wieder in die Glut gelegt hatte. Vorsichtig wendete er sein Werkstück, und stellte ganz nebenbei fest, dass der Lärm der beiden Halbwüchsigen aufgehört hatte. Es war still, vielleicht etwas zu still geworden. Zufrieden hoben die starken Pranken die glutrote Axt aus dem Feuer, rüber auf den Amboss. Sorgfältig begann er wieder das Metall zu behauen. Plötzlich erschrak er, von einem eher lächerlich klingenden Gebrüll, direkt hinter sich. Der Schmied konnte noch gerade soweit die Geschwindigkeit des Hammers abbremsen, das genug Zeit blieb sein Bein weg zu ziehen. Sonst hätte der Hammer sein Knie getroffen.
Die beiden Halbstarken hatten sich unbemerkt von hinten genähert, um ihn mit einem herausfordernden Gebrüll zu ärgern. Der Schmied drehte sich wutentbrannt zu den beiden um, die in ein kindliches Gegacker ausgebrochen waren. Nun hallte ein anderer Laut durch das Tal. Die Pranken des Schmieds schnellten nach vorne, während er die beiden Kurzen demonstrierten, was ein furchterregender Schrei war. Die beiden Halbwüchsigen nahmen rasch ihre Beine in die Hand und rannten so schnell wie sie nur konnten, vor dem Griff des Schmieds weg.
Hastig bogen sie ab und rannten dabei beinahe den alten Schamanen über den Haufen. Als der Schmied sah, dass die Beiden nun auch noch Ärger mit den Schamanen bekommen würden, ließ er von den Halbstarken ab; soll dieser sich um die beiden Welpen kümmern.
Erbost sammelte sich der überraschte Alte wieder und rief den beiden noch etwas hinter her, was sie aber wohl nicht verstanden hatten, da sie schnell in die Höhle laufen wollten. Aus dieser kam jedoch gerade die Marak des Donnerblutklans, Oberhaupt des Dorfes. Sie breitete ihre Arme aus und ergriff kraftvoll die Ohren der Kinder, eines links, das andere rechts. Ohne in ihrem Schritt langsamer zu werden führte sie die frechen Welpen zum Schamanen, bei den sie sich entschuldigen sollten. Ihre Rückwanderung war damit jedoch nicht zu ende. Dabu´ka schliff die Halbwüchsigen weiter, Richtung Schmiede. Dort blieb sie zunächst stehen, um den Meister des Werkes zu beobachten.
Der Schmied war bereits zurück bei seinem Amboss und stellte fest, dass er zwar sein Knie verfehlt hatte, aber nicht sein schönes Werkstück. Der Hammer traf eine Stelle, wo die Axt nicht auf dem Amboss lag. Nun war der Axtkopf von der Kante des Amboss einmal umgebogen. Enttäuscht betrachtete er den Schaden und sah, dass die Stelle, an dem die Klinger abgebogen wurde, halb gerissen war, als die Axt vom Amboss rutschte und sie zu Boden fiel. Wütend war sein Blick, doch die junge Marak hielt ihn an die Welpen nicht hart zu bestrafen. Einige harte Worte fielen, ebenso mussten die Halbstarken von nun an dem Schmied unter die Arme greifen, bis dieser den Schaden als Nichtig ansehen würde. Kein spielen, sondern gerade stehen für den Unfug, den sie selbst fabriziert hatten.
Gast- Gast
Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
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Die erste Klanversammlung
Die Sonne war bereits am Horizont versunken und der prachtvolle Mond zog langsam seine Bahn über das südliche Brachland, als die junge Marak Dabu´ka nervös quer durch ihre kleine Hütte stiefelte. Sie hatte bereits einigen Versammlungen beigewohnt, doch war dies die erste ihres eigenen Klans, ein ganz besonderer Moment, über welchen sie sich freuen sollte, doch sie verspürte ehr Aufregung und gar ein wenig Angst. Die Vorbereitungen waren über den Tag verteilt getroffen worden; ein üppiges Mahl bestehend aus üppigen Fleisch des Brachlandes. Kaninchen, Präriehunde, Schlangen, sogar ein ganzes und ein kleines Schwein wurden erwählt, um die hungrigen Mägen ihrer Vertrauten am Abend zu füllen.
Vielleicht war es aber auch der Umstand einer Nachricht des alten Schamanen, die sie nervös werden ließ. Er verhieß eine Vision eines jungen Orces, der noch am heutigen Abend ins Dorf kommen würde. Besucher waren nichts Ungewöhnliches für das Dorf, schließlich bezogen sie noch Konsumgüter über das Wegekreuz, direkt von Orgrimmar. Erschien dieser allerdings vor dem inneren Auge eines empfänglichen Schamanen verhieß dies eine schicksalshafte Begegnung, die gut oder schlecht ausgehen könnte. Je länger sie darüber nachdachte, desto unruhiger wurde die Marak.
Der Mond stand über dem Dorf als die Signalhörner erschallten. Das Zeichen für den Beginn der ersten Versammlung wurde eingeläutet. Kräftig mag der Herz der Orcin geschlagen haben, als sie tief durchatmete und sich auf den Weg zur Versammlungshütte machte. Die Schamanenflamme knarzte, als zwei Holzscheite nachgelegt wurden. Kurz stand Dabu´ka wie angewurzelt da, als sie in die zwar kleine Runde, aber dennoch offiziellen Runde blickte. Urmug konnte sein breites Grinsen nicht verbergen; er hatte in der vergangenen Zeit sehr gut die Gedankengänge seiner Marak deuten können und wusste wie aufgeregt sie war. Auch Tharagosh erhob seinen Kopf und grüßte respektzollend mit dem typischen Faust auf das Herz Schlag.
Vor den Orcs war das gute Essen bereitet. In abgeflachten Hornkrügen wurde Schnapps und der vom Markt ergatterte Kirschgrog angeboten. Es sollte eine gesellige Runde werden, um der jungen Orcin ein wenig Rutine zu vermitteln. Wenige Wochen waren vergangen, als sie den Schritt der Eigenständigkeit des Klans wagte. In der Zeit hatte sie bereits einiges gelernt, besonders denen zu vertrauen, die ihr von da an nahe standen. Tharagosh hatte fast genauso lange schon mit ihnen gespeist, täglich. Er begleitete Dabu´ka auf den Markt in Beutebucht, wo sie an der Sitzrunde ihres alten Clans teilnahmen. Der Krieger knüpfte erste Kontakte zu ihren unmittelbaren Nachbarn, den Wölfe der Ehre und war sofort dabei, als die Marak auf die glorreiche Idee kam den großen Haifischfang einfach mit ins Dorf zu schleppen. Tahargosh stopfte dem Fisch ein Fass Kirschgrog in das geweitete Maul, um Platz zu sparen, ehe beide unter lautem Gelächelter zum Schiff stapften.
Ehe Dabu´ka überhaupt begriff, dass sie sich bereits zwischen die beiden Orcs gesellt und mit ihrem amüsanten Bericht begonnen hatte, schallten erneut die Signalhörner und kündigten einen fremden Besucher an. Kurz blieb ihr das Herz stehen und erschrak, als zwei Wachpeons tatsächlich einen jungen Orc zur Versammlungshütte geleiteten. Der alte Schamane hatte scheinbar Recht; so gewährte die Marak den Eintritt des Gastes und bot ihm einen Platz an der Flamme an. Respektabel verlief die Begrüßung und Vorstellung; so konnte sich der junge Orc zunächst mit dem kräftigen Mahl sättigen und stärken, ehe er genauer unter die Lupe genommen werden würde.
Zunächst wurde jedoch weiter über die Vorkommnisse des Dorfes berichtet. Ein wichtiges Thema war der Kontakt zu anderen Gemeinschaften und Klans, um Verbündete zu suchen. Dabu´ka erzählte das keine Regung vom alten Clan zu verzeichnen war, spülte das Thema aber mit einem großen Schluck Schnapps ihre trockene Kehle hinunter. Tharagosh erzählte derweil vom Palaver mit dem Anführer der Wölfe der Ehre. Sie unterhielten jene Mitstreiter die in ihren Herzen Ehre trugen, ganz gleich welchem Volke die angehörten. Ein interessanter Aspekt, schnell war klar, dass diese Gemeinschaft zügig einen Boten aus dem Dorfe erhalten sollte. Tharagosh bot sich für diesen Auftrag an, damit die Marak und der Maruk des Donnerblutklans im Dorf weiter koordinieren konnten. Unter diesem Ansichtspunkt wurde über die Mitgliedschaft, Ränge und Verantwortung gesprochen. Freudig und voller Stolz erhob sich der Krieger und bekundete laut das er bleiben möchte und das er im Dorf in seinen Augen eine neue Familie gefunden hatte, die es zu schützen galt.
Das Schicksal wollte es, dass Tharagosh Blutaxt als Erster den Pfad des Blutes antreten würde.
Mit anstoßenden Hornkrügen wurde die freudige Kund besiegelt und die Vorbereitungen sollten bereits am anstehenden Tage beginnen. Nach dieser erfreulichen Nachricht wurde auch der Gast der Flamme, der junge Orc welcher den Namen Ranash trug, redseliger. Er hörte vom Donnerblutklan und wollte hier seine helfende Pranken anbieten. Sein junges Alter verriet, dass er noch kein Om´riggor, ein Ritus der einen jugendlichen Orc in den Status eines Erwachsenen erhebt, abgelegt hatte. Jungblut würde Dabu´ka ihn neckend nennen, solange Ranash sein Ritual noch nicht vollzogen hatte. Um dies zu bestehen und überhaupt antreten zu können müsste er gleich ab den nächsten Tage trainieren und lernen, lernen was es heißt ein Teil einer Gemeinschaft zu werden.
So endete die erste Klanversammlung des Donnerblutklans gegen Mitternacht; feucht und fröhlich. All die Anspannung und Nervosität wart vergessen, je mehr Schnapps und Grog floss.
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Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
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Der Pfad des Blutes
Alltag und Routine waren für eine funktionierende Dorfgemeinschaft ebenso wichtig wie gemeinsame Festlichkeiten und Freudenfeste. Es verband und schweißte fester zusammen. So sollte es auch beim Donnerblutklan werden. Am Pfad des Blutes, eine traditionelle Prüfung, um fester Bestandteil eines Klans zu werden, tüftelten Dabu´ka und Urmug seit Tagen ausgiebig herum, um alles passend für die Dorfgemeinschaft zu machen. Mittlerweile ergänzten sich die Marak und der Maruk sehr gut und die Verbindung der beiden wurde immer harmonischer. Auch hatten sich bereits alle daran gewöhnt den Orc zu fragen und gar Anweisungen von ihm anzunehmen, wenn das Weib mal nicht zugegen war.
Die Prüfung sollte für jeden ein ganz persönlicher, ehrenvoller Moment werden; herausfordernd und Gemeinschaftsfördernd zugleich sein. An der Ausführung selbst sollten jene anwesend sein, die diesen Pfad bereits bestritten hatten und selbst gegangen waren. Neulinge hingegen mussten an diesem Abend für das Dorf jagen oder austoben gehen, um sich die Überraschung der eigenen bevorstehenden Prüfung für später nicht zu nehmen und ihre Vorfreude erhalten.
Ein persönlicher Ehrentag sollte es werden, an dem jedes Jahr vom Neuen erinnert und gefeiert wird. Tharagosh Blutaxt sollte den Anfang machen; er war bereits Wochen im Dorf, nahm Aufgaben entgegen und sollte auch die Künftige als festes Klanmitglied entgegennehmen. Schwer waren die beiden Steinsäulen, die auf hölzernen Lastenwagen mit Kodos Richtung Schamanenstein transportiert wurden. Mitten im Dorf, jedoch am Rande des Weges wurden sie aufrecht zu Stand gebracht, als würden diese imposanten Steine zusätzlich zur Höhle weisen.
Der alte Schamane betrachtete mit Dabu´ka zusammen die Säulen, umschlich diese und sprach leise zu ihnen, als würden sie ihm zuhören. Hier sollen sie eingemeißelt werden, die Namen künftiger Klanmitglieder, die ihre Prüfungen erfolgreich und lebendig absolviert haben. „Eine gute Sache.“ Nickte der Schamane diese Idee zufrieden ab und ging zur Marak zurück. „Du wächst gut in deine neue Aufgabe hinein, Dabu´ka.“ So nett die Worte gemeint waren, desto fester stachen sie innerlich. Die Jägerin brummte leise vor sich hin. „Ohne den Rückhalt der anderen wäre mir das nicht möglich.“ Sprach sie nach einer Schweigeminute. Der alte Schamane stupste die vor sich her starrende Orcin mit seinem klirrenden Holzstab in die Seite. „Ein Häuptling, eine Marak wie du es bist, ist nichts ohne diesen Rückhalt. Gräme dich nicht, sondern erfreue dich an dem was du, ihr alle, hier aufbaust. Ich bin zwar nicht dein Vater, trotzdem bin ich stolz auf dich, Dabu´ka Donnerblut.“
Weitere Augenblicke des Schweigens folgten, bis die Orcin ein zahniges Grinsen aufzeigte. Sie wandte sich um, klopfte respektzollend dem alten Schamanen auf die Schulter und schaute vor die Versammlungshütte. Dort war der junge Ranash gerade am Kräftemessen mit Urmug. Die beiden balgten sich gerne und es schien ebenso, dass beide voneinander lernten. Ihr Blick wurde zufriedener und ruhiger. Dabu´ka genoss diese Momente des Zusammenhaltes und auch der Schamane wusste die Gedanken zu deuten. „Aus reinem Herzen zu handeln ist mehr wert und trägt mehr Ehre mit sich als aller vergängliche Ruhm.“ Erleichtert atmete die Marak aus und spuckte auf den Boden. „So, nun muss ich Ranash und die Jungblüter jagen schicken, die Opfergabe vorbereiten und die Dorfbewohner anweisen was sie tun müssen, sollte die Blutaxt erfolgreich sein.“
Zufrieden zog sich der Schamane zurück, um vor dem folgenden Trubel zu fliehen. Es gab für den Pfad des Blutes noch einiges schaffen.
Am Abend waren die melodischen Trommelschläge nicht zu überhören, die angespannt durch das Dorfe zogen. Wandernde Fackeln durchquerten das Gebiet der Donnerblutorcs, bis letztendlich nach Momenten der Stille unter dem lauten Gebrüll und verhallenden Signalhörnern später deutlich der Name „Tharagosh Blutaxt!“ jubelnd vernommen wurde. Der erste Pfad des Blutes war erfolgreich vollzogen; nun konnten die Jungblüter zurück ins Dorf eilen, um eng zusammen im Dorf diesen würdigen Ehrentag mitfeiern zu können.
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Zuletzt von Dabu´ka am Mi Feb 13, 2019 9:01 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
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Geistergeschichten; die Legende von Hakon
Der volle Mond schien kraftvoll auf das Donnerblutdorf hinab und umgarnte es zärtlich, das durch den Fackelschein skurrile Schatten durch die Nacht tanzten. Noch war es ordentlich kühl und durch die Wärme der Wegflammen zogen langsam Nebelschwaden am Boden ihre Bahnen. Jeder, bis auf die Wachen in ihrem Ausguck, schien die Nachtruhe wie gewohnt nachzugehen. Auch Urmug schlief tief und fest in der Häuptlingshütte unter den Fellen. Dabu´ka hingegen wurde schlagartig wach, als ihr Instinkt leise Geräusche vor ihrem Zuhause wahrnahm. Sie horchte in die Nacht hinein und meinte ein Flüstern zu verstehen. Die junge Marak wollte den Maruk nicht wecken, so schlich sie leise und mit langsamen Bewegungen unter den Fellen hervor, nahm ihr schlichtes Jagdmesser in die Pranke und schob vorsichtig die Lederhäute vom Eingang beiseite, um einen genaueren Blick ins Dorf haben zu können.
Sie sah zwei oder drei Schatten von Hütte zu Hütte huschen, bis sie außer Sichtweite waren. Die Wachen schlugen keinen Alarm, von außen konnte also nichts ins Donnerblutdorf hineingelangt sein. Brummend gab Dabu´ka ihrem tierischen Begleiter ein Handzeichen, der natürlich ebenfalls durch die Bewegungen wach wurde. Das Tier schlich als Erstes hinaus und verschwand ebenfalls im Nebel. Stille.
Als hinter ihr ein tief grollendes Schnarchkonzert begann machte sich auch die Orcin auf den Weg hinaus in die Nebelschwaden. Vorsichtig mit bedachten Schritten und kampfbereiter Haltung ging sie durch die schwebende Kühle, die sich wie eine Wand um eine der mehreren Kochstellen zog. Es war keine Einbildung, die Schatten waren real und nahmen immer mehr Formen an, bis Dabu´ka einige halbstarke Orcwelpen am Feuer erblickte. Schnaufend und mahnend streng sah sie zu ihnen herüber, musste allerdings zahnig schmunzeln, als sich die Kinder selbst vor der Marak erschraken. So setzte sie sich zu ihnen ans Feuer und fragte, was es mit dieser Versammlung auf sich hatte. Eines der Welpen, es war kleiner als die anderen, hatte vor sich einen der Flechtkörbe, die vor den Hütten aufgestellt waren. In diesen konnten die Dorfbewohner gefundene Schlangen ablegen, welche dann abgeholt wurden, um das Leder und Fleisch zu verarbeiten.
Die Orckinder mussten suchen, ehe sie einen Korb mit Inhalt gefunden hatten. Als eine Art Mutprobe sollte nun das kleine Mädchen ihren Mut und Stärke den anderen gegenüber unter Beweis stellen, hineingreifen und die Schlange rausheben, ohne gebissen zu werden. Wenn sie es schaffte, dürfte sie bei den etwas Älteren mitspielen, anstatt unter den ständig wachsamen Augen der Eltern. Zum Glück gab es in der näheren Umgebung keine Giftschlangen, so wäre ein Biss gewiss nicht mehr schädlich als der Schmerz, aber für die Halbstarken des Dorfes waren solche kindliche Selbstversuche wichtig zum erwachsen werden.
Dabu´ka selbst erinnerte sich an ihre Raufereien mit den Größeren, um unter den Gleichaltrigen Anerkennung zu bekommen. Sie öffnete den Deckel und sprach der kleinen Orcin neben sich Mut zu.
Es dauerte ein paar Augenblicke, dann aber nahm sich der Orcwelpe alle Überwindungskraft zusammen, kletterte fast gänzlich hinein, so tief war der Korb, und streckte letztendlich die errungene Beute hoch in die Luft. Die Schlange zappelte, windete sich unter den Griff. Als das Mädchen das Tier anschaute bekam sie einen Schreck; die Schlange war weiß wie das Mondlicht, ihre schuppige Haut schimmerte glänzend und ihr Blick sah durchaus angsteinflößend durch ihre starren roten Augen aus.
Das Mädchen warf aus Reflex die Schlange auf den Boden, als die Jungen registrierten, dass das Getier nun frei und zornig sich bewegen konnte, hoben sie alle ihre Beine an, um keine Angriffsfläche zu bieten und kauerten auf den Baumstämmen. Dabu´ka musste bei diesem Anblick lachen. Einerseits einem kleineren Mädchen solch eine Mutprobe stellen, andererseits sich selbst fast in die Hose machen, als das harmlose Tierchen irritiert auf dem Boden kroch. Für manche Orcs waren weiße Tiere ein eher schlechtes Omen, was den Tod ankündigte. Viele Schamanen nannten solche Anomalitäten Geister der Natur.
Dabu´ka Donnerblut nahm die verängstige Schlange mit einem lockeren Griff auf und beruhigte zunächst das Tier, ehe sie zu den Kindern blickte, sich leicht vorbeugte und begann eine Geschichte zu erzählen; die Legende von Hakon, dem Naturgeist.
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Die Geschichte fand seinen Ursprung in einem weit entfernten Land. Dabu´ka war auf einer ihrer langen und beschwerlichen Reisen, als sie in einem befremdlichen Lager ankam, um dort Rast zu machen. Dort waren nicht nur Orcs, sondern auch Tauren und Trolle. Einer der Trolle sprach am Lagerfeuer vom barbarischen Volk der Drakkari und dessen Glauben an die Geister, ihre Loa. Es drehte sich in seiner Erzählung um Har'koa, eine wunderschöne und kräftige Schneeleopardin. Der Troll erfuhr, dass ein ähnliches Geschöpf in der dortigen Gegend sein Unwesen trieb. Die Augen Blau wie das Meer, das Fell so weiß wie der Schnee, schnell wie der Wind, schlau wie ein Fuchs und stark wie ein Wolf. Viele Glitzertaler sollte sein Fell einbringen, aus seinem Fangzahn würden die Trolle ein kostbares Pulver herstellen, was ihnen die genannten Eigenschaften vererben würde. Einer der Tauren erwiderte allerdings, dass es großes Unglück mit sich bringen würde ein solches weißes, einzelgängerisches Tier zu töten. Harkon, so nannte der Troll den ersehnten Geist.
Ein Geist der Natur, so benannte es der Taure schlicht. Sie werden von Artgenossen gemieden, sogar ausgestoßen und das nicht ohne Grund. Der Troll aber lachte hämisch darauf und machte ein jeden Anwesenden ein noch besseres Angebot; er war wie besessen von dem Gedanke das weiße Geistergetier zu erbeuten. Die Nacht über entbrannte ein förmliches Fegefeuer in den Augen aller. Getrieben von der Habgier wollte nun jeder Jagd auf den Geist, machen. Sie philosophierten über das errungene Ansehen und was man mit so viel Glitzertaler alles kaufen könnte.
Dabu´ka konnte mit all dem nicht wirklich etwas anfangen, so zog sie noch in der Nacht lieber weiter, da im Lager die Stimmung kippte und Streit ausbrach, weil keiner dem anderen irgendeinen Erfolg gönnte.
Es war so drückend warm, dass die Orcin an einer Wasserstelle Stellung beziehen musste, da ein nächtliches Weiterkommen mit schweren Gepäck und einem stark hechelndem Reitwolf nicht möglich war. Schattenfang ging es nicht gut; sein Fell war einfach nicht für diese warmen Temperaturen, die an diesem Ort herrschten, bestimmt. Das kühle Nass linderte ein wenig das Befinden des Tieres, doch Dabu´ka war sehr besorgt um ihren treuen Freund. Es war noch nicht lange her, kurz nachdem sie ihren alten Clan verlassen hatte, das Floki, ihr anderer Wolfsbegleiter, verstarb. Mit diesem Verluste kämpfte die Orcin noch immer und wollte nicht ein weiteres Mal in kurzer Zeit einen tierischen Begleiter beerdigen.
Sie wich nicht von seiner Seite. Schattenfang war abgezäumt, wurde regelmäßig gekühlt und versorgt; dennoch lag er kraftlos seitlich auf den weichen, grünen Boden. In der dunklen Nacht erklangen die merkwürdigsten, befremdlichsten Laute; welche für die Jägerin selbst nicht deutbar waren. Da Schattenfang nicht fressen wollte und Dabu´ka nichts Frisches bei sich trug, war sie gezwungen schnell zu handeln. So zog sie hinaus, allein, in das Unbekannte Gebiet und gab zuvor ihrem treuen Wolf das Versprechen schnell wieder bei ihm zu sein.
Wie lange sie herumirrte konnte sie nur an dem schimmernden Licht deuten, das allmählich durch die dichten Laubblätter schien. Der frühe Morgen brach an, als sie müde, erschöpft, aber dennoch erfolgreich zu ihrem Wolf zurückkehrte. Der Anblick allerdings ließ ihr den Atem stocken und das erbeutete Kaninchen aus den Pranken gleiten. Schattenfang lag noch immer auf der Seite, wimmerte leise vor sich hin und vor ihm, mit dem Rücken zu Dabu´ka selbst gewandt, war ein großer, weißer Leopard, dessen Klauen sich an Schattenfang abstützten und mit reißenden Bewegungen den Wolf bearbeitete. Starr vor Schrecken wusste die Orcin nicht was sie tun sollte; sie wollte laut schreiend zu dem geisterhaften Tier rennen, es aus Wut mit ihren eigenen Händen erlegen, sich über dessen Tod erfreuen, ihre eigenen Wunden und Narben mit Stolz tragen und den reglosen Leib zum gierigen Troll bringen. Sie konnte nicht.
Irgendetwas unerklärliches ließ Dabu´ka all dies nicht tun, weiter hinschauen, wie der weiße Leopard ihren Begleiter entriss konnte sie allerdings auch nicht; so liefen ihr Tränen der Trauer, der Hilflosigkeit über die Wangen und sie sackte auf die Knie, als diese ihre versagten. Aufgescheucht durch diese Geräusche hielt das geisterhafte Tier inne, wandte seinen Kopf und blickte aus kleinen Schlitzen grollend fauchend zu der Orcin herüber. Im Maul hatte er noch immer das dicke, dichte Fell ihres Freundes. Verzweifelt flehte Dabu´ka das Tier an endlich aufzuhören; da Schattenfang keine ehrenhafte Beute für ihn wäre. Sie tobte, weinte und beschimpfte den weißen Leoparden mit garstigen Worten, bis sie ein wichtiges Detail bemerkte.
Der geisterhafte Leopard wies keinerlei Blut am Maul oder Klauen auf. Keine rote Färbung verschmutzte das so reine und prachtvolle Fell des Tieres. Langsam schleichend begab der vermeidliche Übeltäter in geduckter Haltung zu der Orcin, ohne sie aus den Augen zu lassen. Es war faszinierend, wie Angst einflößend zugleich, da Dabu´ka jeden Augenblick mit einem Ansturm, oder Sprung gerechnet hatte. Das Tier aber bewegte sich anmutig und geschmeidig gleichmäßig zu ihr rüber, schnupperte eher neugierig und leckte die salzigen Tränen von der Wange.
Das also war der gesuchte Geist, der den Tod bringen sollte. Sie war bereit; frei von der Furcht aus der Ferne und wartete auf den ersten Hieb oder Biss, der Dabu´ka den Lebenshauch löschen würde.
Durch ein lauteres Winseln öffnete sie zunächst das eine, gefolgt vom anderen Auge ihren Blick und sah wie sich der geisterhafte Leopard erneut zu dem Wolf umdrehte und hinüber schlich. Nach kurzem Abtasten wurde Dabu´ka bewusst das sie noch am Leben war und ihr kein einziges Haar gekrümmt wurde. Auch waren Kräfte wieder in ihre Glieder geflossen, dass sie sich erheben und gar Schritte machen konnte. Das geistgleiche Tier war wieder an jenem Platz wo es zuvor noch war und Dabu´ka fragte sich, ob der Moment überhaupt existent war, sie sich vielleicht alles eingebildet hatte und sie gerade eben erst von der Jagd zurück kehrte und dieses Dejavue just in diesem Moment erst stattfand. Wirr war ihr Blick gewiss, als sie ihre Pranke suchte; das Kaninchen lag noch immer auf dem Boden, es war kein Traum.
Sie trat an die beiden Tiere vorsichtig heran, noch immer konnte sie die Gefahr nicht einschätzen, aber sie wollte verstehen, was es sich mit dieser Situation auf sich hatte. Unbehelligt machte der weiße Leopard mit seiner Arbeit weiter, doch anstatt zu sterben, schien Schattenfang es besser zu gehen. Zwar hechelte er noch schwerfällig, aber den Kopf konnte er bereits wieder heben. Ohne einen Laut zu machen begriff Dabu´ka aus der nächsten Nähe, was hier geschah. Der Leopard rupfte mit seinen scharfen Zähnen das dicke dichte Unterfell heraus, um Schattenfang Erleichterung zu schaffen. Fassungslos atmete die Orcin auf; das sie nicht selbst auf diese Idee gekommen war missfiel ihr.
Beide gaben nun ihr Bestes, um dem großen Wolf zu helfen. Die Jägerin kühlte weiter ab, holte das Kaninchen und schnitt es in kleine Happen, damit Schattenfang es verzehren konnte. Tatsächlich; der Wolf stand auf freien Stücken wieder auf, schleppte sich zum Wasser und trank unter zittrigen, aber aufrechten Beinen. Dabu´ka freute sich, klopfte dem Wolf behutsam die Flanke und nahm ohne weitere Gedanken an Gefahr zu verschwenden den geisterhaften Leoparden in die Arme und bedankte sich. Ebenso bot sie ihm Fleischstücken an, die der kräftige Kater fraß.
Geister der Natur, so entsinnt sich die Orcin, waren Einzelgänger. Von der eigenen Art meist verachtet und ausgestoßen, weil sie den Tod bringen würden. Natürlich würden sie das mit ihrem auffälligen, weißen Fell. Dieser Kater hier schien sein Herz am rechten Fleck zu haben, denn er bemerkte die Hilflosigkeit von Schattenfang, als dieser alleine zurück gelassen wurde und half ihm, obwohl ein ganzes Lager auf seinen Fersen war.
Unter diesen Gedanken spürte Dabu´ka ein ihr nur zu gut bekanntes Geräusch aus der Böschung. Ein gespannter Bogen war gerichtet; nicht auf sie, sondern auf ihren neuen tierischen Freund, Harkon. Mit einer hastigen Bewegung zog sie eines ihrer Wurfmesser und warf mit ganzer Kraft ins Geäst. Erfolgreich. Unter einem lauten Brüllen stieß der Troll hervor, wollte sogleich auf die Orcin stürmen, was Harkon aber mit einem schnellen Sprung von der Seite zu verhindern wusste. Fauchend wütend verbiss sich der große Leopard in die Hand des Trolls und hielt ihn auf den Boden. Dabu´ka stellte sich neben die Szenerie und versuchte den Angreifer überzeugen das gesucht begehrte Tier aufzugeben. Unter lautem Kichern spuckte der Troll und meinte sich auch das Fell des schwachen Wolfes zu holen, nachdem er mit Dabu´ka fertig gewesen wäre. Einsichtig war er nicht und verspottete die Orcin das gesuchte Tier am Leben zu lassen.
Er hatte sein Schicksal eigens besiegelt. Dabu´ka nahm ihn die Waffen ab, strich dem Leoparden über das weiße Fell und sprach nur noch die Worte „Aug´ um Aug´ und Zahn um Zahn, “ aus, als sie das Schlachtfeld verließ, um den genesenden Schattenfang zu zäumen. Es sollte ihr Kampf werden, der Jäger und des Gejagten, um dein Kreislauf vollenden zu lassen. Ohne Hilfsmittel versuchte der Troll Harkon zu packen, in das Genick zu brechen, was das Tier abzuwehren wusste. Mit einem gezielten Kehlenbiss hatte der Troll keine weitere Chance. Blutüberströmt fiel er auf den Boden und sollte zu den Ahnen reisen.
Mitleid hatte Dabu´ka nicht, es war ein ehrenvoller Kampf, Pranke gegen Pranke. Harkon reinigte sein Fell und schlich zu der Orcin rüber, als wolle er ihr andeuten folgen zu wollen. Mit einem Kopfnicken bekräftige sie diesen Wunsch und der geisterhafte Leopard blieb an ihrer Seite.
Die Nebelschwaden im Donnerblutdorf lichteten sich allmählich und die jungen Orckinder blickten gebannt auf die Marak Dabu´ka, wie sie liebevoll die weiße Schlange in den Händen und kurz inne hielt. „Manchmal, so sagt man, kann man noch immer die Legenden der Naturgeister hören, manchmal sehen und manches Mal, aber nicht oft, kann man sie spüren.“ Just in diesem Moment gab die Orcin ein Handzeichen und Harkon, der sich innerhalb der Nebelwand befand, kam hinter den Kindern hervor gesprungen, stupste einen der Jungen mit der feuchten Nase an und schaute etwas verdattert, als die Kinder vor lauter Schrecken von ihrem Baumstamm hüpften, um sich an Dabu´ka und der weißen Schlange festzuhalten. „Haha, Ihr habt aber schnell eure Scheu vor dem geistergleichen Tier verloren.“ Lachte die Orcin hämisch. Die Orcwelpen mussten nun selbst lachen, streichelten die Schlange ohne zu zögern und das kleine Mädchen frage sogar, ob sie diese behalten und pflegen dürfte.
Zufrieden schickte die Marak die Knirpse zurück zu ihren Familien und tauchte mit Harkon in die kühlen Nebelschwaden des Dorfes zurück.
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Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
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Ein Zwerg auf Abwegen
Der Mondzyklus änderte sich vom Neuen und die ersten Zugvögel konnten am frühen Morgen, hoch oben im Himmel erblickt werden. Sie flogen in ihre Heimatländer zurück, um allmählich den Frühling zu begrüßen. Auch der Boden der Muttererde musste nachts nun nicht mehr völlig frieren, sodass die Tiere langsam aber sicher ihre gewohnte Nahrung finden konnten. Das Dorf lag recht ruhig in den vergangenen Tagen, eine gewisse Art von Alltag hielt Einzug und zeigte der jungen Marak, dass ihre Gemeinschaft zwar auf einen schweren, aber dennoch guten Weg waren sich in der Gesellschaft der Horde zu etablieren. Dennoch; Dabu´ka machte sich in letzter Zeit vermehrt Sorgen. Ranash und Tharagosh befanden sich auf Jagd und waren nicht greifbar. Die anderen Orcs mochten zwar gute und auch aufmerksame Wachen sein, jedoch verzichtete sie nur ungern auf deren Schlagkraft. Waren diese Gedanken ein unumgängliches Mitbringsel eines Oberhauptes? Der monatliche Tribut an die Horde stieg, jeder sollte seinen Teil zum Krieg leisten. Auch darüber musste sich Dabu´ka den Schädel zerbrechen, was wenn …
Eines der Signalhörner schallte, kündigte unbekannten Sichtkontakt an. Rasch musste die Marak umschalten, ihre Gedanken verwerfen und zum Aussichtsposten eilen. Peons wurden angewiesen Schattenfang zu rüsten, ihre Waffen bereit zu stellen, während sie die wacklige Holzleiter hinaufjagte. „Späher, Bericht.“ Forderte die Orcin knapp auf. „Ein Fremder in weiterer Entfernung, allein.“ Solch eine Nachricht war nichts Neues und doch fehlte eine wichtige Information. „Das Horn schlug Feindkontakt an, Späher.“ Brummte Dabu´ka etwas mürrisch und ließ sich das Fernrohr geben. Sie sah in der Ferne eine dunkle Gestalt durch die karge Gegend stapfen, welche mit einem großzügigen Abstand dem Dorfe fern blieb, außer Reichweite von Pfeil und Bogen. „Was soll das denn werden?“ Fragte sich die Marak und guckte kurz von der Linse weg, um ihre eigenen Augen trauen zu können. Es war wohl ein Zwerg in dunkler Rüstung der da stand.
Etwas verwirrt über diesen Anblick wusste Dabu´ka zunächst nicht was sie in dieser Situation anstellen sollte. „Wo ist der Maruk?!“ Keifte sie. „Begleitet Tu´lok draußen beim Kräuter sammeln.“ Ein Seufzen konnte vernommen werden. Eine weitere Rücksprache war auch nicht notwendig, denn der Zwerg wagte den ersten Schritt und fing lauthals an irgendetwas in seiner Sprache zu rufen, was niemand verstehen konnte; doch war seine Gestik Aussagekräftig genug: Er hob seinen für ihn wuchtigen Hammer empor und forderte die Anführerin des Dorfes zu einem Zweikampf heraus.
„Bestimmt ein Trick, Marak. Sollen wir Kämpfer rüsten und ihn übermannen?“ Erneut setzte Dabu´ka das Fernrohr an, kniff das andere Auge zusammen und betrachtete den Zwerg, samt Umgebung. „Kein Hinterhalt, da gäbe es keine Möglichkeit sich zu verstecken. Ich vermute der Kurze ist tatsächlich Manns genug, um ein Duell zu fordern.“ Sie lachte laut, klappte die Linse zusammen und schnaufte einmal kurz durch. „Ein Zweikampf also, sehr schön.“ Dabu´ka setzte ihre Fersen an die Außenstangen der Leiter und rutschte so hinunter. Kurz blickte sie nach oben hinauf. „Sollte ich reglos am Boden liegen, bringt die Dorfbewohner in die Fluchthöhle, verriegelt diese und ruft mit den Hörnern die Feste zur Hilfe. Ich kümmere mich aber zunächst selbst um unseren kurzgewachsenen Gast.“
Nach diesem Befehl saß Dabu´ka auch schon fest im Sattel ihres Reitwolfes, rüstete sich und bekam eine Stangenwaffe in die Pranke gedrückt. Mit Pfeil und Bogen konnte die Marak nicht zu einem Nahkampf ausrücken. Was auch immer diesen Zwerg dazu bewog alleine vor das Dorf zu treten und herauszufordern, sein Mut verdiente Respekt und einen ehrenvollen Kampf der Geschlechter. Furcht hatte Dabu´ka, dafür blieb keine Zeit und so gaben die Wachen den Weg frei, als sie Schattenfang zügig antrieb.
Mit etwas Abstand zu ihrem Gegner zog die Anführerin des Donnerblutdorfes die Zügel an und besah sich grimmigen Blickes den Herausforderer. Dieser sprach zwar, aber Dabu´ka konnte ihn nach wie vor nicht verstehen. So gab es ein belangloses Wortgefecht, um sich gegenseitig einzuheizen. Die Orcin stellte bei genauerer Betrachtung fest, dass ihr der Zwerg nicht nur fremd, sondern zugleich gänzlich befremdlich war: Seine schwarze Rüstung roch anders, schien aus eine Art Dunkeleisen geschmiedet worden zu sein, die Haut glich Erde und Kohle; übersäht von schmalen Narben und die Augen funkelten regelrecht vor Kampfeslust rot auf.
Ohne zu zögern hob der Gegner seinen gezackten Schild, der bei bloßen Zustoßen bereits guten Schaden anrichten konnte. Dabu´ka blieb zunächst im Sattel, Schattenfang fletschte wütend die Zähne und ließ den Zwerg nicht aus den Augen. Ebenso wenig tat es die Orcin. Sie drehte größere Kreise, um die Lage weiter abschätzen zu können. Mit ihrer bloßen Stangenwaffe konnte sie nicht ausrichten bei diesem wuchtigen Schild. Ihr Reitwolf nahm der Marak fast die Entscheidung ab. Nun konnte man gut erkennen, wie tief verankert eine Freundschaft zwischen Wolf und Orc war; Schattenfang verkleinerte fast von selbst die Kreise. Als der Zwerg in Bedrängnis geriet konnte er nicht anders und zustoßen, um das schwere Getier von sich fern zu halten.
Schattenfang fing tapfer das dornige Schild mit seiner Flanke auf, während Dabuka ihr Bein überschlug, um auf der anderen Seite aus dem Sattel zu rutschen. Mit einem lauten Geheul wurde das Reittier getroffen, wandte sich jedoch rasch um, das der Schild aus der Hand des Gegners glitt, da die Zacken im Leib des Wolfes stecken blieben. Blutend zog sich Schattenfang zurück, nun war eine Art Gleichgewicht hergestellt; Zwerg und Hammer, gegen Orc und Stangenwaffe.
Beide nahmen eine lauernde Haltung ein, beobachteten jede Bewegung, jedes Muskelzucken, um eine Schwachstelle zu finden und erbarmungslos zuzuschlagen. Dabu´ka wollte nicht den ersten Schritt wagen, auf den der Zwerg nur wartete und dieser machte auch keine Anstalten den Hammer zum Schlagabtausch zu schwingen. Mit der Stangenwaffe konnte die Marak ihren Angreifer gut auf Distanz halten, so verstrichen Minuten des kriegerischen Umgarnens, ehe der Zwerg einen Augenschlag nutzte, um seine Waffe zu schwingen. Klirrend fing die Klinge den Schlag auf, ließ sie erzittern, das Dabu´ka selbst in ihren Armen die Vibration noch spüren konnte. Der Zwerg hatte Kraft, keine Frage. Die Orcin sprang seitlich ins kurze Abseits, um sich kurz zu sammeln. Geschickt war der dunkle Zwerg mit feurigem Blick.
Dabu´ka hatte öfter in Kampfesübungen ihre Wendigkeit ausnutzen können, doch ohne über das jetzige Größenverhältnis sich Gedanken zu machen setzte sie zum nächsten Schlagabtausch an; sie hechtete auf den Zwerg zu, ging in die Knie und schlitterte auf dem Boden nebst den Gegner vorbei, um einen Stoß zu versuchen, was allerdings zwecks der Größe von Orc, Zwerg und Stangenwaffe nicht funktionieren konnte. Stattdessen sah der Herausforderer eine Möglichkeit, ließ seinen Hammer in einer schmalen Bewegung ausholen und traf Dabu´ka an der Schulter. Schmerz durchzog ihren Körper, der sich schwingend von Schulter zum Rücken durcharbeitete. Die Marak kniff Augen und Zähne zusammen, jedoch konnte sie einen Schrei nicht unterdrücken. Der kurzgeratene Gegner bekam einiges an beleidigenden Worte vor den Latz geknallt, ehe die Orcin im selbigen Schwung noch versuchte mit ihrer Stangenwaffen diesen wenigstens zu Fall zu bekommen, vergebens. Der Zwerg sprang knapp über den Boden hoch, um der Klinge zu entkommen.
Der gegenseitige Schlagabtausch hielt noch eine Weile an, bis dem Ersten ein ernsthaftes Missgeschick passierte. Dabu´ka lag schweißgebadet mit dem Rücken auf den harten Erdboden, war vor lauter Anstrengung förmlich außer Atem. Ihr Kopf wollte sie zurück auf die wackligen Beine zwingen, doch die Marak brauchte ein paar Momente, um ihre Kräfte zu sammeln. Der Zwerg sah endlich seine Chance gekommen, schwang seine schwere, für ihn wuchtige Waffe und holte zum finalen Schlag aus. Im selbigen Augenblick stand die Orcin erneut in Abwehrposition, lange würde sie gewiss nicht durchhalten, doch auch dem Gegner war die Anstrengung ins Gesicht gemeißelt. Der Rest ging sehr schnell; der Zwerg eilte los, Dabu´ka stieß die Stangenwaffe in den Boden, um sich mit letzter Kraft über ihren Angreifer abzustoßen, um direkt hinter ihm wackligen, doch festen Stand zu bekommen.
Ein lautes Geräusch konnte von beiden vernommen werden, ein schmerzlicher Schrei folgte, ließ die Hammerwaffe durch den Schwung nach vorne ins Nichts fliegen und Abseits aufkommen. Der Zwerg hatte mit seinem Tritt eine verborgene Jagdfalle ausgelöst, dessen spitze Zacken sich wie feste Zähne durch die Nischen der Treter bohrten, bis sie den Fibula durchbrachen und zum Stillstand kamen. Dabu´ka wandte sich indessen direkt um, stach mit ihrer Stangenwaffe zu und bohrte sie in seine Schulter, dass der schmerzliche Aufschrei gar doppelte Motivation hatte. Wie ein gieriges Tier ließ die Falle nicht locker, hielt den Gegner in Schacht, bis dieser letztendlich nach vorne weg auf den Boden kippte. Blut rannte aus beiden Verletzungen und bahnte sich durch die Rüstung einen Weg. Die Marak war überrascht; es war keine ihrer Fallen.
Nun hatte die Orcin leichtes Spiel, dem Herausforderer die letzte Ehre zu erweisen; wäre ihr Sieg ehrenvoll gewesen. Nach ihrer Erleichterung selbst noch am Leben zu sein zog sie die blutgetränkte Spitze aus der Rüstung des Zwerges, hob die Waffe schwer atmend in die Luft, um den Wachen des Dorfes ihren Sieg zu zeigen. Signalhörner schallten, auch Jubelrufe konnten vernommen werden. Dabu´kas Schulter schmerzte, doch holte sie ein letztes Mal aus und bohrte die Stangenwaffen direkt neben den Herausforderer in den Erdboden. Die Marak schnaufte animalisch, wischte sich ihren Schweiß von der Stirn und sackte auf die Knie.
Der Zwerg blieb am Boden, schließlich konnte er nicht weg. „Ein guter Kampf.“ Raunte sie ihm in ihrer Sprache entgegen und packte mit den Pranken die Zähne der Falle am Kiefer, um sie aus der Rüstung zu ziehen. Abermals löste sich der Schmerz des Zwerges über die Kehle, als sein Fuß frei kam. Reflexartig zog er das Knie an, um aus der Nähe zu kommen, als die Falle beim Überdehnen wieder zur Bereitschaft klickte. Dieses Ding entsprang also dem Donnerblutdorf, da diese Mechanik eindeutig vom Schmied stammte. Mürrisch stand die Orcin auf, nahm ihre Stangenwaffe und löste erneut die Falle aus, die sogleich erbarmungslos ins Nichts schnappte.
Scharf trafen sich die Blicke der Kontrahenten, die für einen Moment inne hielten. Just in diesem Augenblick kam Schattenfang aus seiner sicheren Entfernung zu Dabu´ka zurück. Er blutete, sie war verwundet und der Zwerg kampfunfähig. Die Marak zog das Schild aus der gerüsteten Flanke, warf dieses zum Hammer des Gegners rüber und machte zwei eindeutige Handbewegungen, um sich verständlich zu machen. Er solle seine Waffen nehmen sobald er könne und das Weite suchen. Ohne weiteres Abwarten ging Dabu´ka an Schattenfangs Seite zurück zum Dorf und wurde von den dortigen Wachen in Empfang genommen. „Sollen wir den Rest erledigen?“ Fragte einer von ihnen, da sich einige wunderten, warum der Zwerg am Leben gelassen wurde. Die Marak schnaufte, schüttelte ihren Kopf und brummte: „Nein. Behaltet ihn im Auge, wenn er geht, lasst ihn ziehen, dieser Sieg hätte keine Ehre für mich.“
„Verstanden. Sollen wir den Schamanen rufen?“ Dabu´ka lächelte. „Tu´lok und Urmug werden sicher bald zurückkehren, solange kann ich meine Schulter selbst versorgen, kümmert euch bitte um Schattenfang, er ist im Moment wichtiger für mich als alles andere.“ Nickend nahmen die Peons Waffe und Schulterstücke von ihrer Marak entgegen und brachten den Reitwolf umgehend zum Stallmeister und seine Gesellen. Dabu´ka hatte noch etwas Wichtiges zu klären und ging direkt zur Schmiede des Dorfes rüber, hob ihre Pranke und hielt an der Kette die tanzende, zusammengeklappte Falle empor. „Warum war diese Falle ungekennzeichnet vor unserem Dorf, inmitten eines Pfades platziert?! Ich will den Verantwortlichen, aber schnell … der ist mir noch einen ehrenhaften Sieg schuldig.“ Grummelte die Orcin säuerlich.
***
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Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
Unerwarteter Besuch
Einer dieser hereinbrechenden Abende, der etwas Ruhe ins Dorf bringen sollte. Die Sonne versank langsam am Horizont hinter die Berge und färbte den wolkenlosen Himmel des südlichen Brachlands blutrot. Der Donnerblutklan hatte viele Vorbereitungen in diesem Monatszyklus vorzubereiten. Zum einen war da das traditionelle Kosh'harg-Fest, welches auch schlicht Kosh'arg genannt wurde.
Es war bereits eine Feierlichkeit der alten Orcklans auf Draenor, welche alljährlich im Frühjahr und Herbst stattfand, um die Tag- und Nachtgleiche freudig zu feiern. Das Fest hatte bei vielen Klans noch heute einen sehr hohen Stellenwert und wurde somit auch vom Donnerblutklan gefeiert, gerade weil sich die Dorfgemeinschaft an die Mondzyklen orientierte. Die Holzressourcen wurden aufgestockt, um kleinere Freudenfeuer zum Feste entfachen zu können. Besonders aufgeregt waren wohl die Welpen, die den Erwachsenen in Nichts nachstehen und fleißig mithelfen wollten.
So zogen die Knaben mit den Holzbeschaffern ins Brachland hinaus, während die Mädchen bei der alten Grotha lernten, wie aus verschiedenen Erdschichten und Vermischungen Farben entstehen, die zur Körperbemalung dienlich werden. Herzliches Lachen erhellte den Abend, während sich die Kinder gegenseitig die Gesichter zur Probe bemalten, anschließend Handabdrücke und Fellmusterungen an den Reitwölfen probierten, bis sie letztendlich in bunten Farben ihre Handabdrücke an der Häuptlingshütte hinterließen, in der Dabu´ka dabei war Pergamente zu sortieren.
Zum zweiten war da noch den einberufenen Rat der Horde zu planen, welcher einige Tage nach den traditionellen Festlichkeiten stattfinden und ebenso gebürtig gefeiert werden sollte. Sie freute sich über die Nachrichten, die langsam bei ihr eintrudelten; dennoch machte sie sich Sorgen und viele Gedanken über das Bevorstehende.
Rasch mussten die Überlegungen beiseitegeschoben werden, als bei Anbruch der Dunkelheit die Signalhörner erklangen. Die Orcin bemerkte, wie zügig sich Urmug, der Maruk des Donnerblutklans, von seiner nebst stehenden Schnappsbrennerhütte auf die Füße machte, um mit gezogenen Äxten zum Eingang des Dorfes zu jagen. Dabu´ka sah ihm mit einem zahnigen Schmunzeln im Gesicht nach. Er wollte unbedingt als Erster ankommen, auch wenn der stattliche Krieger es wohl nie zugegeben hätte, ihm bereitete der Umstand des Zweikampfes vom Zwerg mit seinem neuen Weib immer noch Magenschmerzen. Mit einem leichten Kopfschütteln nahm sie ihre Waffen in die Pranke, schulterte den Bogen und begab sich ebenfalls auf den Weg, den Fremdling in Empfang zu nehmen.
Bei ihrer Ankunft standen sich die Männer bereits gegenüber. Ein hoch gewachsener Troll auf seinem Raptor starrte mit dunklem Blick zu Urmug und dieser ohne einen Gesichtsmuskel zu verziehen zurück. Zunächst blickte die Orcin zwischen ihnen im Wechsel hin und her, ehe sie den Troll einfach frei heraus ansprach, um nach seinem Anliegen zu fragen. Zam´zal stellte sich vor, beschwichtige den Krieger vor sich nichts im Schilde zu führen und sattelte von seinem imposanten Raptor ab, welchen er vor dem Dorfe frei ließ. Eine kurze Konversation folgte und der drahtig magere Troll erklärte, dass er auf der Jagd nach einer schwarzen Hyäne war, dessen Spuren sich vermischte und er nun an Ort und Stelle strandete.
Die Sonne war gänzlich verschwunden und es sollte nicht mehr lange dauern, bis der erste Bodennebel einsetzen würde. Zam´zal nahm die Gastfreundschaft dankend an und wurde von Dabu´ka durch das Donnerblutdorf geleitet. Urmug behielt den Fremden gut in seinem Blick, sprach kaum ein Wort, ehe sie es sich nicht in der großen Versammlungshütte geselliger machen würden. Zuvor jedoch bekam der Troll eine Führung durch die traute Heimat der Orcs und lernte die Gepflogenheiten der Dorfbewohner kennen. Vorbei an den Feuerstellen, über denen die herrlich duftenden Kochtöpfe hingen, kamen sie auch an der alten Grotha vorbei, welche im tanzenden Flammenschein den Knirpsen eine spannende Geschichte erzählte, nach der die Jüngsten in die Felle geschickt werden würden. Das vernarbte Gesicht der alten Orcin war ebenso kratzig wie ihre Stimme, was ihre Erzählungen noch ein wenig düsterer erklingen ließ.
Zufrieden mit dem Einklang des Dorfes wurde der Gast nach vollendeter Rundführung in die große Versammlungshütte gebracht. Hier konnte der drahtig, hagere Troll etwas zur Ruhe kommen. Dabu´ka ließ eine kräftige Sud Brühe reichen, den Tisch aufdecken und als der Krieger Urmug einen Schlauch seines selbstgebrannten Schnapses mit dem Gast teilte wurde auch seine Zunge etwas lockerer, redseliger.
Es war ein angenehmes Beisammensein, bei dem viel gelacht und gescherzt wurde. Zam´zal erzählte seine Geschichte, über seine gemeinsame Reise, auf der er eben noch war, ehe die erfolglose Jagd nach der schwarzen Hyäne endete. Dabu´ka lud den Troll ein, etwas bleiben zu können; gewiss könnten sie voneinander etwas lernen. Dieser Gedanke bestärkte sie, als ihr Gast aus Dankbarkeit ein Geschenk überreichte. Zam´zal warf der Orcin ein hölzernes Blasrohr entgegen; schön geschnitzt und verarbeitet. Er erzählte ihr von seiner Jagdtechnik, ohne Pfeil und Bogen, sondern ganz nach Dschungeltrollart mit Giftpfeil und Blasrohr.
Fasziniert roch Dabu´ka am dem Geschenk, drehte und wendete es in ihrer Pranke, bis sie letztendlich Zam´zal darum bat ihr bei Gelegenheit die Technik vorzuführen. Der Troll erläuterte die verschiedensten Arten von Giften und deren Auswirkungen; jedoch erst, als dieser ungeniert einen Beutel mit den stachligen Geschossen nur knapp an Urmug vorbei, zu Dabu´ka herüber warf. Sie lachten und plauderten ausgelassen bis in die Nacht hinein, ehe die Müdigkeit den Zweikampf gegen Dabu´ka zu gewinnen schien.
So verabschiedete sich die Orcin von ihrem Gast und ließ die Männer bei starkem Schnaps und Futter unter sich. Der Mond schien hell über dem Dorf, es war ruhig. Ein jeder schien die Nachtruhe inne zu halten, bis auf die aufmerksamen Wachposten, die respektzollend der Marak auf ihrem Wege zur Häuptlingshütte zunickten. Der Rest der Nacht verlief ruhig, obgleich die Versammlungshütte nun einen Schlafgast mehr zu beherbergen hatte. Noch wenige Tage sollten es sein, ehe das erste Fest vollzogen werden würde; mit Aufregung im Blut, doch zuversichtlichem Gemüt schloss Dabu´ka ihre erschöpften Augen und ließ zumindest für diese Nacht alle weiteren Vorbereitungen ruhen.
Einer dieser hereinbrechenden Abende, der etwas Ruhe ins Dorf bringen sollte. Die Sonne versank langsam am Horizont hinter die Berge und färbte den wolkenlosen Himmel des südlichen Brachlands blutrot. Der Donnerblutklan hatte viele Vorbereitungen in diesem Monatszyklus vorzubereiten. Zum einen war da das traditionelle Kosh'harg-Fest, welches auch schlicht Kosh'arg genannt wurde.
Es war bereits eine Feierlichkeit der alten Orcklans auf Draenor, welche alljährlich im Frühjahr und Herbst stattfand, um die Tag- und Nachtgleiche freudig zu feiern. Das Fest hatte bei vielen Klans noch heute einen sehr hohen Stellenwert und wurde somit auch vom Donnerblutklan gefeiert, gerade weil sich die Dorfgemeinschaft an die Mondzyklen orientierte. Die Holzressourcen wurden aufgestockt, um kleinere Freudenfeuer zum Feste entfachen zu können. Besonders aufgeregt waren wohl die Welpen, die den Erwachsenen in Nichts nachstehen und fleißig mithelfen wollten.
So zogen die Knaben mit den Holzbeschaffern ins Brachland hinaus, während die Mädchen bei der alten Grotha lernten, wie aus verschiedenen Erdschichten und Vermischungen Farben entstehen, die zur Körperbemalung dienlich werden. Herzliches Lachen erhellte den Abend, während sich die Kinder gegenseitig die Gesichter zur Probe bemalten, anschließend Handabdrücke und Fellmusterungen an den Reitwölfen probierten, bis sie letztendlich in bunten Farben ihre Handabdrücke an der Häuptlingshütte hinterließen, in der Dabu´ka dabei war Pergamente zu sortieren.
Zum zweiten war da noch den einberufenen Rat der Horde zu planen, welcher einige Tage nach den traditionellen Festlichkeiten stattfinden und ebenso gebürtig gefeiert werden sollte. Sie freute sich über die Nachrichten, die langsam bei ihr eintrudelten; dennoch machte sie sich Sorgen und viele Gedanken über das Bevorstehende.
Rasch mussten die Überlegungen beiseitegeschoben werden, als bei Anbruch der Dunkelheit die Signalhörner erklangen. Die Orcin bemerkte, wie zügig sich Urmug, der Maruk des Donnerblutklans, von seiner nebst stehenden Schnappsbrennerhütte auf die Füße machte, um mit gezogenen Äxten zum Eingang des Dorfes zu jagen. Dabu´ka sah ihm mit einem zahnigen Schmunzeln im Gesicht nach. Er wollte unbedingt als Erster ankommen, auch wenn der stattliche Krieger es wohl nie zugegeben hätte, ihm bereitete der Umstand des Zweikampfes vom Zwerg mit seinem neuen Weib immer noch Magenschmerzen. Mit einem leichten Kopfschütteln nahm sie ihre Waffen in die Pranke, schulterte den Bogen und begab sich ebenfalls auf den Weg, den Fremdling in Empfang zu nehmen.
Bei ihrer Ankunft standen sich die Männer bereits gegenüber. Ein hoch gewachsener Troll auf seinem Raptor starrte mit dunklem Blick zu Urmug und dieser ohne einen Gesichtsmuskel zu verziehen zurück. Zunächst blickte die Orcin zwischen ihnen im Wechsel hin und her, ehe sie den Troll einfach frei heraus ansprach, um nach seinem Anliegen zu fragen. Zam´zal stellte sich vor, beschwichtige den Krieger vor sich nichts im Schilde zu führen und sattelte von seinem imposanten Raptor ab, welchen er vor dem Dorfe frei ließ. Eine kurze Konversation folgte und der drahtig magere Troll erklärte, dass er auf der Jagd nach einer schwarzen Hyäne war, dessen Spuren sich vermischte und er nun an Ort und Stelle strandete.
Die Sonne war gänzlich verschwunden und es sollte nicht mehr lange dauern, bis der erste Bodennebel einsetzen würde. Zam´zal nahm die Gastfreundschaft dankend an und wurde von Dabu´ka durch das Donnerblutdorf geleitet. Urmug behielt den Fremden gut in seinem Blick, sprach kaum ein Wort, ehe sie es sich nicht in der großen Versammlungshütte geselliger machen würden. Zuvor jedoch bekam der Troll eine Führung durch die traute Heimat der Orcs und lernte die Gepflogenheiten der Dorfbewohner kennen. Vorbei an den Feuerstellen, über denen die herrlich duftenden Kochtöpfe hingen, kamen sie auch an der alten Grotha vorbei, welche im tanzenden Flammenschein den Knirpsen eine spannende Geschichte erzählte, nach der die Jüngsten in die Felle geschickt werden würden. Das vernarbte Gesicht der alten Orcin war ebenso kratzig wie ihre Stimme, was ihre Erzählungen noch ein wenig düsterer erklingen ließ.
Zufrieden mit dem Einklang des Dorfes wurde der Gast nach vollendeter Rundführung in die große Versammlungshütte gebracht. Hier konnte der drahtig, hagere Troll etwas zur Ruhe kommen. Dabu´ka ließ eine kräftige Sud Brühe reichen, den Tisch aufdecken und als der Krieger Urmug einen Schlauch seines selbstgebrannten Schnapses mit dem Gast teilte wurde auch seine Zunge etwas lockerer, redseliger.
Es war ein angenehmes Beisammensein, bei dem viel gelacht und gescherzt wurde. Zam´zal erzählte seine Geschichte, über seine gemeinsame Reise, auf der er eben noch war, ehe die erfolglose Jagd nach der schwarzen Hyäne endete. Dabu´ka lud den Troll ein, etwas bleiben zu können; gewiss könnten sie voneinander etwas lernen. Dieser Gedanke bestärkte sie, als ihr Gast aus Dankbarkeit ein Geschenk überreichte. Zam´zal warf der Orcin ein hölzernes Blasrohr entgegen; schön geschnitzt und verarbeitet. Er erzählte ihr von seiner Jagdtechnik, ohne Pfeil und Bogen, sondern ganz nach Dschungeltrollart mit Giftpfeil und Blasrohr.
Fasziniert roch Dabu´ka am dem Geschenk, drehte und wendete es in ihrer Pranke, bis sie letztendlich Zam´zal darum bat ihr bei Gelegenheit die Technik vorzuführen. Der Troll erläuterte die verschiedensten Arten von Giften und deren Auswirkungen; jedoch erst, als dieser ungeniert einen Beutel mit den stachligen Geschossen nur knapp an Urmug vorbei, zu Dabu´ka herüber warf. Sie lachten und plauderten ausgelassen bis in die Nacht hinein, ehe die Müdigkeit den Zweikampf gegen Dabu´ka zu gewinnen schien.
So verabschiedete sich die Orcin von ihrem Gast und ließ die Männer bei starkem Schnaps und Futter unter sich. Der Mond schien hell über dem Dorf, es war ruhig. Ein jeder schien die Nachtruhe inne zu halten, bis auf die aufmerksamen Wachposten, die respektzollend der Marak auf ihrem Wege zur Häuptlingshütte zunickten. Der Rest der Nacht verlief ruhig, obgleich die Versammlungshütte nun einen Schlafgast mehr zu beherbergen hatte. Noch wenige Tage sollten es sein, ehe das erste Fest vollzogen werden würde; mit Aufregung im Blut, doch zuversichtlichem Gemüt schloss Dabu´ka ihre erschöpften Augen und ließ zumindest für diese Nacht alle weiteren Vorbereitungen ruhen.
Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
Die Kosh'harg-Festlichkeiten,
Feier der Frühlings-Tag-und Nachtgleiche
Der zwanzigste Tag des dritten Monats des präsenten Jahreszyklus kam in schnellen Schritten voran und läutete das traditionelle Kosh´harg-Fest ein. Auf diesen Tag freute sich das gesamte Dorf des Donnerblutklans. Eine alte Feierlichkeit, welche bereits von den erhabenen Orcklans auf Draenor gefeiert wurde, die jeweils im Frühjahr und Herbst stattfand, um die Tag- und Nachtgleiche zu feiern. Das Fest hatte bei vielen Orcs noch heute einen sehr hohen Stellenwert und gerade weil sich das Dorf traditionell an die Mondzyklen orientierte; zudem es auch das erste in ihrem neuen Zuhause war, sollte es ein ganz besonders schönes Fest werden.
Dabu´ka und Urmug hatten sich bereits Tage zuvor mit dem Scharfseher Tu´lok und Runenlegerin, der alten Grotha, zusammensetzt und die Nächte gemeinsam an der Schamanenflamme verbracht, um die Festlichkeiten zu verinnerlichen. Die Versammlungshütte sollte an diesem Tage für alle Dorfbewohner uneingeschränkt begehbar gemacht werden, um gemeinsam an der großen Flamme speisen zu können. Ebenso sollte eines der Schweine auserkoren werden, um das Opferritual zu vollziehen. Auch der Kopfschmuck war mit Bedacht zu wählen, wie es die Schamanen erklärten, sollte ein persönliches Krafttier das Haupt des Klanoberhauptes zieren.
Über den Tag verteilt gab es noch einiges an Vorbereitungen zu treffen und ein jeder spuckte in die Pranke um mitanzupacken. Das Ritualschwein, es war das Größte und beleibteste im Pferch, wurde mit Handabdrücken verziert und soll die Dankbarkeit des Dorfes ausdrücken, für das Opfer was es an diesem Abend bringen würde. Kurz vor dem Feste waren Urmug und Tu´lok mit dem Reinigen und Weihen des Ritualplatzes und heiligen Flamme beschäftigt, indessen sich Grotha und Dabu´ka in der Häuptlingshütte aufhielten, um die Marak vorzubereiten.
Die Orcin war sichtlich nervös, konnte kaum still stehen, während die alte Runenlegerin versuchte mit ihrem betagten Gemüt Ruhe auszustrahlen. Als persönlichen Kopfschmuck wurde der bereitete Kadaver ihres einstigen Begleiters, dem Wolf Floki, gewählt. Er war lange Zeit treu und mutig an ihrer Seite, was sie nie vergessen wollte, da sie nach seinem Ableben ihm im wahrsten Sinne des Wortes das Fell über die Ohren abzog. Nun zierte sein Schädel Dabu´ka ihren und sein breites, braunes Fell war eine wärmende Rückenbedeckung. Der Wolf galt als ein mächtiges Krafttier, dass aufmerksam machte, die Instinkte zu schärfen, auf all die Sinne zurückzugreifen und auch den berühmten sechsten Sinn nicht außer Acht zu lassen.
Immer wieder ging die Marak ihre Festrede durch, während Grotha ihren Körper mit Runen und Handabdrücken verzierte. Das Gesicht blieb verschont, da der warme Körpersaft des Blutrituals noch Platz haben musste. Lediglich ein paar Fingerabdrücke über den beringten Brauen wurden auf die bräunliche Haut gedrückt. Die Kleidung selbst war spärlich; maßgeschneiderte Felle bedeckten die Körpermitten ober und unterhalb des Leibes. Am Fuße wurden rasselähnliche Schellen befestigt, die laut erklingen, wenn ums Feuer getanzt wird. Je weniger am Leib bedeutete bei den Schamanen, den Geistern näher kommen zu können; daher war es bei anderen Zusammenkünften auch nicht unüblich, solche spirituellen Riten gar völlig unbekleidet durchzuführen.
Als die Sonne hinterm Horizont verschwand ward es für einige Augenblicke im Dorf sehr still. Die Feuerstellen waren gar erloschen, um sie gemeinschaftlich beim Klang des tiefen Signaltons zu entfachen und symbolisch zu neuem Leben zu erwecken. Ein tiefes Grollen, was einem röhrenden, imposanten Hirsch glich war zu vernehmen, als das Donnerblutdorfoberhaupt vom Maruk und den Scharfseher von der Hütte abgeholt wurde. Es war soweit; der Anbeginn des ersten Kosh'harg-Festes in der neuen Heimat wurde eingeläutet.
Dabu´ka atmete tief durch; ihr stockte fast der Atem, als die alte Grotha den von Fellen behangenen Eingang öffnete und sie zu den anderen schaute. Stolz und Freudig waren ihre Blicke auf den Häuptling gerichtet, die einige Atemzüge zunächst benötigte, um mit erhoben, grüßenden Armen ihr Dorf begrüßte. Trommeln stimmten gleichmäßig in den röhrenden Klang des Scharfsehers mit ein, der sich wie in eine Art Trance befand, um sich für die Ahnen vorzubereiten. Tief saß Dabu´kas Kappe, welche sie ab und ab wieder zurecht rückte, um etwas sehen zu können. Die kleine Orcin musste schmunzeln, ihre Nervosität wich der Freude an dem Anblick ihrer Liebsten.
Die geballte Faust wurde Respekt zollend in Herzhöhe geklopft und mit dem lauten Ausruf „Lasst die Zeremonie beginnen!“ setzten sich die Marak und der Maruk Pranke in Pranke mit dem tief summenden Scharfseher in Bewegung, Richtung Ritualplatz. Die Flammen der Freudenfeuer tanzten, auch die Jüngsten des Dorfes konnten kaum still halten und heulten zusammen mit den Wölfen in deren Tonlage um die Wette. Der Winter sollte weichen, die Lebensgeister der Natur erweckt werden; je lauter und fröhlicher desto besser.
Der Ritualplatz selbst war gut vorbereitet, gereinigt und geweiht worden. Auf dem Boden hatte der Schamane einen großen Kreis gerichtet, der mit wichtigen Runen verziert wurde, um die Elemente rufen zu können. Solche Objekte wurden auch Schwellen zwischen den Naturgeistern genannt, die eine Art spirituelles Tor zwischen den Welten schafften. Noch war das Auftreten des Oberhauptes nicht gekommen, denn zunächst lag es an dem Scharfseher des Klans, als engster Vertrauter, Verbindungsglied und Sprecher der Ahnen den Ritus zu vollziehen; die Zeit des Mork´haruk.
An vier Punkten des Schamanenkreises stellte dieser etwa hüfthohe Totems nacheinander auf. Jedes einzelne zeigte eines der vier Elemente, die Tu´lok Flammenblick hintereinander, in allen Himmelsrichtungen aufgestellt, zu sich rief. Angefangen mit dem Geist der Erde, den Geist des Wassers, den Geist der Luft; und letztendlich dem Geist des Feuers. Der Schamane ließ von seinen summenden, monotonen tiefen Rohrtönen dabei nicht ab und wurde vom gesamten Dorf unterstützt. Mit Klanghölzer oder Trommeln, die den Rhythmus des Pulsschlages Azeroth´ darstellten, erlangte der Mork´haruk seinen Geisteszustand, der es ihn möglich machte mit den Elementen zu kommunizieren; das Gleichgewicht des Ritualplatzes wurde hergestellt.
Einer der Dorfbewohner überreichte Dabu´ka die Schlinge, an dem das Ritualschwein geleitet wurde. Mit Urmug noch immer an der Pranke gingen beide Oberhäupter in die Mitte des Kreises, umgeben von Feuerschein und einem kreisenden, feuchtkühlen Luftzug war es an der Zeit die Erde zu wecken. Der Maruk des Donnerblutdorfes hielt einen bekannten Dolch in die Höhe und rief laut zu den Ahnen „Die Rauhnächte mögen nun vorbei sein!“ Dabu´ka ging in die Knie, legte ihren Arm um das Tier, streichelte und beruhigte es, während seine letzten Atemzüge gezählt waren. Der blutrote Rinnsal zog im Boden seine Bahnen, während die monotonen Töne und Klänge lauter wurden und es den Anschein hatte, als würde der Erdboden für einen kurzen Moment erzittern und antworten.
Der Schamane verstummte unter schweißgebadeter Anstrengung, legte seine Pranke in die triefende Wunde, um mit der warmen Flüssigkeit zunächst die Oberhäupter des Klans, anschließend sich selbst im Gesicht zeichnend zu segnen. Dabu´ka stieß einen lauten Schrei aus, klopfte sich abermals mit der geballten Faust schnaufend auf ihr Herz und begann mit ihrer Rede, um die Wiedergeburt der Natur aus dem tiefkühlen Schlaf des Winters zu feiern und die neue Kraft zu erbitten, die ihnen die Natur und die Ahnen nun schenken sollten. Jeder des Dorfes bekam eine aus Blut geformte Rune auf die Stirn gezeichnet, ehe sie sich an der großen Flamme der Versammlungshütte versammelten.
Hier wurden noch einige Worte an Klan und Dorfgemeinschaft gerichtet, dem Mork´haruk für seine große, spirituelle Anstrengungen bedankt und die reichlich gedeckten Futterschalen zum gemeinschaftlichen Verzehr freigegeben. Die Schamanenflamme wurde mit Kräutern und der blutroten Flüssigkeit der Opfergabe genährt; leuchtete für einige Momente heller und kräftiger auf, als würden die Ahnen das Kosh'harg mitfeiern wollen. Nach dem zünftigen Essen folgten die weiteren Festlichkeiten der Frühlings- Tag- und Nachtgleiche. Die Welpen der Dorfgemeinschaft nahmen sich bei den kleinen Pranken, tanzten ums Feuer und forderten auch die Erwachsenen dazu auf. Es wurde viel gelacht und ein jeder hatte das Gefühl, in dieser Nacht den Ahnen, Naturgeistern und Elementen besonders nahe zu sein.
Feier der Frühlings-Tag-und Nachtgleiche
Der zwanzigste Tag des dritten Monats des präsenten Jahreszyklus kam in schnellen Schritten voran und läutete das traditionelle Kosh´harg-Fest ein. Auf diesen Tag freute sich das gesamte Dorf des Donnerblutklans. Eine alte Feierlichkeit, welche bereits von den erhabenen Orcklans auf Draenor gefeiert wurde, die jeweils im Frühjahr und Herbst stattfand, um die Tag- und Nachtgleiche zu feiern. Das Fest hatte bei vielen Orcs noch heute einen sehr hohen Stellenwert und gerade weil sich das Dorf traditionell an die Mondzyklen orientierte; zudem es auch das erste in ihrem neuen Zuhause war, sollte es ein ganz besonders schönes Fest werden.
Dabu´ka und Urmug hatten sich bereits Tage zuvor mit dem Scharfseher Tu´lok und Runenlegerin, der alten Grotha, zusammensetzt und die Nächte gemeinsam an der Schamanenflamme verbracht, um die Festlichkeiten zu verinnerlichen. Die Versammlungshütte sollte an diesem Tage für alle Dorfbewohner uneingeschränkt begehbar gemacht werden, um gemeinsam an der großen Flamme speisen zu können. Ebenso sollte eines der Schweine auserkoren werden, um das Opferritual zu vollziehen. Auch der Kopfschmuck war mit Bedacht zu wählen, wie es die Schamanen erklärten, sollte ein persönliches Krafttier das Haupt des Klanoberhauptes zieren.
Über den Tag verteilt gab es noch einiges an Vorbereitungen zu treffen und ein jeder spuckte in die Pranke um mitanzupacken. Das Ritualschwein, es war das Größte und beleibteste im Pferch, wurde mit Handabdrücken verziert und soll die Dankbarkeit des Dorfes ausdrücken, für das Opfer was es an diesem Abend bringen würde. Kurz vor dem Feste waren Urmug und Tu´lok mit dem Reinigen und Weihen des Ritualplatzes und heiligen Flamme beschäftigt, indessen sich Grotha und Dabu´ka in der Häuptlingshütte aufhielten, um die Marak vorzubereiten.
Die Orcin war sichtlich nervös, konnte kaum still stehen, während die alte Runenlegerin versuchte mit ihrem betagten Gemüt Ruhe auszustrahlen. Als persönlichen Kopfschmuck wurde der bereitete Kadaver ihres einstigen Begleiters, dem Wolf Floki, gewählt. Er war lange Zeit treu und mutig an ihrer Seite, was sie nie vergessen wollte, da sie nach seinem Ableben ihm im wahrsten Sinne des Wortes das Fell über die Ohren abzog. Nun zierte sein Schädel Dabu´ka ihren und sein breites, braunes Fell war eine wärmende Rückenbedeckung. Der Wolf galt als ein mächtiges Krafttier, dass aufmerksam machte, die Instinkte zu schärfen, auf all die Sinne zurückzugreifen und auch den berühmten sechsten Sinn nicht außer Acht zu lassen.
Immer wieder ging die Marak ihre Festrede durch, während Grotha ihren Körper mit Runen und Handabdrücken verzierte. Das Gesicht blieb verschont, da der warme Körpersaft des Blutrituals noch Platz haben musste. Lediglich ein paar Fingerabdrücke über den beringten Brauen wurden auf die bräunliche Haut gedrückt. Die Kleidung selbst war spärlich; maßgeschneiderte Felle bedeckten die Körpermitten ober und unterhalb des Leibes. Am Fuße wurden rasselähnliche Schellen befestigt, die laut erklingen, wenn ums Feuer getanzt wird. Je weniger am Leib bedeutete bei den Schamanen, den Geistern näher kommen zu können; daher war es bei anderen Zusammenkünften auch nicht unüblich, solche spirituellen Riten gar völlig unbekleidet durchzuführen.
Als die Sonne hinterm Horizont verschwand ward es für einige Augenblicke im Dorf sehr still. Die Feuerstellen waren gar erloschen, um sie gemeinschaftlich beim Klang des tiefen Signaltons zu entfachen und symbolisch zu neuem Leben zu erwecken. Ein tiefes Grollen, was einem röhrenden, imposanten Hirsch glich war zu vernehmen, als das Donnerblutdorfoberhaupt vom Maruk und den Scharfseher von der Hütte abgeholt wurde. Es war soweit; der Anbeginn des ersten Kosh'harg-Festes in der neuen Heimat wurde eingeläutet.
Dabu´ka atmete tief durch; ihr stockte fast der Atem, als die alte Grotha den von Fellen behangenen Eingang öffnete und sie zu den anderen schaute. Stolz und Freudig waren ihre Blicke auf den Häuptling gerichtet, die einige Atemzüge zunächst benötigte, um mit erhoben, grüßenden Armen ihr Dorf begrüßte. Trommeln stimmten gleichmäßig in den röhrenden Klang des Scharfsehers mit ein, der sich wie in eine Art Trance befand, um sich für die Ahnen vorzubereiten. Tief saß Dabu´kas Kappe, welche sie ab und ab wieder zurecht rückte, um etwas sehen zu können. Die kleine Orcin musste schmunzeln, ihre Nervosität wich der Freude an dem Anblick ihrer Liebsten.
Die geballte Faust wurde Respekt zollend in Herzhöhe geklopft und mit dem lauten Ausruf „Lasst die Zeremonie beginnen!“ setzten sich die Marak und der Maruk Pranke in Pranke mit dem tief summenden Scharfseher in Bewegung, Richtung Ritualplatz. Die Flammen der Freudenfeuer tanzten, auch die Jüngsten des Dorfes konnten kaum still halten und heulten zusammen mit den Wölfen in deren Tonlage um die Wette. Der Winter sollte weichen, die Lebensgeister der Natur erweckt werden; je lauter und fröhlicher desto besser.
Der Ritualplatz selbst war gut vorbereitet, gereinigt und geweiht worden. Auf dem Boden hatte der Schamane einen großen Kreis gerichtet, der mit wichtigen Runen verziert wurde, um die Elemente rufen zu können. Solche Objekte wurden auch Schwellen zwischen den Naturgeistern genannt, die eine Art spirituelles Tor zwischen den Welten schafften. Noch war das Auftreten des Oberhauptes nicht gekommen, denn zunächst lag es an dem Scharfseher des Klans, als engster Vertrauter, Verbindungsglied und Sprecher der Ahnen den Ritus zu vollziehen; die Zeit des Mork´haruk.
An vier Punkten des Schamanenkreises stellte dieser etwa hüfthohe Totems nacheinander auf. Jedes einzelne zeigte eines der vier Elemente, die Tu´lok Flammenblick hintereinander, in allen Himmelsrichtungen aufgestellt, zu sich rief. Angefangen mit dem Geist der Erde, den Geist des Wassers, den Geist der Luft; und letztendlich dem Geist des Feuers. Der Schamane ließ von seinen summenden, monotonen tiefen Rohrtönen dabei nicht ab und wurde vom gesamten Dorf unterstützt. Mit Klanghölzer oder Trommeln, die den Rhythmus des Pulsschlages Azeroth´ darstellten, erlangte der Mork´haruk seinen Geisteszustand, der es ihn möglich machte mit den Elementen zu kommunizieren; das Gleichgewicht des Ritualplatzes wurde hergestellt.
Einer der Dorfbewohner überreichte Dabu´ka die Schlinge, an dem das Ritualschwein geleitet wurde. Mit Urmug noch immer an der Pranke gingen beide Oberhäupter in die Mitte des Kreises, umgeben von Feuerschein und einem kreisenden, feuchtkühlen Luftzug war es an der Zeit die Erde zu wecken. Der Maruk des Donnerblutdorfes hielt einen bekannten Dolch in die Höhe und rief laut zu den Ahnen „Die Rauhnächte mögen nun vorbei sein!“ Dabu´ka ging in die Knie, legte ihren Arm um das Tier, streichelte und beruhigte es, während seine letzten Atemzüge gezählt waren. Der blutrote Rinnsal zog im Boden seine Bahnen, während die monotonen Töne und Klänge lauter wurden und es den Anschein hatte, als würde der Erdboden für einen kurzen Moment erzittern und antworten.
Der Schamane verstummte unter schweißgebadeter Anstrengung, legte seine Pranke in die triefende Wunde, um mit der warmen Flüssigkeit zunächst die Oberhäupter des Klans, anschließend sich selbst im Gesicht zeichnend zu segnen. Dabu´ka stieß einen lauten Schrei aus, klopfte sich abermals mit der geballten Faust schnaufend auf ihr Herz und begann mit ihrer Rede, um die Wiedergeburt der Natur aus dem tiefkühlen Schlaf des Winters zu feiern und die neue Kraft zu erbitten, die ihnen die Natur und die Ahnen nun schenken sollten. Jeder des Dorfes bekam eine aus Blut geformte Rune auf die Stirn gezeichnet, ehe sie sich an der großen Flamme der Versammlungshütte versammelten.
Hier wurden noch einige Worte an Klan und Dorfgemeinschaft gerichtet, dem Mork´haruk für seine große, spirituelle Anstrengungen bedankt und die reichlich gedeckten Futterschalen zum gemeinschaftlichen Verzehr freigegeben. Die Schamanenflamme wurde mit Kräutern und der blutroten Flüssigkeit der Opfergabe genährt; leuchtete für einige Momente heller und kräftiger auf, als würden die Ahnen das Kosh'harg mitfeiern wollen. Nach dem zünftigen Essen folgten die weiteren Festlichkeiten der Frühlings- Tag- und Nachtgleiche. Die Welpen der Dorfgemeinschaft nahmen sich bei den kleinen Pranken, tanzten ums Feuer und forderten auch die Erwachsenen dazu auf. Es wurde viel gelacht und ein jeder hatte das Gefühl, in dieser Nacht den Ahnen, Naturgeistern und Elementen besonders nahe zu sein.
Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
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Der Rat der Horde
Nervös stapfte Dabu´ka vor der großen Versammlungshütte des Donnerblutdorfes auf und ab. Alles war vorbereitet; der Klanbanner bäumte sich im seichten Frühlingswind stolz auf, als würde er tief durchatmen. Während Urmug die ersten Gäste in Empfang nahm, zählte die junge Marak mit einem Schulterblick noch einmal die aufgedeckten Fressalien nach. Ob es reichen würde, ob überhaupt jemand der Einberufung folgte; all das waren Fragen, die ihr unangenehm durch den Kopf schwirrten. Die Tage zuvor war sie öfter ihren Text durchgegangen, was sie sagen, wie sie beginnen sollte. Je mehr sie darüber nachdachte, desto weniger fiel er von all dem wieder ein; was sie noch mehr beängstigte.
Schnaufend sah sie die ersten Silhouetten erscheinen, unterschiedliche Reittiere die in die Stallungen gebracht und versorgt wurden. Das Dorf stand an diesem Abend offen; innerlich flehte sie die Ahnen an, das keine Angreifer Einkehr halten würden; nicht heute.
Die Aufregung wuchs mit jeden Schritt der Gäste, ihr Herz schlug schnell und kräftig bis zum Hals und Schädel; es gab kein Zurück mehr. Mit einem schelmischen Grinsen in Gesicht ging Urmug geradewegs in die Versammlungshütte hinein. Er wusste wohl am besten wie aufgeregt und nervös sie war; seiner Schadenfreude folgte ein kurzer, aber kräftiger Nierenhieb, welcher ihn ehr auflachen, statt keuchen ließ. Die ersten Anwesenden wurden respektzollend nach guter, orcischer Art begrüßt. Mit der geballten Faust schlug sich die junge Orcin auf die Brust, in Herzhöhe.
Viele ihr fremde Gesichter waren anwesend, doch auch vertraute, die Dabu´ka Zuversicht für diesen Abend gaben. Es waren Gemeinschaften, andere Klans und Stämme vertreten, aber auch Einzelgänger, die sich alle zunächst am Feuer nieder ließen, um zu verschnaufen und gebannt die Entwicklung des Abends mitzuerleben. Der Anfang war etwas holperig und jeder konnte mitbekommen, dass Dabu´ka erst noch ihre Erfahrungen in diesen Dingen sammeln musste; was aber wohl niemanden wirklich störte. So delegierte die Marak des Donnerblutdorfes den Redebedarf.
Kaum einer, der bei den Wortmeldungen regungslos um das Feuer saß, fast jeder hatte etwas über die allgemeine Situation des Kriegherganges der Horde zu erzählen. Begonnen mit ein paar harschen Worten kristallisierte sich im Laufe des Abends, durch die offen dargelegten Meinungen, heraus, welches gemeinsame Ziel Priorität haben sollte; der Zusammenhalt und Schutz derer, die sie in Kriegszeiten am nötigsten hatten. Dabei gilt es zu unterscheiden, dass Hilfe nicht immer etwas mit blutige Kämpfe und Verluste zu tun haben; sie kann auch anders aussehen und da niemand der Anwesenden über eine Vielzahl von Heerestruppen verfüge, um solch ein Thema überhaupt zu konkretisieren, blieben die Vorstellungen realistisch.
Mit viel Bedacht wurden die Worte gewählt, die ein jeder zu verstehen wusste. Und so sollte dieser Rat ein gelungener, guter Anfang sein, gemeinsam Strategien zu entwickeln und zu helfen, wo Hilfe benötigt wurde. Sie wollen zusammenstehen, um die schweren Kriegszeiten zu überstehen; ohne klein beizugeben. Der Rat der Horde sollte aufrechterhalten und in regelmäßigen Abständen fortgeführt werden.
Respekt, Einigkeit und Zusammenhalt wurde an diesem Abend groß auf die Fahnen der Horde geschrieben. Der Grundstein einer gemeinsamen Zukunft miteinander wurde gelegt.
Dies sollte gebührend gefeiert werden, so der Vorschlag einer der anwesenden Blutelfen; der selbstgebrannte Schnaps vom Maruk, Urmug, ließ auch nicht lange auf sich warten. Kaum eine Kehle blieb trocken, die hungrigen Mägen wurden gefüllt, neue wie alte Kontakte konnten gepflegt und geknüpft werden. Noch lange nach Mitternacht saßen einige hart gesottene Gäste gemütlich um die Schamanenflamme, ihre Stimmen erhellten das Dorf und ließ auch Dabu´ka, die sich irgendwann niedergelegt hatte mit einem Lächeln im Gesicht einschlafen.
Während einige Anwesende an diesem Abend nach und nach wieder ihre Heimreisen antraten, so entschieden sich auch ein paar andere die Gastfreundschaft des Donnerblutklans etwas länger in Anspruch zu nehmen. Die Dorfbewohner hatten gerne Gäste und freuten sich auf weitere, gesellige Momente miteinander.
Die ersten Sonnenstrahlen kribbelten in Dabu´kas Nase, als sie die Augen öffnete. Mit einem lauten Gähnen und Gliederstrecken wurde der neue Tag begrüßt. Die Eindrücke der letzten Nacht waren noch immer präsent und wurden selbst beim morgendlichen Gesicht waschen weiter verarbeitet. Als sich die Orcin nach Urmugs Schlafstellte umwandte, sah sie, dass sein Platz leer geblieben war. Eher flüchtig bemerkte sie aber etwas anderes neben ihren eigenen Fellen; ein kleiner Beutel, der ihr fremd vorkam. Ohne ein Wort zu sagen, schnappte sich Harkon, ihr treuer Naturgeist, wie sie ihn gerne nannte, den kleinen Beutel und brachte ihn zu Dabu´ka, während beide bereits auf den Weg nach draußen waren.
Die Morgenluft war frisch, kühl und ließ den Atem der Orcin neblig erscheinen. Harkon trabte in Richtung Schnapsbrennerei, blieb vor den mit Fellen behangenen Vorhang stehen und wartete; als würde der Kater wissen, was seine Weggefährtin suchte. Das Dorf lag ruhig, es schlief womöglich alles noch. Leise wurde der Überhang zur Seite geschoben und ein Blick in die Hütte gewagt. Urmug war in seiner Sitzecke; in der einen Pranke ein Trinkschlauch, die andere war angewinkelt und diente als Kissen für den schweren, breiten Schädel des Kriegers. Mit einem zahnigen Schmunzeln besah sich Dabu´ka die Schnapsbrennerei. Offenbar hatte er keine Zeit verschwenden wollen und bereits angefangen für Nachschub zu sorgen.
Als sich die Orcin gegenüber von Urmug setzte und sie ihm den Trinkschlauch aus der Pranke fischte, regte er sich müde und blinzelte leicht verkatert mit den Augen. „Guten Morgen, Schnarchschnapsnase. Gut geratzt?“ Erkundigte sich Dabu´ka mit einem schelmisch, zahnigen Grinsen. Knurrend setzte sich der Krieger auf, drückte knackend seinen Rücken durch und schüttelte seinen Kopf, um klare Gedanken fassen zu können. Der kleine Lederbeutel wurde auf den Tisch gesetzt, es klimperte. Urmug rückte seine Nackenmuskelatur zurecht, während Dabu´ka ihn fragend anschaute. „Ein Geschenk von Vorok, vom Schildwall Clan.“ Erklärte der Krieger. Die Orcin schob eine beringte Braue leicht nach unten. Sie kannte Vorok nicht, nahm den Beutel in die Hand und öffnete diesen neugierig.
Das Geschenk waren Runensteine. Freudig darüber weiteten sich die Augen und sie lächelte dankbar. „Hm, was mache ich denn jetzt?“ Stellte er sich die Frage laut. Dabu´ka schüttelte ihre neuen Runensteine im Beutel und mischte. Im Anschluss hielt sie dem Krieger den kleinen Beutel entgegen. „Zieh einen Stein.“ Forderte sie ihn auf. Urmug hatte sich bislang nicht mit diesen Deutungen auseinandergesetzt, im Gegensatz zu Dabu´ka. Die große Pranke verschwand im Beutel, mischte die Steinchen noch einmal selbst und zog eine Rune hervor.
Dabu´ka drehte diese, um das Zeichen ablesen zu können. Es sah aus wie ein Pfeil. „Tiwaz.“ Benannte es die Orcin. Sie schaute auf den Holztisch, lachte leicht. „Ratz dich aus und danach mach ruhig weiter deinen Schnaps, den brauchen wir für den nächsten Rat, eh.“ Auch Urmug lachte nun tief grollend auf, legte sich halb wieder auf den Tisch zurück und gähnte ausgedehnt. „Die Runen haben gesprochen!“ Murmelte der Krieger noch vor sich hin, während Dabu´ka ihre eigene Tagesrune zog und zufrieden nickte. „Berkano. Ich muss los, einen Boten schicken.“ Sprach die Jägerin, befestigte den kleinen Lederbeutel an ihrem Gürtel und schnaufte zufrieden. „Jen´ga hatte noch was zum mampfen mitgebracht, gibt es nachher, oh und ich glaube, sie bleibt wohl noch etwas.“ Sprach sie noch zu Urmug herüber, der schläfrig seinen Daumen hob, ehe er weiter seinen kleinen Rausch ausschlief. Leise machte sich Dabu´ka wieder auf die Füße, zurück in die Häuptlingshütte. Sie wusste was nun zutun war, um sich für das schöne Geschenk zu bedanken.
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Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
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Einberufung
Ostmond. In einigen Tagen sollte der nächste Rat der Horde stattfinden. Dabu´ka freute sich auf das Wiedersehen und plante extra ein paar Tage mehr ein, um im Dorfe der Sturmhufe ein bisschen aushelfen zu können. Die Schnapsbrennerei lief auf Hochtouren; Urmug hatte versichert für das köstliche Gesöff Sorge zu tragen, was er tatsächlich auch schon fast akribisch tat. Die Orcin zählte mit einem kopfschüttelnden Grinsen die Anzahl des mitzunehmenden Schnapsgelages und nahm dabei ihren Zeigefinger zur Hilfe. Brummend stemmte sie im Anschluss ihre Pranken auf die Hüfte und seufzte. „Wie zum Geier will er das alles mitschleppen?!“ Fragte sie murmelnd sich selbst, als sie hinter sich zügige, schlürfende Schritte wahrnahm.
Etwas abgehetzt stand Mahurak, einer der jüngeren Bogenschützen hinter Dabu´ka und schnappte kurz nach Luft. Sein Begleiter, ein ebenso jünglicher Wolf setzte sich an dessen Seite und schaute mit geschwollener, stolzer Brust die Orcin, Rute wedelnd, an. Diese wandte sich um, schob ihre beringte Braue etwas skeptisch nach unten, als sie sich die beiden besah. „Ein Widersprüchliches Bild was ihr zwei mir bietet, eh. Schlimme, wichtige, gute Nachrichten, oder alles auf einmal?“ Erkundigte sie sich und schaute beide abwechselnd an.
Der junge Orc grüßte nach traditioneller, Respekt zollender Art, ehe er das Wort ergriff und auf seinen tierischen Begleiter deutete: „Mok´ra Marak Dabu´ka! Ares hat einen der Übeltäter auf frischer Tat erwischt!“ Als der Wolf seinen Namen hörte wedelte dieser noch freudiger mit der Rute und schnaufte zufrieden. Dabu´kas Blick schweifte zum Tier herüber und bemerkte einen erlegten Präriehund zwischen dessen scharfen Zähnen. Die Marak des Donnerblutklans hielt ihre Pranke auf und bekam sogleich die Beute ausgehändigt. Prüfend schnupperte sie an dem Kadaver, das eindeutig nach Wildnis roch. „Keines unserer Viecher.“ Murmelte sie. Mahurak schüttelte seinen Schädel antwortend. „Nub. Keines von unseren. Schlimmer noch, die Vorräte wurden angefressen! Daher meine Eile, Marak.“ Dabu´ka verstand das Problem, streichelte lobend mit ihrer freien Hand über den Schädel des Wolfes und überlegte.
Der Winter war nicht kühl genug, sondern eher mild gewesen. Bei all der Hektik das Dorf so schnell wie möglich aufzubauen war es ihr nicht aufgefallen, dass sich im Wolfsmond die Jagdgründe kaum ausgeweitet hatten; die Tiere mussten nicht weit ausschwärmen, um Nahrung zu finden. Die Population der Präriehunde war enorm angestiegen und drohte zu einer Plage zu werden. „Die Fallen ums Dorf herum sind voll von denen. Kaum Schlangen, keine Kaninchen.“ Fuhr der junge Orc fort. Dabu´ka blickte tief in die Augen des Wolfes, der noch immer stolz über seine Beute war. Als Belohnung bekam das Tier natürlich den erlegten Kadaver von der Orcin zugeworfen. Schnell war der brave Sitz neben seinem Orcfreund vergessen. Das tote Tier wurde noch ein letztes Mal zwischen den fletschenden Zähnen hin und her geschleudert, dass es das Genick gebrochen hätte, wäre es noch lebendig gewesen. Ein köstlich lehrreicher Zwischenhappen wurde dem Wolf geboten; Dabu´ka erfreute sich an dem spielerischen Akt des Jungtieres.
Ohne Mahurak weiter anzublicken kamen ihre Anweisungen. „Schickt die Wölfe hungrig in die Vorratshütte, Räumt sie aus, vernichtet die angefressene Nahrung, ehe diese kleinen Viechers einen aus dem Dorf krank machen; wer weiß was sie einschleppen. Schließt die Schlupflöcher und unterlasst das Auslegen von Fallen. Jede lebendige Schlange soll aus den Körben befreit werden, wir können jede natürliche Hilfe gebrauchen, eh?!“ Der nächste Blick sollte dann doch dem Jüngling gelten; er war ernst, als würde Dabu´ka ihm eine der wichtigsten Aufgaben in seinem bisherigen Leben auferlegen. „Geb´ jeden Bescheid, ich werde heute Abend noch zu den anderen sprechen. Wenn wir diese Plagegeister hier haben, werden unsere Freunde am Wegekreuz sicher auch nicht verschont bleiben. Wir werden vorerst auf große Tiere umsteigen müssen und weiter raus, jagen gehen, damit die Bestände sich erholen können.“ Mit einem bekräftigenden Nicken entließ die Marak des Donnerblutdorfes den Jüngling, welchem sie nachdenklich nachblickte. „Zeit für einen gemeinsamen Throm´kor.“
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Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
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Am Wegekreuz
Der Tag der Abreise zum Stamm der Sturmhufe war trotz guten Vorbereitungen etwas später gekommen, als geplant. Das Dorf des Donnerblutklans wollte seine beiden Oberhäupter nicht ziehen lassen, ohne den Wurftag ihrer Marak gefeiert zu haben. Mit einem kräftigen Brummschädel ritt Dabu´ka in einem leichten Schritttempo, da das Traben ihr auf keinen Fall gut getan hätte. Die leichten, schunkelnden Bewegungen waren ausreichend genug. Mit einem fiesen Grinsen in der Fratze ritt Urmug, der Maruk des Klans, hinter der Orcin, um sie gut im Blick zu behalten. Im Schlepptau hatten sie neben ihren eigenen Reittieren, jeweils zwei weitere große Wölfe mit Führstricke an den Flanken befestigt.
Sie sollen die kommenden Tage am Wegekreuz dafür Sorge tragen, eventuelle Plagegeister von Präriehunden, zu minimieren. Bereits auf den Ritt durch das karge Gelände fiel den beiden Orcs auf, dass die Situation im Heimatdorf kein Einzelfall war; immer wieder quietschten am Wegesrand die Fellnasen lautstark, um sich und ihre Familien rasch in ihren Tunnelsystemen zu schützen. Dabu´ka fiel zudem noch auf, das es kaum Schlangenspuren im Sand gab, obgleich die Sonnenstrahlen am Tage warm genug waren, um gute Bedingungen für die Kriecher zu schaffen.
„Grotha und Tu´lok setzen sich mit den etwas jüngeren in unserer Abwesenheit zusammen, um ihre Kräuterkenntnisse aufzufrischen und Ideen zu entwickeln, um diesen Plagegeistern auf den Pelz zu rücken, eh.“ Die Orcin murmelte eher in Urmugs Richtung, als das sie wirklich Stimme hatte.
Am Abend trafen die beiden Vertreter des Dorfes am Wegekreuz ein. Die Versammlung hatte bereits begonnen und schon vom Weiten stieg ihr ein vertrauter Geruch in die Nase, was ihr Gesicht leicht verziehen ließ. Während Urmug sich noch um die Wölfe kümmerte, stiefelte Dabu´ka mit klirrenden Kettenstiefeln zur Versammlungsflamme. Durch ihre Verspätung blieb sie zunächst etwas abseits stehen, um sich einen kurzen Überblick verschaffen zu können. Bekannte, unbekannte Gesichter waren zugegen. Während sie freundlich begrüßt und zurückgegrüßt wurde schwieg ihr ehemaliger Clan; der ebenso anwesend war. Dabu´ka reflektierte diese Ignoranz und blieb mit einem leichten Kopfschütteln neutral, um mit der gemeinsamen Vergangenheit abzuschließen.
Die Orcin gesellte sich zwischen der Taurin Dridi und einem ihr bekannten Blutelfen, um der begonnenen Diskussion schweigend beizuwohnen. Als das nächste Thema von Wilbur, dem Häuptling vom Stamm der Sturmhufe, angesprochen wurde bat Dabu´ka selbstverständlich die Hilfe des Donnerblutklans an, um den Tauren am Wegekreuz mit unter die Arme zu greifen; um unter anderem die Palisaden zu erneuern. Auch musste das Thema mit den Präriehunden angesprochen werden, doch dazu war auch ein kleinerer Rahmen, beim gemütlichen Geplänkel ausreichend gewesen. So lauschten Urmug, welcher sich nach der Versorgung der Wölfe neben Dabu´ka hockte, und sie der weiteren Gespräche; erholten sich etwas von der Hinreise.
Als sich die Diskussionen des einberufenen Rates lichteten und die Frage des nächsten Austragungsortes aufkam erhob die Orcin ihre Pranke, um das Donnerblutdorf vorzuschlagen, was dankbar angenommen wurde. Nachdem die offizielle Runde beendet wurde und es zum gemütlichen Abschnitt des Abends kam wurde der mitgebrachte Apfelschnaps von Urmug an die Gäste gebracht. Einige Anwesende verabschiedeten sich und verließen die errichtete Versammlungsflamme, während sich die restlichen Ratsmitglieder bequemer machten und zusammen rutschten, um in lockerer, geselliger Runde Palavern zu können.
Nun sprach Dabu´ka das Problem mit den Präriehunden an, welches tatsächlich auch ein Thema am Wegekreuz war. Sie brachte ihren Vorschlag den Tauren Wilbur und Dridi vor und bekam einen Zuspruch, die Idee in die Tat umsetzen zu können. Da der Maruk Urmug und die Marak noch etwas am Wegekreuz verweilen würden, setzte der Krieger noch in der selbigen Nacht eine Nachricht für die Hinterbliebenen des Donnerblutklans auf, um diese unverzüglich mit einem Boten zu überbringen. So würden sie nun auf eine Antwort, samt der Überbringung eines handgefertigten Kleinbogens für eine befreundete Blutelfe des Stammes, von Zuhause warten; und bis es soweit war sollten sie mit anpacken, um den Tauren zu helfen.
Die Trollin Jen´ga berichtete der Orcin von ihrer Hilfe im Donnerblutdorf; sie sorgte sich ein wenig, als sie vom Angriff des Dunkeleisenzwerges hörte und versuchte eine Fährte zu finden. Da die Begegnung allerdings etwas weiter zurück lag, als die Information zur Aussprache kam, konnte die Trollin nur sicher stellen, dass es bei dieser einen Gegenüberstellung wohl bleiben würde, zumindest vorerst. Dabu´ka freute sich über die Eigeninitiative und war ihr mehr als dankbar über diese zunächst beruhigenden Erkenntnis.
Lange schaffte es die kleine Orcin allerdings nicht mehr, ihre ermüdeten Augen offen zu halten; die Nachwirkungen der Wurftagsfeier waren noch deutlich zu spüren. So lehnte sie sich an die starken Schultern ihres Gefährten, um für diese Nacht ihre Ruhe zu finden und an der wärmenden Flamme im Kreise von Freunden einschlafen zu können.
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Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
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Die Dorfschmiede
geschrieben von Mahurak
Es war ein kühler, früher Morgen, als der breitschultrige Orc als Erster durch das Dorf stapfte. Ganz allein war er nicht, sein treuer Freund und pelziger Begleiter, Wolfsrüde Ares, war an seiner Seite und behielt den großen Herren im Blick. Mahurak war der Schmied des Donnerblutdorfes und folgte als einer der Ersten der neu ernannten Anführerin zu den Ort, den sie nun Heimat nannten. Orgrimmar war lange Zeit sein Zuhause, bis der Krieg sein schwangeres Weib forderte.
Es hielt ihn von dort an nichts mehr an Ort und Stelle und zog mit einer kleinen Feldschmiede von Schlachtfeld zu Schlachtfeld, um für die Horde vom Kampf geschundene Waffen schnellstmöglich wieder einsatzbereit zu machen.
Mahurak sah bereits so einiges an Leid und Kriegsverletzungen, was ihn langsam abstumpfte. Der Schmied erhielt den Auftrag der Marak Dabu´ka zu folgen, als seine kleine Feldschmiede, die sein gesamtes Hab und Gut ausmachte, von der Allianz bei einem ihrer Angriffe irreparabel zerstörte. Nun war er an Ort und Stelle, erledigte seine Arbeiten mit viel Bedacht und Fleiß.
Grimmig schaute er meist drein, was allerdings auch von seinem verrußten Gesicht kommen mochte. Besonders die Jungspunde im Dorf sahen in dem großen, kräftigen Orc eher eine gefährliche Mutprobe, als einen Schmiedemeister seiner Künste.
An Arbeit mangelte es im Dorf nicht. Persönlich ausgerichtete Schilde, Schnallen und Waffen waren ebenso wichtig für die Dorfgemeinschaft, wie die Herstellung von Beschläge, Scharniere und Nägel um die Hütten zusammen zu halten. Diese und andere Aufgaben mussten täglich verrichtet werden.
Noch war er allein, bis auf die Hilfe von drei Orcjungspunden, welche sich mit ihm einen üblen Scherz erlaubten, die ihre ausgesprochene Strafe noch abzuarbeiten hatten und natürlich seinem Wolfrüden Ares, der sich wachsam vor die Schmiede legte und noch etwas döste. Der Meister des Feuers zählte wie jeden Morgen sein Werkzeug: unterschiedliche Schürhaken, Durchtreiber, Locheisen, Hämmer und Zangen waren nur einige von eigens erstellten Utensilien, die der Schmied gebrauchte. Sie alle hingen vollzählig an ihrem Platz, Mahurak nickte zufrieden.
Die Dorfschmiede erwachte: Zunächst hieß es das Feuer zu entzünden, die Flammen zu entlocken, um mit kräftigen Hieben den großen Blasebalg in Gang zu setzen, um die gewünschte Hitze zu erlangen. Es war gar nicht so einfach, das Feuer der Esse in Gang zu bringen, und gleichzeitig die Hitze zu halten. Immer wieder war der Kraftakt des Blasebalgs von Nöten, was viel Ausdauer abverlangte. Da war es nicht verwunderlich, dass Mahurak grundsätzlich mit freiem Oberkörper seiner Arbeit nachkam, die Hitze in der Dorfschmiede selbst war ungeheuerlich.
Die Jungspunde konnten es nicht lange dort aushalten, daher schickte der Meister des Feuers die Kurzen meist hinaus, um lediglich Aufträge im Dorf anzunehmen, oder Gegenstände auszuliefern. So konnte der kräftige Orc länger in seiner geliebten Umgebung bleiben, ohne noch lang aufhaltende Gespräche oder Diskussionen führen zu müssen.
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Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
Unsere Forenrollenspieler sind ebenfalls fleißig zugange. Auch wenn sie nicht aktiv im Spiel an sich sind, so wird ihr Handeln im Forenrollenspiel mit einbezogen, denn auch sie sind ein Teil unseres Klans. Ab und zu bekommen sie Input von uns, um ebenfalls RP-Aufträge ausspielen zu können.
Während der Abwesenheit im Dorf
( Entstanden aus unserem gemeinsamen Forenrollenspielgelage und somit in Gemeinschaft geschrieben von: Gutmak, Grotha, Tu´lok, Urmug und Wraog. )
Wenn abends das Licht das Tal freigibt, in dem das Donnerblutdorf sich erstreckt, und der Nebel aufzieht, um dessen Platz ein zunehmen, so kehrt das Leben in das größte Bauwerk des Dorfes ein. Der Klan versammelt sich, um gemeinsam die Hauptmahlzeit einzunehmen. Die Ahnenflamme prangt, in der Mitte des runden, steinernen Baus, mit den starken Balken die das Dach ausbilden, überspannt mit dicken Leder, gedeckt mit Stroh. Direkt in der Spitze ist eine Öffnung, die als spirituelle Verbindung über den Rauch, zu ihren Ahnen dient.
Aber hier finden nicht nur die Angehörigen des Klans ein Plätzchen, auch Gäste können hier ihre Nachtruhe finden. In einer der vielen Schlafstellen die sich ringsherum befinden.
Auch tagsüber haben die zwei Wachen, die ständig den Eingang sichern, nicht leicht Zum Beispiel dann, wenn die Halbstarken ihr Unwesen treiben, die zwischen den Vorräten an Brennholz, und die vorbereiteten Speisen, und den beliebten Schnaps, gemeinsam ihre Zeit verbringen. Je nachdem wie viele Winter die Jungen schon hinter sich gebracht haben, nehmen auch sie an den Klan Versammlungen teil, die hier abgehalten werden.
Gutmaks Augen waren noch völlig taub von dem Wachdienst tagsüber. Wenn er ins Dunkle schaute, flimmerte immer noch sein Bild mit einen hellen, verschwommenen Flecken vor den Augen. Er war froh, als er von der Nachtwache abgelöst wurde. Sichtlich körperlich erschöpft ging er in die Versammlungshütte und stellte fest, dass er der Erste war, der die Hütte für diesen Abend aufgesucht hatte. Mit einer Pranke wischte er sich über die Augen, in der Hoffnung dass er bald wieder besser im Dunklen sehen konnte. Dann stapfte er in die Ecke wo das Brennholz lag und nahm einige Scheite auf den Arm, um erstmal das Feuer für diesen Abend zu entzünden.
Die alte Runenlegerin Grotha ging langsamen Schrittes voran. Die Wachen hatten sich bereits abgelöst, als sie das die Schüssel mit dem Abendmahl überreichte. Sie erfuhr, dass Gutmak offenbar erschöpft war. Auch er hatte sich natürlich seine Mahlzeit wohl verdient, scharfe Augen am Tage benötigen ebenfalls eine kräftige, starke Gemüsebrühe. So setzte sie ihren Weg zu eine der Kochstellen fort, um eine weitere Schale von den Dorfbewohnern zu fordern. Ihr Schritt war gleichmäßig und sie selbst besaß das Glück von einer warmen, freundliche Aura umgeben zu sein. Etwas Fleischeinlage durfte nicht fehlen und auch Karotten wurden einige mehr hinein gegeben, um die müden Augen zu stärken. So betrat sie die Versammlungshütte, ohne etwas zu verschütten würde sie Gutmak die Schale überreichen, ihm ein altmütterliches Lächeln schenken und nickt einem nicken sein gutes Werk für den Klan respektieren. "Für dich, du hast es dir mehr als verdient, wachsames Auge." Sofern er die Schüssel ihr abnahm, würde sie sich zu ihm gesellen, sich setzen, die schwere Kettenrobe glatt streichen und in die Schamanenflamme blicken.
Langsam konnte Gutmak seinen Augen wieder trauen, die erfreut die Runenlegerin erblickten. Dankbar nahm er die Gemüsebrühe entgegen. "Throm Grotha" Die ersten wilden hiebe mit den klein Schaufelwerkzeug nahm Gutmak noch im Stehen. Als das schmerzhafte Gefühl der heißen Suppe, stärker wurde als die Gier sein Hunger zu stillen, verzog er sein Gesicht zu einer grotesken Maske, und prustete wild aus.
"Frisch und heiß, wachsames Auge." Wollte die alte Grotha noch warnen, aber da verzog Gutmak bereits sein Gesicht, also lächelte sie warmherzig, um den Schmerz etwas zu beschwichtigen. "Gegen Verbrennungen im Schlund habe ich Kräuter zum Kauen." sprach sie ruhig und schaute in das Feuer zurück. Die tanzenden Flammen spiegelten sich in ihren Augen.
mit dem Löffel noch in der Pranke winkte er zu der Orcin, und Sprach pustend. "Nicht nötig throm, geht schon wieder." Dann setzte er sich auch endlich ans Feuer. Und nahm ab jetzt vorsichtig die Suppe zu sich.
Aus der weißen Wand, die mittlerweile den Eingang der Versammlungshütte markierte, trat der alte Schamane Tu´lok Flammenblick. Mit tiefer Stimme grüßte er die beiden zufrieden, und stapfte ans Feuer um sich zu setzen.
Gutmak wandte seinen Blick, von seiner Schüssel ab, und schaute hoch zu Tu’lok. Mit grollender Stimme erwiderte er den Gruß des Alten.
überrascht über die seltsame Aussprache richtete der Schamane sich an die Orkin Grotha. "Was denn mit ihm los" Und nahm, gegenüber von Gutmak, am Feuer Platz.
Grotha musste lachen, als sie die Fratze von Gutmak sah, wie er mit der Pranke fuchtelte. Als der alte Schamane Tu´lok aus dem Nebel erschien neigte sie ihren Kopf und legte grüßend ihre flache Hand aufs Herz. Es war eine tiefe Geste der Verbundenheit, während die jüngere Generation sich auf die Brust klopfte. "Das wachsame Auge war etwas voreilig hungrig." Gab sie warmherzig zur Antwort und holte in weiser Voraussicht einen kleinen Beutel mit Kräutern hervor.
Der Alte Schamane sah den Beutel, und begutachtete kurz die noch dampfende Schüssel, aus dem Gutmak noch löffelte. Mit den Worten der Runenlegerin Grotha zählte Tu’lok eins und eins zusammen. Und fragte den Orc: "Nah, Gutmak. Hast dir wohl das Maul verbrannt?“
Gutmak, der sich gerade wieder den Mund vollstopfte, nickte mit dem Löffel im Maul kurz. Und brachte ein brummentes " hmmmm" hervor.
Ein breites, hauerlastiges Grinsen zeichnete sich auf Tu’loks Gesicht ab. Mit erheiternder Stimme Stellte der Schamane fest. “Das passiert dir wohl öfters” Und spielte damit auf den Abend an, wo Gutmak alle zum Lachen gebracht hatte, als er seine Sehstärke, in der Diskussion um Urmugs Herkunft, erwähnt hatte.
Wortlos betrat Wraog die Hütte, als er die anderen Orcs an der Flamme erblickte, schlug er mit seiner Pranke auf die Brust, um alle zu grüßen. Er suchte sich einen freien Platz und hockte sich nieder und sein Blick musterte jeden Orc, er hörte aufmerksam zu.
Der alte Schamane wollte gerade herzliche loslachen, um Gutmak etwas aufzuheitern, als seine Augen Wraog sahen. Und so verstummte sein Lachen schon im Ansatz. Tu’lok wandte sich erstmal dem Neuankömmling, in dieser Runde zu, und begrüßte ihn respektvoll.
Gutmak, ein Orc von einen kleinen Pechvogel, nahm den Löffel aus seinem Maul, legte die fast leere Schüssel auf seinen Schoß ab und mit der einen Pranke, in der er noch den Löffel umklammerte, klopfte er kurz auf seine Brust. “Mok’ra Wraog” erklang seine Stimme.
Die alte Runenlegerin Grotha schmunzelte warm zwischen dem Gebrabbel der beiden. Als Wraog hinzukam grüßte auch sie selbstverständlich diesen. Ihren kleinen Lederbeutel schnürte sie kurzerhand zu, und setzte ihn auf dem Schoß ab. Gutmak schien seine Verbrennung wie ein richtiger Mann hinzunehmen, ohne Hilfe von irgendwelchen Kräutern oder ähnlichem. So sitzt sie ruhig da, schaut in die Flammen und murmelt leise vor sich hin.
Nachdem Gutmak die Schüssel vollständig geleert hatte, und sie somit, nix interessantes mehr an sich hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit dem Feuer zu. Dabei stellte er fest, dass die Flamme schon fast das gesamte Holz verzehrt hatte. Ohne hinzuschauen, tastete er mit seiner Pranke, die er nicht mehr zum Löffeln brauchte, neben sich, um nach einem Holzscheit zu suchen. Als er nicht fündig geworden war, drehte er kurz sein Schädel, um festzustellen, dass von dem Holz, was er sich hingelegt hatte, schon alles verbraucht war.
Wraog holte sich ein paar getrocknete Fleischstücke aus den Taschen und verzehrte sie in aller Ruhe, schaute sich dabei immer wieder um.
Die tanzenden Schatten begannen zu schwinden, als der helle Schein der Flamme schwächer wurde. Aus den Überresten des Holzes, was nur noch rotglühend pulsierte, zündete ab und zu eine kleine Flamme, die sich aber schnell wieder zurückzog. Tu’lok der sowas gar nicht gerne hatte wandte seinen Blick von der Ahnenflamme ab, und blickte mit zorniger Miene in die Runde.
Gutmak, den zuerst die abstrafenden Blicke des Alten Schamanen trafen, erhob sich, und eilte schnell in die Ecke, wo das vorgelagerte Brennholz aufgeschichtet lag. Hastig machte er sich mit einigen Stücken zurück, und legte zwei Scheite auf die Glut. Rauch stieg auf und trieb dem Orc die Tränen in die Augen. Wild fuchtelte Gutmak mit der Pranke vor seinem Gesicht herum, um etwas durch den Rauch zu sehen.
Der Alte schloß seine Augen und streckte eine seiner Pranken der rauchenden Glut entgegen. Dann begann er leise Worte zu sprechen, die aus keinen verständlichen orcisch entstammten. Der Rauch begann sich zu formieren und nach oben zusteigen. Kurz danach schlugen lange Flammen aus dem frischen Holz, und umhüllten gierig die Scheite. Als Tu’lok die wohnliche Wärme auf seiner Handfläche spürte legte er seine Pranke wieder auf seinen Schoß ab, und öffnete die Augen. Mit tiefer Stimme erklärte er den Anderen. “Die Flamme war verärgert. Ich habe sie gebeten bei uns zu bleiben.” Dann nickte er Gutmak dankbar zu.
Für ein Augenblick wusste Gutmak gar nicht worüber er mehr erleichtert war, dass die Ahnenflamme wieder in ihrer Mitte brannte, oder das der alte Schamane nicht mehr so finster drein schaute. Er wollte aber auf keinen Fall es genau herausfinden müssen, und so holte er noch mehr an Brennholz, und legte sie in Reichweite der anderen ab. Zufrieden über sein Werk, und seiner Taktik, dass jetzt jeder sich um die Flamme kümmern kann, nahm er wieder Platz.
Eine Wache Betritt die Versammlungshütte, in einer Hand hielt er ein Pergament. Die Wache blickte sich um, ging auf Tu´lok zu und überreichte ihm das Pergament. Die Wache berichtete dass vor der Versammlungshütte ein Bote aus dem Wegekreuz sei. Er habe die Aufgabe vom Marak des Donnerblut Klans erhalten.
Urmug schrieb:
Mokra Tu´lok,
der Aufenthalt von Dabu´ka und mir wird sich noch etwas verlängern, da wir von den Tauren um Hilfe gebeten wurden um Ihre Palisaden zu erneuern und die Marak zugesichert hat, dass wir so lange bleiben bis alles fertig ist. Ich habe euch auch diesen Boten gesandt, damit er mir was vom Dorf ans Wegekreuz bringen kann.
Als ich die Schmiede aufgeräumt habe sind mir kleine Bögen untergekommen, schick jemand in die Schmiede um sie dem Boten zu übergeben, damit er sie mir bringen kann.
Sollte etwas im Dorf etwas sein sende einen Boten zum Wegekreuz und wir werden umgehend in Dorf zurückkehren.
Maruk Urmug.
Die Wache bezieht seine Stellung wieder vor dem Eingang zur Hütte und der Bote wartet vor dem Eingang auf eine Antwort, ehe er zurück zum Wegekreuz reiste.
Die alte Grotha verfolgte mit einem ruhigen Blick das Geschehen, nickte dem Boten dankend entgegen und ließ ihre Augen langsam über die Truppe gleiten, während die Zeilen sicher für jeden gut hörbar vorgelesen werden. "Also immer gut die Flamme füttern, Jungspunde. Wir Alten sind nicht mehr so gut zu Fuß unterwegs." Sie lachte tief und warf einen Blick zum alten Schamanen rüber. "Dabu´ka hatte mich darum noch gebeten mich mit dir zu unterhalten. Wir benötigen einen Kräutersud, der für die Präriehunde so stinkig ist, dass sie aus ihren Tunnel flüchten und das Weite suchen. Falls jemand anderes einen Einfall hat, möge er es bitte in solch einer Runde aussprechen, damit wir handeln können."
Tu’lok, für den es nix neues war die Verantwortung für den Klan zu haben wenn die Maruk und der Maruk auf Reisen waren, zögerte kurz wen er zur Schmiede rüber schicken würde. Dann entschied er sich für Gutmak, der heute seine guten Beine schon bewiesen hatte. Mit einer beschwichtigenden Handbewegung, wandte er sich an Gutmak. “lauf schnell rüber zu Schmiede, und lass dir von Mahurak zwei Kurzbögen geben, und übergib sie den Boten”
Gutmak nickte verstehend " Zug-zug" gab der Orc rasch wieder und erhob sich. Eilig verließ er die Versammlungshütte.
Nachdem Gutmak verschwand, wandte der Alte sich zu Grotha. “Ja wir haben schon mal besser gespeist” Und schaute ganz offensichtlich zu der leeren Schüssel, die auf dem Boden stand, wo Gutmak vor kurzen noch saß. “Die Idee der Marak ist gut. Wenn wir jetzt auf Draenor wären, fiele mir auch gleich eine Wurzel ein, aus dem wir so eine Textur herstellen könnten. Aber wir hatten dort keine Präriehunde, und diese Wurzel gibt es hier nicht. Darum kann ich auch nicht sagen, ob diese kleinen Fieffer, darauf reagieren.” Tu’lok blickte kurz in die Flamme, als ob er von ihr eine Antwort erwartete. Dann schaute er wieder in die Runde, und sprach weiter. “Was wissen wir eigentlich über diese Präriehunde? Außer das sie unsere Vorräte anknabbern, und sie vorzeitig deswegen verderben.”
Während der Abwesenheit im Dorf
( Entstanden aus unserem gemeinsamen Forenrollenspielgelage und somit in Gemeinschaft geschrieben von: Gutmak, Grotha, Tu´lok, Urmug und Wraog. )
Wenn abends das Licht das Tal freigibt, in dem das Donnerblutdorf sich erstreckt, und der Nebel aufzieht, um dessen Platz ein zunehmen, so kehrt das Leben in das größte Bauwerk des Dorfes ein. Der Klan versammelt sich, um gemeinsam die Hauptmahlzeit einzunehmen. Die Ahnenflamme prangt, in der Mitte des runden, steinernen Baus, mit den starken Balken die das Dach ausbilden, überspannt mit dicken Leder, gedeckt mit Stroh. Direkt in der Spitze ist eine Öffnung, die als spirituelle Verbindung über den Rauch, zu ihren Ahnen dient.
Aber hier finden nicht nur die Angehörigen des Klans ein Plätzchen, auch Gäste können hier ihre Nachtruhe finden. In einer der vielen Schlafstellen die sich ringsherum befinden.
Auch tagsüber haben die zwei Wachen, die ständig den Eingang sichern, nicht leicht Zum Beispiel dann, wenn die Halbstarken ihr Unwesen treiben, die zwischen den Vorräten an Brennholz, und die vorbereiteten Speisen, und den beliebten Schnaps, gemeinsam ihre Zeit verbringen. Je nachdem wie viele Winter die Jungen schon hinter sich gebracht haben, nehmen auch sie an den Klan Versammlungen teil, die hier abgehalten werden.
Gutmaks Augen waren noch völlig taub von dem Wachdienst tagsüber. Wenn er ins Dunkle schaute, flimmerte immer noch sein Bild mit einen hellen, verschwommenen Flecken vor den Augen. Er war froh, als er von der Nachtwache abgelöst wurde. Sichtlich körperlich erschöpft ging er in die Versammlungshütte und stellte fest, dass er der Erste war, der die Hütte für diesen Abend aufgesucht hatte. Mit einer Pranke wischte er sich über die Augen, in der Hoffnung dass er bald wieder besser im Dunklen sehen konnte. Dann stapfte er in die Ecke wo das Brennholz lag und nahm einige Scheite auf den Arm, um erstmal das Feuer für diesen Abend zu entzünden.
Die alte Runenlegerin Grotha ging langsamen Schrittes voran. Die Wachen hatten sich bereits abgelöst, als sie das die Schüssel mit dem Abendmahl überreichte. Sie erfuhr, dass Gutmak offenbar erschöpft war. Auch er hatte sich natürlich seine Mahlzeit wohl verdient, scharfe Augen am Tage benötigen ebenfalls eine kräftige, starke Gemüsebrühe. So setzte sie ihren Weg zu eine der Kochstellen fort, um eine weitere Schale von den Dorfbewohnern zu fordern. Ihr Schritt war gleichmäßig und sie selbst besaß das Glück von einer warmen, freundliche Aura umgeben zu sein. Etwas Fleischeinlage durfte nicht fehlen und auch Karotten wurden einige mehr hinein gegeben, um die müden Augen zu stärken. So betrat sie die Versammlungshütte, ohne etwas zu verschütten würde sie Gutmak die Schale überreichen, ihm ein altmütterliches Lächeln schenken und nickt einem nicken sein gutes Werk für den Klan respektieren. "Für dich, du hast es dir mehr als verdient, wachsames Auge." Sofern er die Schüssel ihr abnahm, würde sie sich zu ihm gesellen, sich setzen, die schwere Kettenrobe glatt streichen und in die Schamanenflamme blicken.
Langsam konnte Gutmak seinen Augen wieder trauen, die erfreut die Runenlegerin erblickten. Dankbar nahm er die Gemüsebrühe entgegen. "Throm Grotha" Die ersten wilden hiebe mit den klein Schaufelwerkzeug nahm Gutmak noch im Stehen. Als das schmerzhafte Gefühl der heißen Suppe, stärker wurde als die Gier sein Hunger zu stillen, verzog er sein Gesicht zu einer grotesken Maske, und prustete wild aus.
"Frisch und heiß, wachsames Auge." Wollte die alte Grotha noch warnen, aber da verzog Gutmak bereits sein Gesicht, also lächelte sie warmherzig, um den Schmerz etwas zu beschwichtigen. "Gegen Verbrennungen im Schlund habe ich Kräuter zum Kauen." sprach sie ruhig und schaute in das Feuer zurück. Die tanzenden Flammen spiegelten sich in ihren Augen.
mit dem Löffel noch in der Pranke winkte er zu der Orcin, und Sprach pustend. "Nicht nötig throm, geht schon wieder." Dann setzte er sich auch endlich ans Feuer. Und nahm ab jetzt vorsichtig die Suppe zu sich.
Aus der weißen Wand, die mittlerweile den Eingang der Versammlungshütte markierte, trat der alte Schamane Tu´lok Flammenblick. Mit tiefer Stimme grüßte er die beiden zufrieden, und stapfte ans Feuer um sich zu setzen.
Gutmak wandte seinen Blick, von seiner Schüssel ab, und schaute hoch zu Tu’lok. Mit grollender Stimme erwiderte er den Gruß des Alten.
überrascht über die seltsame Aussprache richtete der Schamane sich an die Orkin Grotha. "Was denn mit ihm los" Und nahm, gegenüber von Gutmak, am Feuer Platz.
Grotha musste lachen, als sie die Fratze von Gutmak sah, wie er mit der Pranke fuchtelte. Als der alte Schamane Tu´lok aus dem Nebel erschien neigte sie ihren Kopf und legte grüßend ihre flache Hand aufs Herz. Es war eine tiefe Geste der Verbundenheit, während die jüngere Generation sich auf die Brust klopfte. "Das wachsame Auge war etwas voreilig hungrig." Gab sie warmherzig zur Antwort und holte in weiser Voraussicht einen kleinen Beutel mit Kräutern hervor.
Der Alte Schamane sah den Beutel, und begutachtete kurz die noch dampfende Schüssel, aus dem Gutmak noch löffelte. Mit den Worten der Runenlegerin Grotha zählte Tu’lok eins und eins zusammen. Und fragte den Orc: "Nah, Gutmak. Hast dir wohl das Maul verbrannt?“
Gutmak, der sich gerade wieder den Mund vollstopfte, nickte mit dem Löffel im Maul kurz. Und brachte ein brummentes " hmmmm" hervor.
Ein breites, hauerlastiges Grinsen zeichnete sich auf Tu’loks Gesicht ab. Mit erheiternder Stimme Stellte der Schamane fest. “Das passiert dir wohl öfters” Und spielte damit auf den Abend an, wo Gutmak alle zum Lachen gebracht hatte, als er seine Sehstärke, in der Diskussion um Urmugs Herkunft, erwähnt hatte.
Wortlos betrat Wraog die Hütte, als er die anderen Orcs an der Flamme erblickte, schlug er mit seiner Pranke auf die Brust, um alle zu grüßen. Er suchte sich einen freien Platz und hockte sich nieder und sein Blick musterte jeden Orc, er hörte aufmerksam zu.
Der alte Schamane wollte gerade herzliche loslachen, um Gutmak etwas aufzuheitern, als seine Augen Wraog sahen. Und so verstummte sein Lachen schon im Ansatz. Tu’lok wandte sich erstmal dem Neuankömmling, in dieser Runde zu, und begrüßte ihn respektvoll.
Gutmak, ein Orc von einen kleinen Pechvogel, nahm den Löffel aus seinem Maul, legte die fast leere Schüssel auf seinen Schoß ab und mit der einen Pranke, in der er noch den Löffel umklammerte, klopfte er kurz auf seine Brust. “Mok’ra Wraog” erklang seine Stimme.
Die alte Runenlegerin Grotha schmunzelte warm zwischen dem Gebrabbel der beiden. Als Wraog hinzukam grüßte auch sie selbstverständlich diesen. Ihren kleinen Lederbeutel schnürte sie kurzerhand zu, und setzte ihn auf dem Schoß ab. Gutmak schien seine Verbrennung wie ein richtiger Mann hinzunehmen, ohne Hilfe von irgendwelchen Kräutern oder ähnlichem. So sitzt sie ruhig da, schaut in die Flammen und murmelt leise vor sich hin.
Nachdem Gutmak die Schüssel vollständig geleert hatte, und sie somit, nix interessantes mehr an sich hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit dem Feuer zu. Dabei stellte er fest, dass die Flamme schon fast das gesamte Holz verzehrt hatte. Ohne hinzuschauen, tastete er mit seiner Pranke, die er nicht mehr zum Löffeln brauchte, neben sich, um nach einem Holzscheit zu suchen. Als er nicht fündig geworden war, drehte er kurz sein Schädel, um festzustellen, dass von dem Holz, was er sich hingelegt hatte, schon alles verbraucht war.
Wraog holte sich ein paar getrocknete Fleischstücke aus den Taschen und verzehrte sie in aller Ruhe, schaute sich dabei immer wieder um.
Die tanzenden Schatten begannen zu schwinden, als der helle Schein der Flamme schwächer wurde. Aus den Überresten des Holzes, was nur noch rotglühend pulsierte, zündete ab und zu eine kleine Flamme, die sich aber schnell wieder zurückzog. Tu’lok der sowas gar nicht gerne hatte wandte seinen Blick von der Ahnenflamme ab, und blickte mit zorniger Miene in die Runde.
Gutmak, den zuerst die abstrafenden Blicke des Alten Schamanen trafen, erhob sich, und eilte schnell in die Ecke, wo das vorgelagerte Brennholz aufgeschichtet lag. Hastig machte er sich mit einigen Stücken zurück, und legte zwei Scheite auf die Glut. Rauch stieg auf und trieb dem Orc die Tränen in die Augen. Wild fuchtelte Gutmak mit der Pranke vor seinem Gesicht herum, um etwas durch den Rauch zu sehen.
Der Alte schloß seine Augen und streckte eine seiner Pranken der rauchenden Glut entgegen. Dann begann er leise Worte zu sprechen, die aus keinen verständlichen orcisch entstammten. Der Rauch begann sich zu formieren und nach oben zusteigen. Kurz danach schlugen lange Flammen aus dem frischen Holz, und umhüllten gierig die Scheite. Als Tu’lok die wohnliche Wärme auf seiner Handfläche spürte legte er seine Pranke wieder auf seinen Schoß ab, und öffnete die Augen. Mit tiefer Stimme erklärte er den Anderen. “Die Flamme war verärgert. Ich habe sie gebeten bei uns zu bleiben.” Dann nickte er Gutmak dankbar zu.
Für ein Augenblick wusste Gutmak gar nicht worüber er mehr erleichtert war, dass die Ahnenflamme wieder in ihrer Mitte brannte, oder das der alte Schamane nicht mehr so finster drein schaute. Er wollte aber auf keinen Fall es genau herausfinden müssen, und so holte er noch mehr an Brennholz, und legte sie in Reichweite der anderen ab. Zufrieden über sein Werk, und seiner Taktik, dass jetzt jeder sich um die Flamme kümmern kann, nahm er wieder Platz.
Eine Wache Betritt die Versammlungshütte, in einer Hand hielt er ein Pergament. Die Wache blickte sich um, ging auf Tu´lok zu und überreichte ihm das Pergament. Die Wache berichtete dass vor der Versammlungshütte ein Bote aus dem Wegekreuz sei. Er habe die Aufgabe vom Marak des Donnerblut Klans erhalten.
Urmug schrieb:
Mokra Tu´lok,
der Aufenthalt von Dabu´ka und mir wird sich noch etwas verlängern, da wir von den Tauren um Hilfe gebeten wurden um Ihre Palisaden zu erneuern und die Marak zugesichert hat, dass wir so lange bleiben bis alles fertig ist. Ich habe euch auch diesen Boten gesandt, damit er mir was vom Dorf ans Wegekreuz bringen kann.
Als ich die Schmiede aufgeräumt habe sind mir kleine Bögen untergekommen, schick jemand in die Schmiede um sie dem Boten zu übergeben, damit er sie mir bringen kann.
Sollte etwas im Dorf etwas sein sende einen Boten zum Wegekreuz und wir werden umgehend in Dorf zurückkehren.
Maruk Urmug.
Die Wache bezieht seine Stellung wieder vor dem Eingang zur Hütte und der Bote wartet vor dem Eingang auf eine Antwort, ehe er zurück zum Wegekreuz reiste.
Die alte Grotha verfolgte mit einem ruhigen Blick das Geschehen, nickte dem Boten dankend entgegen und ließ ihre Augen langsam über die Truppe gleiten, während die Zeilen sicher für jeden gut hörbar vorgelesen werden. "Also immer gut die Flamme füttern, Jungspunde. Wir Alten sind nicht mehr so gut zu Fuß unterwegs." Sie lachte tief und warf einen Blick zum alten Schamanen rüber. "Dabu´ka hatte mich darum noch gebeten mich mit dir zu unterhalten. Wir benötigen einen Kräutersud, der für die Präriehunde so stinkig ist, dass sie aus ihren Tunnel flüchten und das Weite suchen. Falls jemand anderes einen Einfall hat, möge er es bitte in solch einer Runde aussprechen, damit wir handeln können."
Tu’lok, für den es nix neues war die Verantwortung für den Klan zu haben wenn die Maruk und der Maruk auf Reisen waren, zögerte kurz wen er zur Schmiede rüber schicken würde. Dann entschied er sich für Gutmak, der heute seine guten Beine schon bewiesen hatte. Mit einer beschwichtigenden Handbewegung, wandte er sich an Gutmak. “lauf schnell rüber zu Schmiede, und lass dir von Mahurak zwei Kurzbögen geben, und übergib sie den Boten”
Gutmak nickte verstehend " Zug-zug" gab der Orc rasch wieder und erhob sich. Eilig verließ er die Versammlungshütte.
Nachdem Gutmak verschwand, wandte der Alte sich zu Grotha. “Ja wir haben schon mal besser gespeist” Und schaute ganz offensichtlich zu der leeren Schüssel, die auf dem Boden stand, wo Gutmak vor kurzen noch saß. “Die Idee der Marak ist gut. Wenn wir jetzt auf Draenor wären, fiele mir auch gleich eine Wurzel ein, aus dem wir so eine Textur herstellen könnten. Aber wir hatten dort keine Präriehunde, und diese Wurzel gibt es hier nicht. Darum kann ich auch nicht sagen, ob diese kleinen Fieffer, darauf reagieren.” Tu’lok blickte kurz in die Flamme, als ob er von ihr eine Antwort erwartete. Dann schaute er wieder in die Runde, und sprach weiter. “Was wissen wir eigentlich über diese Präriehunde? Außer das sie unsere Vorräte anknabbern, und sie vorzeitig deswegen verderben.”
Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
Entscheidungen
Herbstmond. Die Vegetation verändert und färbt sich langsam, die zweite Tag- und Nachtgleiche beginnt; Zeit das Kosh'harg-Fest einzuläuten.
Wochen waren vergangen und um das kleine Dorf des Donnerblutklans gab es bereits einige Gerüchte von Hörensagen, die in Orgrimmar seine Runden machten. Gewiss war jedoch nur eines, das Dorf hatte sich abgeschottet und empfing in dieser Zeit auch keine Gäste. Selbst zu den Feierlichkeiten des traditionellen Kosh´harg waren keine anderen Klans oder Gruppierungen geladen. Es war, als hätte das kleine Dorf des Donnerblutklans sich abgespalten, um ganz für sich zu sein. Auch die Stimmung innerhalb der Horde war gespalten und angespannt und da das Dorf keine Krieger entbehren konnte blieben die Versorgungsketten aus, die Bewohner waren auf sich allein gestellt und mussten sich selbst versorgen.
„Ich sehe einen Sturm der aufzieht und einen dunklen Schleier in den Himmel steigen, der sich dann auflöst …“ Die alte Grotha schaute mit einem ruhigen Blick auf die Runen, die zwischen ihr und der Klanführerin Dabu´ka aufgereiht waren. Die Marak lauschte aufmerksam den Worten, ihre glänzenden Augen spiegelten die Flammen des Feuerscheins in der Versammlungshütte. „Leben, Tod, Freude und Ungewissheit liegen zwischen den Steinen.“ Murmelte die Runenlegerin vor sich hin und schüttelte mit den Kopf. Dabu´ka brauchte einen kurzen Moment, um die Informationen zu verarbeiten, dann erhob sie sich vom Boden, blickte in die lodernde Ahnenflamme und überlegte. „Kind, das wird niemanden gefallen, was du vorhast.“ Grotha versuchte die Marak umzustimmen, jedoch kannte sie ihren Sturschädel nur zu gut. „Die Zeichen stehen immer schlechter, dazu noch die Vorhersage von unserem Scharfseher Tu´lok.“ Die Orcin schnaufte brummig. „Deine Verantwortung ist groß, mein Kind und sie werden immer größer und bedeutender.“ Kurz warf die Alte einen Blick an Dabu´kas Leib herab. „Und genau deswegen muss ich dorthin und kann nicht Tatenlos zusehen. Kein Wort, Grotha, zu niemanden.“ Der alten Orcin missfiel die Anweisung, die sich eher wie eine Bitte anhörte. „Nun gut, spätestens im Frühjahr wirst du es nicht mehr verbergen können, solltest du, ihr, bis dahin überhaupt noch leben.“ Grotha nahm ihren Stab um sich abzustützen und bewegte sich eher zügigen Schrittes aus der Versammlungshütte.
Dabu´ka stand für einen Augenblick alleine an der Flamme, rührte sich kein Stück, als müsse jede Bewegung ihrerseits gut überlegt sein. Erst als sie einen Schatten am Eingang wahrgenommen hatte, wandte sie sich um. „Marak Dabu´ka, bereit, wenn Ihr es seid.“ Kam die knappe Antwort von Mahurak, dem Schmied des Donnerblutklans. Gemeinsam gingen sie in Richtung Häuptlingshütte. Das Dorf lag ruhig, keine spielenden Welpen, keine Kürschnerinnen, welche die Felle bereiteten, niemand war zu sehen und doch hatte die Orcin das Gefühl das sie beobachtet wurde. Ihr Gang wirkte schwerfällig, als würde bereits der Henker auf sie warten. Als sie die Felle zur Seite schob fand sie eine sehr merkwürdige und befremdliche Szenerie vor sich. Inmitten der Häuptlingshütte befand sich ein runder Tisch, mit skizzierten Karten obenauf. Um dieses Gebilde standen Urmug, Tu´lok, Grotha, Kiobe und nun auch Mahurak, ihre engsten Vertrauten des Klans, zusammen mit einen umhüllten, fremdriechenden Orc.
Erwartungsvoll und Fragend waren die Blicke, von denen Dabu´ka getroffen wurde. Die Orcin schnaufte brummig, holte schweigend das blutrote Wams vom Haken der Wand und streifte ihn sich über. Ohne ein Wort strich sie über das Wappen des Klans und nickte zunächst, ehe sie das Wort ergriff. „Die Zeit des Versteckspielens ist vorbei. Ich habe es satt so abgeschottet und mit der Ungewissheit zu leben, ob ein vermeintlich Verbündeter unser Dorf in Orgrimmar anschwärzt. Sie schnitten uns von der Versorgung ab, weil wir keine Krieger bereitstellten; egal ob wir hier Zivilisten, Alte und Welpen haben die hungern könnten. Wenn wir nichts tun, dann wäre es nur eine Frage der Zeit, wann unser Dorf mit sehr unschönen Mitteln unterjocht und gezwungen wird einer Horde Dienste zu leisten, die seit geraumer Zeit nicht mehr unsere Ideale vertritt. Wir schließen uns dem Widerstand an.“ Entschlossenen Blickes nickte Dabu´ka ihren Vertrauten entgegen, die ihre geballten Fäuste auf Herzhöhe zur respektvollen Antwortgeste klopften.
„Mahurak, rüste unsere Wachen und versammle sie an den Ställen. Kiobe, schaffe alle Dorfbewohner und Tiere in die Höhle, anschließend reitest du mit uns. Grotha, aktiviere den Schamanenstein als stillen Wegweiser. Tu´lok verschließt den Zugang und ihr wartet gemeinsam, bis wir zurückkehren. In der Höhle ist genug Nahrung und Wasser gehortet worden.“ Während jeder im Raum die Befehle anstandslos hinnahmen murmelte Urmug in Dabu´kas Richtung. „Du willst die Wachposten abziehen?“ Die Marak des Dorfes nickte. „Wir sind nicht viele, wir können jede Pranke und jede Waffe für den Widerstand gebrauchen.“ Gab sie zur Antwort und schüttelte ihre Sorgens erregenden Gedanken von sich; ihre Entscheidung war gefallen. „Blut und Donner, Donner und Blut, Lok'tar ogar! Für den Donnerblutklan!“
Herbstmond. Die Vegetation verändert und färbt sich langsam, die zweite Tag- und Nachtgleiche beginnt; Zeit das Kosh'harg-Fest einzuläuten.
Wochen waren vergangen und um das kleine Dorf des Donnerblutklans gab es bereits einige Gerüchte von Hörensagen, die in Orgrimmar seine Runden machten. Gewiss war jedoch nur eines, das Dorf hatte sich abgeschottet und empfing in dieser Zeit auch keine Gäste. Selbst zu den Feierlichkeiten des traditionellen Kosh´harg waren keine anderen Klans oder Gruppierungen geladen. Es war, als hätte das kleine Dorf des Donnerblutklans sich abgespalten, um ganz für sich zu sein. Auch die Stimmung innerhalb der Horde war gespalten und angespannt und da das Dorf keine Krieger entbehren konnte blieben die Versorgungsketten aus, die Bewohner waren auf sich allein gestellt und mussten sich selbst versorgen.
„Ich sehe einen Sturm der aufzieht und einen dunklen Schleier in den Himmel steigen, der sich dann auflöst …“ Die alte Grotha schaute mit einem ruhigen Blick auf die Runen, die zwischen ihr und der Klanführerin Dabu´ka aufgereiht waren. Die Marak lauschte aufmerksam den Worten, ihre glänzenden Augen spiegelten die Flammen des Feuerscheins in der Versammlungshütte. „Leben, Tod, Freude und Ungewissheit liegen zwischen den Steinen.“ Murmelte die Runenlegerin vor sich hin und schüttelte mit den Kopf. Dabu´ka brauchte einen kurzen Moment, um die Informationen zu verarbeiten, dann erhob sie sich vom Boden, blickte in die lodernde Ahnenflamme und überlegte. „Kind, das wird niemanden gefallen, was du vorhast.“ Grotha versuchte die Marak umzustimmen, jedoch kannte sie ihren Sturschädel nur zu gut. „Die Zeichen stehen immer schlechter, dazu noch die Vorhersage von unserem Scharfseher Tu´lok.“ Die Orcin schnaufte brummig. „Deine Verantwortung ist groß, mein Kind und sie werden immer größer und bedeutender.“ Kurz warf die Alte einen Blick an Dabu´kas Leib herab. „Und genau deswegen muss ich dorthin und kann nicht Tatenlos zusehen. Kein Wort, Grotha, zu niemanden.“ Der alten Orcin missfiel die Anweisung, die sich eher wie eine Bitte anhörte. „Nun gut, spätestens im Frühjahr wirst du es nicht mehr verbergen können, solltest du, ihr, bis dahin überhaupt noch leben.“ Grotha nahm ihren Stab um sich abzustützen und bewegte sich eher zügigen Schrittes aus der Versammlungshütte.
Dabu´ka stand für einen Augenblick alleine an der Flamme, rührte sich kein Stück, als müsse jede Bewegung ihrerseits gut überlegt sein. Erst als sie einen Schatten am Eingang wahrgenommen hatte, wandte sie sich um. „Marak Dabu´ka, bereit, wenn Ihr es seid.“ Kam die knappe Antwort von Mahurak, dem Schmied des Donnerblutklans. Gemeinsam gingen sie in Richtung Häuptlingshütte. Das Dorf lag ruhig, keine spielenden Welpen, keine Kürschnerinnen, welche die Felle bereiteten, niemand war zu sehen und doch hatte die Orcin das Gefühl das sie beobachtet wurde. Ihr Gang wirkte schwerfällig, als würde bereits der Henker auf sie warten. Als sie die Felle zur Seite schob fand sie eine sehr merkwürdige und befremdliche Szenerie vor sich. Inmitten der Häuptlingshütte befand sich ein runder Tisch, mit skizzierten Karten obenauf. Um dieses Gebilde standen Urmug, Tu´lok, Grotha, Kiobe und nun auch Mahurak, ihre engsten Vertrauten des Klans, zusammen mit einen umhüllten, fremdriechenden Orc.
Erwartungsvoll und Fragend waren die Blicke, von denen Dabu´ka getroffen wurde. Die Orcin schnaufte brummig, holte schweigend das blutrote Wams vom Haken der Wand und streifte ihn sich über. Ohne ein Wort strich sie über das Wappen des Klans und nickte zunächst, ehe sie das Wort ergriff. „Die Zeit des Versteckspielens ist vorbei. Ich habe es satt so abgeschottet und mit der Ungewissheit zu leben, ob ein vermeintlich Verbündeter unser Dorf in Orgrimmar anschwärzt. Sie schnitten uns von der Versorgung ab, weil wir keine Krieger bereitstellten; egal ob wir hier Zivilisten, Alte und Welpen haben die hungern könnten. Wenn wir nichts tun, dann wäre es nur eine Frage der Zeit, wann unser Dorf mit sehr unschönen Mitteln unterjocht und gezwungen wird einer Horde Dienste zu leisten, die seit geraumer Zeit nicht mehr unsere Ideale vertritt. Wir schließen uns dem Widerstand an.“ Entschlossenen Blickes nickte Dabu´ka ihren Vertrauten entgegen, die ihre geballten Fäuste auf Herzhöhe zur respektvollen Antwortgeste klopften.
„Mahurak, rüste unsere Wachen und versammle sie an den Ställen. Kiobe, schaffe alle Dorfbewohner und Tiere in die Höhle, anschließend reitest du mit uns. Grotha, aktiviere den Schamanenstein als stillen Wegweiser. Tu´lok verschließt den Zugang und ihr wartet gemeinsam, bis wir zurückkehren. In der Höhle ist genug Nahrung und Wasser gehortet worden.“ Während jeder im Raum die Befehle anstandslos hinnahmen murmelte Urmug in Dabu´kas Richtung. „Du willst die Wachposten abziehen?“ Die Marak des Dorfes nickte. „Wir sind nicht viele, wir können jede Pranke und jede Waffe für den Widerstand gebrauchen.“ Gab sie zur Antwort und schüttelte ihre Sorgens erregenden Gedanken von sich; ihre Entscheidung war gefallen. „Blut und Donner, Donner und Blut, Lok'tar ogar! Für den Donnerblutklan!“
Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
Die Schlacht vor Orgrimmar
Der Widerstand sammelte sich in Durotar. Als die Anhänger des Donnerblutklans auf ihren Reitwölfen einritten waren sie zunächst erstaunt friedfertige Blauröcke mitten in den Reihen der Horde zu erblicken. Sie wussten es zwar, da der Informant die Orcs gut aufgeklärt hatte, aber diese Szenerie in Natura zu erleben war eine andere. Bekannte Gesichter gab es, jedoch nicht wirklich viele; und generell schien dieser Widerstand, bestehend aus loyalen Anhängern von Hochfürst Varok Saurfang, eher dünn besiedelt zu sein. Kein Wunder, dass jede hilfreiche Pranke benötigt wurde. Die Anführer, Truppenleiter, Kommandanten, oder dergleichen der einzelnen Fraktionen wurden in die Festung zitiert. Auch Dabu´ka, die eben noch auf ihrem Reitwolf saß, musste augenblicklich folgen, es schien eilig und von großer Wichtigkeit zu sein.
Ihr Atem stockte, als sie eintrat und auch wichtige Persönlichkeiten der berüchtigten Allianz zu Gesicht bekam; zwar vom Weiten, aber immerhin. Solch ein Kriegsaufgebot war für die junge Dabu´ka neu und befremdlich. Sie stellte sich neben einen Zwerg, dessen markanter Geruch ihr merkwürdiger weise bekannt vorkam. Ein brummiger Blick nach unten und sie blickte in die Fratze dessen, der noch vor einigen Monaten gegen die Orcin kämpfte. Nun hielt er einen blauen Banner des Kindskönigs und bot ihr paradoxerweise die freie Hand zum Schütteln an. Verwirrt zog die Orcin ihre beringte Augenbraue nach unten, rollte mit den Augen, murrte wie es ihre gewohnte Art war, aber folgte der Geste ihres kleinwüchsigen Mitstreiters. Für diese Schlacht würden sie Bekannte, Verbündete, aber gewiss nichts mehr sein.
Als der Hochfürst das Wort ergriff wurde es still. Er hielt zusammen mit Thrall die Einleitung und verwies auf die Zusammenarbeit mit der Allianz. Auch der Kindskönig sprach einige Sätze, die Dabu´ka nicht verstand; sie würde sich an die Anweisungen ihrer Fraktion halten. Und dann ging alles sehr schnell. Ein völlig erschöpfter Späher platzte in die Feste hinein; eine Gruppe des Widerstandes wurde angegriffen und von dem Rest abgeschnitten. Da jeder einzelne Mitstreiter in diesem Unterfangen von großer Wichtig war, musste reagiert werden.
Mit neuartigen Kriegsmaschinerie preschte die Front voraus; Menschen und Zwerge setzten sich gemeinsam mit den ersten Orctrupps in Bewegung. Dabu´ka und ihr Donnerblutklan reihten sich nebst einen anderen, kleineren Orcbanners ein und brüllten sich gegenseitig Motivation entgegen. Noch weit vor den Toren Orgrimmars kam es zu einem ersten Aufeinandertreffen. Untote Soldaten, die lediglich ihre Befehle ausführten, stellten sich dem Widerstand in den Weg und zogen ihre Waffen im Namen von Sylvanas Windläufer. Wie eine hungrige Raupe, voran getrieben vom Hunger der Vergeltung durchquerten die Truppen die enge Schlucht, um den befremdlichen Verbündeten der Allianz zur Hilfe zu kommen. „Bleibt zusammen, kämpft gemeinsam! Blut und Donner, für den Donnerblutklan!“ Rief Dabu´ka ihrer Truppe entgegen, während sie mit einer Axt auf die Schwertklinge eines Verlassenen einschlug. Immer wieder trafen sich die Waffen klirrend, was die Orcin rasend machte. Hier standen sich Ebenbürtige gegenüber, die Verfechter Sylvanas waren keineswegs zu unterschätzen und einigen Loyalisten der Horde wurde rasch klar, dass dies keine Schlacht für Recht und Unrecht, sondern bereits ein ganzer Krieg war; ein Krieg innerhalb den eigenen Reihen.
Der Angreifer war nicht klein zu kriegen, welch eine Ausdauer dieser Verlassene doch hatte. Dabu´ka konzentrierte sich, doch als sie einen markerschütternden Schrei neben sich hörte, wurde die axtschwingende Kämpferin kurz abgelenkt. Sie stolperte, ging zu Boden und ihre Waffe landete eine Hand breit neben sie. Der Verlassene bäumte sich vor ihr auf, hob sein Schwert und setzte zu seinem finalen Schlag an. Dabu´ka hatte für eine gute Sache gekämpft, es sollten wenige Sekunden sein, an denen ihr Leben wie ein Wimpernschlag vor ihrem inneren Auge vorbei zog. Sie war bereit vor die Ahnen zu treten, um frei von dieser materiellen Welt zu sein.
Das Schicksalsrad drehte sich jedoch in eine ganz andere Richtung; es wollte die Marak des Donnerblutklans nicht gehen lassen, nicht heute. Wie im Zeitlupentempo spielte sich die Szenerie weiter ab, als der Verlassene am höchsten Punkt seines Schwungs die Worte „Für Sylvanas!“ ihr entgegen brüllte, kam das Gerippe ins Wanken und von der Seite tritt ein klirrender Kettenstiefel in die Seite des Untoten, um diesen von ihr weg zu treten. Urmug wich gewiss nicht von der Seite seiner Gefährtin und eilte ihr zu Hilfe. Wutentbrannt war sein kräftiger Tritt; er brüllte dem Gegner entgegen, als hätte dieser sein eigenes Leben auslöschen wollen.
Der finale Schlag sollte jedoch nicht der seinige sein. Während der Verlassene in den Staub prallte, ergriff Urmug Dabu´kas Handgelenk, zog sie wieder zurück auf die Beine. Im selbigen Schwung ergriff die Orcin ihre Axt, holte aus und ohne zu zögern antwortete sie ihrem benommenen Verfechter: „Für die Horde!“ Mit einem Schwung schmetterte sie ihre Waffe nach unten, die Axt durchtrennte am Hals den Schädel vom Rest des Untoten und beendete mit einem genickbrechenden Knacken den Kampf. Schwer atmend schnaufte die Marak des Klans ihre Hitze aus, ehe sie sich umschaute.
Die Schlacht war mitten im Gange, Widerstand und Allianz gegen die Untoten Schergen des Kriegshäuptlings der Horde. „Die Barriere ist durchbrochen! Der Widerstand ist komplett!“ durchhallte die Schlucht, die mittlerweile mit Blut getränkt war. Aus der Ferne konnte Dabu´ka die Lichtgeschmiedeten Rüstungen erkennen, die den Sonneneinfall reflektierten. „Marak, wir haben Verluste erlitten, einige unserer Wachen sind nicht mehr kampffähig.“ Berichtete ihre Kiobe, die mit blutverschmierten Pranken versuchte, triefende Wunden zu versorgen. Mit Erschrecken musste Dabu´ka feststellen, dass sie mit Toten ins Dorf zurückkehren müssen. „Sie haben ihr Bestes gegeben, wir lassen niemanden zurück, Kiobe kümmere dich um sie.“ Gab sie den Befehl, während ein anderer laut hallend wiedergegeben wurde „Widerstand, los marsch, nach Orgrimmar!“ Sie werden entweder zurückkehren oder mit ihren Gefallenen bei den Ahnen vereint werden.
Ausgedünnt und manche am Rande der Erschöpfung zogen weiter. Blutgetränkte Banner wurden von den Toten weiter getragen; Menschen richteten sich erneut in Reih und Glied, um den Widerstand im Gleichschritt voran zu bringen: Direkt vor die Tore Orgrimmars.
Kein Durchkommen mehr. Die schweren Eisenschwingen waren verschlossen, Dabu´ka wusste nicht wann sie dies zum letzten Male erlebt hatte, waren sonst bewaffnete Wachposten ausreichend für diesen Handelsknotenpunkt ausreichend. Alle Blicke wandten sich empor, um die Banner der Horde und der Verlassenen zu erblicken. Der Feind war nicht irgendwer, es waren Verbündete. Familien, Freunde, unschuldige Händler und Zivilisten hinter diesem großen Eisentore. Ein Raunen ging durch die Reihen des Widerstandes und in der Orcin selbst nagte der Zweifel Unschuldigen gegenüber treten zu müssen, die nun feindlich waren. Augenblicke des Verharrens, die sich wie Stunden anfühlten, bis Varok Saurfang seine schweren Schritte nach vorne trat, um Sylvanas Windläufer zum Mak'gora, den offiziellen Kampf zweier Mitglieder der Horde, auf Leben und Tod herausforderte.
Der Widerstand sammelte sich in Durotar. Als die Anhänger des Donnerblutklans auf ihren Reitwölfen einritten waren sie zunächst erstaunt friedfertige Blauröcke mitten in den Reihen der Horde zu erblicken. Sie wussten es zwar, da der Informant die Orcs gut aufgeklärt hatte, aber diese Szenerie in Natura zu erleben war eine andere. Bekannte Gesichter gab es, jedoch nicht wirklich viele; und generell schien dieser Widerstand, bestehend aus loyalen Anhängern von Hochfürst Varok Saurfang, eher dünn besiedelt zu sein. Kein Wunder, dass jede hilfreiche Pranke benötigt wurde. Die Anführer, Truppenleiter, Kommandanten, oder dergleichen der einzelnen Fraktionen wurden in die Festung zitiert. Auch Dabu´ka, die eben noch auf ihrem Reitwolf saß, musste augenblicklich folgen, es schien eilig und von großer Wichtigkeit zu sein.
Ihr Atem stockte, als sie eintrat und auch wichtige Persönlichkeiten der berüchtigten Allianz zu Gesicht bekam; zwar vom Weiten, aber immerhin. Solch ein Kriegsaufgebot war für die junge Dabu´ka neu und befremdlich. Sie stellte sich neben einen Zwerg, dessen markanter Geruch ihr merkwürdiger weise bekannt vorkam. Ein brummiger Blick nach unten und sie blickte in die Fratze dessen, der noch vor einigen Monaten gegen die Orcin kämpfte. Nun hielt er einen blauen Banner des Kindskönigs und bot ihr paradoxerweise die freie Hand zum Schütteln an. Verwirrt zog die Orcin ihre beringte Augenbraue nach unten, rollte mit den Augen, murrte wie es ihre gewohnte Art war, aber folgte der Geste ihres kleinwüchsigen Mitstreiters. Für diese Schlacht würden sie Bekannte, Verbündete, aber gewiss nichts mehr sein.
Als der Hochfürst das Wort ergriff wurde es still. Er hielt zusammen mit Thrall die Einleitung und verwies auf die Zusammenarbeit mit der Allianz. Auch der Kindskönig sprach einige Sätze, die Dabu´ka nicht verstand; sie würde sich an die Anweisungen ihrer Fraktion halten. Und dann ging alles sehr schnell. Ein völlig erschöpfter Späher platzte in die Feste hinein; eine Gruppe des Widerstandes wurde angegriffen und von dem Rest abgeschnitten. Da jeder einzelne Mitstreiter in diesem Unterfangen von großer Wichtig war, musste reagiert werden.
Mit neuartigen Kriegsmaschinerie preschte die Front voraus; Menschen und Zwerge setzten sich gemeinsam mit den ersten Orctrupps in Bewegung. Dabu´ka und ihr Donnerblutklan reihten sich nebst einen anderen, kleineren Orcbanners ein und brüllten sich gegenseitig Motivation entgegen. Noch weit vor den Toren Orgrimmars kam es zu einem ersten Aufeinandertreffen. Untote Soldaten, die lediglich ihre Befehle ausführten, stellten sich dem Widerstand in den Weg und zogen ihre Waffen im Namen von Sylvanas Windläufer. Wie eine hungrige Raupe, voran getrieben vom Hunger der Vergeltung durchquerten die Truppen die enge Schlucht, um den befremdlichen Verbündeten der Allianz zur Hilfe zu kommen. „Bleibt zusammen, kämpft gemeinsam! Blut und Donner, für den Donnerblutklan!“ Rief Dabu´ka ihrer Truppe entgegen, während sie mit einer Axt auf die Schwertklinge eines Verlassenen einschlug. Immer wieder trafen sich die Waffen klirrend, was die Orcin rasend machte. Hier standen sich Ebenbürtige gegenüber, die Verfechter Sylvanas waren keineswegs zu unterschätzen und einigen Loyalisten der Horde wurde rasch klar, dass dies keine Schlacht für Recht und Unrecht, sondern bereits ein ganzer Krieg war; ein Krieg innerhalb den eigenen Reihen.
Der Angreifer war nicht klein zu kriegen, welch eine Ausdauer dieser Verlassene doch hatte. Dabu´ka konzentrierte sich, doch als sie einen markerschütternden Schrei neben sich hörte, wurde die axtschwingende Kämpferin kurz abgelenkt. Sie stolperte, ging zu Boden und ihre Waffe landete eine Hand breit neben sie. Der Verlassene bäumte sich vor ihr auf, hob sein Schwert und setzte zu seinem finalen Schlag an. Dabu´ka hatte für eine gute Sache gekämpft, es sollten wenige Sekunden sein, an denen ihr Leben wie ein Wimpernschlag vor ihrem inneren Auge vorbei zog. Sie war bereit vor die Ahnen zu treten, um frei von dieser materiellen Welt zu sein.
Das Schicksalsrad drehte sich jedoch in eine ganz andere Richtung; es wollte die Marak des Donnerblutklans nicht gehen lassen, nicht heute. Wie im Zeitlupentempo spielte sich die Szenerie weiter ab, als der Verlassene am höchsten Punkt seines Schwungs die Worte „Für Sylvanas!“ ihr entgegen brüllte, kam das Gerippe ins Wanken und von der Seite tritt ein klirrender Kettenstiefel in die Seite des Untoten, um diesen von ihr weg zu treten. Urmug wich gewiss nicht von der Seite seiner Gefährtin und eilte ihr zu Hilfe. Wutentbrannt war sein kräftiger Tritt; er brüllte dem Gegner entgegen, als hätte dieser sein eigenes Leben auslöschen wollen.
Der finale Schlag sollte jedoch nicht der seinige sein. Während der Verlassene in den Staub prallte, ergriff Urmug Dabu´kas Handgelenk, zog sie wieder zurück auf die Beine. Im selbigen Schwung ergriff die Orcin ihre Axt, holte aus und ohne zu zögern antwortete sie ihrem benommenen Verfechter: „Für die Horde!“ Mit einem Schwung schmetterte sie ihre Waffe nach unten, die Axt durchtrennte am Hals den Schädel vom Rest des Untoten und beendete mit einem genickbrechenden Knacken den Kampf. Schwer atmend schnaufte die Marak des Klans ihre Hitze aus, ehe sie sich umschaute.
Die Schlacht war mitten im Gange, Widerstand und Allianz gegen die Untoten Schergen des Kriegshäuptlings der Horde. „Die Barriere ist durchbrochen! Der Widerstand ist komplett!“ durchhallte die Schlucht, die mittlerweile mit Blut getränkt war. Aus der Ferne konnte Dabu´ka die Lichtgeschmiedeten Rüstungen erkennen, die den Sonneneinfall reflektierten. „Marak, wir haben Verluste erlitten, einige unserer Wachen sind nicht mehr kampffähig.“ Berichtete ihre Kiobe, die mit blutverschmierten Pranken versuchte, triefende Wunden zu versorgen. Mit Erschrecken musste Dabu´ka feststellen, dass sie mit Toten ins Dorf zurückkehren müssen. „Sie haben ihr Bestes gegeben, wir lassen niemanden zurück, Kiobe kümmere dich um sie.“ Gab sie den Befehl, während ein anderer laut hallend wiedergegeben wurde „Widerstand, los marsch, nach Orgrimmar!“ Sie werden entweder zurückkehren oder mit ihren Gefallenen bei den Ahnen vereint werden.
Ausgedünnt und manche am Rande der Erschöpfung zogen weiter. Blutgetränkte Banner wurden von den Toten weiter getragen; Menschen richteten sich erneut in Reih und Glied, um den Widerstand im Gleichschritt voran zu bringen: Direkt vor die Tore Orgrimmars.
Kein Durchkommen mehr. Die schweren Eisenschwingen waren verschlossen, Dabu´ka wusste nicht wann sie dies zum letzten Male erlebt hatte, waren sonst bewaffnete Wachposten ausreichend für diesen Handelsknotenpunkt ausreichend. Alle Blicke wandten sich empor, um die Banner der Horde und der Verlassenen zu erblicken. Der Feind war nicht irgendwer, es waren Verbündete. Familien, Freunde, unschuldige Händler und Zivilisten hinter diesem großen Eisentore. Ein Raunen ging durch die Reihen des Widerstandes und in der Orcin selbst nagte der Zweifel Unschuldigen gegenüber treten zu müssen, die nun feindlich waren. Augenblicke des Verharrens, die sich wie Stunden anfühlten, bis Varok Saurfang seine schweren Schritte nach vorne trat, um Sylvanas Windläufer zum Mak'gora, den offiziellen Kampf zweier Mitglieder der Horde, auf Leben und Tod herausforderte.
Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
Mit dem Rücken an der Wand
-während der Schlacht vor Orgrimmar im Dorf-
(von Tu´lok, Gutmak und Grotha)
Das Donnerblutdorf lag still. Dort, wo sonst allzeit reges Treiben herrschte, standen nun die Hütten und Ställe komplett leer. Die Höhle, in der sich die Bewohner aufhielten, war zwar geräumig und gut versorgt, doch lösten die dunklen Steinwände bei manchen Orcs ein eher beklemmendes Unwohlgefühl aus.
Nur der Schein der kleinen Flamme gab die schwarzen Wände Konturen, die so als Fels entlarvt wurden. Der alte Schamane kümmerte sich um das kleine Feuer, was den anderen Klan Mitgliedern das nötige Licht spendete, um das Notlager einzurichten. Seine feuerroten Augen, die wie zwei kleine Flammen in der Ferne, in die Dunkelheit starten, beobachteten das rege Treiben der Anderen. Felle wurden ausgebreitet, um die Schlafplätze zu bilden. Vorräte sortiert. Ab und zu ein Welpe oder Halbstarker gemaßregelt, für die es anscheinend nur ein willkommenes Abenteuer war, jetzt in der Höhle ausharren zu müssen, weil sie den Ernst der Lage noch nicht in vollen Umfang begreifen konnten.
Bei den Anblick der Kleinen, überlegte Tu'lok selber, ob er die Lage richtig einschätzte. Die Flamme drückte sich nie eindeutig aus. Und so war es immer schwer die richtigen Schlüsse aus dem zu ziehen, was die Flamme ihm zeigte. Die Marak hatte aber nun diese Entscheidung getroffen, alle Wachen abzuziehen, was das Leben im Dorf einfach zu gefährlich machte. Wenn es um die Horde ging, hielt sich der Alte eh etwas bedeckt. Die Marak und der Maruk hatten einfach mehr Erfahrung im Umgang mit der Horde. Und Tu'lok selbst hielt die Horde für ein Haufen von wilden Kojoten, die über die letzten Stücken eines Aas herfielen und vor Gier sich gegenseitig bald selbst auffraßen, als das zu teilen was noch da war.
Gutmak stapfte mit einem großen Tongefäß, gefüllt mit frischen Wasser, dicht an dem Feuer vorbei, und riss so den Schamanen aus seinen Gedanken. Als er fast durch ein Ausfallschritt in die Flamme trat, schreckte Tu'lok kurz zusammen. Brummig warnte der Alte den bepackten Orc, der sich redlich abmühte nix zu verschütten. Der jüngere Orc prustete kurz aus, und schleppte sich mit der schweren Last weiter voran. Gutmak verschwand in Dunkeln, und Tu'lok konnte sich dem Feuer wieder widmen.
Die alte Runenlegerin Grotha bemerkte Tu´loks sorgevolles Gesicht und ging zu ihm rüber, auch um ihn beim Schutz seiner Licht und Wärme spendenden Flamme behilflich zu sein, nachdem Gutmak diese fast mit einem ungeschickten Fußtritt ins Wanken brachte. Auch ihre Runen vermochten ihr keine genauere Deutung zu gewähren, was sie etwas mürrisch stimmte. Sie betrachtete in einem ruhigen Moment die Dorfbewohner, hob ihre Pranken und winkte alle zu sich und Tu´lok, der eine ihrer faltigen Hände auf die Schulter aufgesetzt bekam Im Feuerschein konnten nun die Gesichter jeden Einzelnen besser erkannt werden; sie gaben unterschiedliche Antworten. Furcht, Frust, die Ungewissheit war beklemmend ungewohnt.
„Unsere Marak hat eine schwere, aber dennoch weise Entscheidung getroffen, für uns alle. Sie wusste das wir etwas haben, was uns stark macht: Zusammenhalt. Lasst uns näher rücken, unsere Sorgen ablegen und zu den Ahnen beten, unsere Kämpfer und Oberhäupter zu schützen. Sie werden zu uns kommen, egal wie. Unsere Marak und unser Maruk lassen niemanden zurück.“ Auch wenn Grotha selbst nicht sicher war, sie würde es sich nicht anmerken lassen, stark sein und Kraft spenden; für die Gemeinschaft, für den Donnerblutklan.
-während der Schlacht vor Orgrimmar im Dorf-
(von Tu´lok, Gutmak und Grotha)
Das Donnerblutdorf lag still. Dort, wo sonst allzeit reges Treiben herrschte, standen nun die Hütten und Ställe komplett leer. Die Höhle, in der sich die Bewohner aufhielten, war zwar geräumig und gut versorgt, doch lösten die dunklen Steinwände bei manchen Orcs ein eher beklemmendes Unwohlgefühl aus.
Nur der Schein der kleinen Flamme gab die schwarzen Wände Konturen, die so als Fels entlarvt wurden. Der alte Schamane kümmerte sich um das kleine Feuer, was den anderen Klan Mitgliedern das nötige Licht spendete, um das Notlager einzurichten. Seine feuerroten Augen, die wie zwei kleine Flammen in der Ferne, in die Dunkelheit starten, beobachteten das rege Treiben der Anderen. Felle wurden ausgebreitet, um die Schlafplätze zu bilden. Vorräte sortiert. Ab und zu ein Welpe oder Halbstarker gemaßregelt, für die es anscheinend nur ein willkommenes Abenteuer war, jetzt in der Höhle ausharren zu müssen, weil sie den Ernst der Lage noch nicht in vollen Umfang begreifen konnten.
Bei den Anblick der Kleinen, überlegte Tu'lok selber, ob er die Lage richtig einschätzte. Die Flamme drückte sich nie eindeutig aus. Und so war es immer schwer die richtigen Schlüsse aus dem zu ziehen, was die Flamme ihm zeigte. Die Marak hatte aber nun diese Entscheidung getroffen, alle Wachen abzuziehen, was das Leben im Dorf einfach zu gefährlich machte. Wenn es um die Horde ging, hielt sich der Alte eh etwas bedeckt. Die Marak und der Maruk hatten einfach mehr Erfahrung im Umgang mit der Horde. Und Tu'lok selbst hielt die Horde für ein Haufen von wilden Kojoten, die über die letzten Stücken eines Aas herfielen und vor Gier sich gegenseitig bald selbst auffraßen, als das zu teilen was noch da war.
Gutmak stapfte mit einem großen Tongefäß, gefüllt mit frischen Wasser, dicht an dem Feuer vorbei, und riss so den Schamanen aus seinen Gedanken. Als er fast durch ein Ausfallschritt in die Flamme trat, schreckte Tu'lok kurz zusammen. Brummig warnte der Alte den bepackten Orc, der sich redlich abmühte nix zu verschütten. Der jüngere Orc prustete kurz aus, und schleppte sich mit der schweren Last weiter voran. Gutmak verschwand in Dunkeln, und Tu'lok konnte sich dem Feuer wieder widmen.
Die alte Runenlegerin Grotha bemerkte Tu´loks sorgevolles Gesicht und ging zu ihm rüber, auch um ihn beim Schutz seiner Licht und Wärme spendenden Flamme behilflich zu sein, nachdem Gutmak diese fast mit einem ungeschickten Fußtritt ins Wanken brachte. Auch ihre Runen vermochten ihr keine genauere Deutung zu gewähren, was sie etwas mürrisch stimmte. Sie betrachtete in einem ruhigen Moment die Dorfbewohner, hob ihre Pranken und winkte alle zu sich und Tu´lok, der eine ihrer faltigen Hände auf die Schulter aufgesetzt bekam Im Feuerschein konnten nun die Gesichter jeden Einzelnen besser erkannt werden; sie gaben unterschiedliche Antworten. Furcht, Frust, die Ungewissheit war beklemmend ungewohnt.
„Unsere Marak hat eine schwere, aber dennoch weise Entscheidung getroffen, für uns alle. Sie wusste das wir etwas haben, was uns stark macht: Zusammenhalt. Lasst uns näher rücken, unsere Sorgen ablegen und zu den Ahnen beten, unsere Kämpfer und Oberhäupter zu schützen. Sie werden zu uns kommen, egal wie. Unsere Marak und unser Maruk lassen niemanden zurück.“ Auch wenn Grotha selbst nicht sicher war, sie würde es sich nicht anmerken lassen, stark sein und Kraft spenden; für die Gemeinschaft, für den Donnerblutklan.
Tu'lok Flammenblick- Foren RP
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Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
Der gefallene Krieger
Wie gelähmt standen sie da, die mutigen Kämpfer des Widerstandes. Fassungslos blickten Saurfangs Getreuen und Allianzmitstreiter auf den leblosen Leib des alten Kriegers. Er hatte sich geopfert, für sie, für alle. Er ließ sein Leben um anderen die blinden Augen zu öffnen und den Charakter von Sylvanas zu offenbaren. „Ihr seid alle gar nichts!“ Diese verbitterten Worte hallten noch in den Köpfen der Anwesenden, als die Bansheekönigin erzürnt in den Weiten des Himmels entschwand. Wie ein Geist, oder vielmehr wie ein dunkler Schleier eilte sie davon, nachdem sie mit unfairen Zaubermitteln den gestandenen Krieger sein Leben raubte. Dabu´ka dachte an Grotha, ihre Runen besagten ähnliches und nun wusste die junge Jägerin was mit dieser Prophezeiung wohl gemeint war. Die schweren Tore öffneten sich unter einstimmigen Pochen der Fahnenspitzen, die das Eisen berührten; Dabu´ka wurde aus ihren Gedanken gerissen.
Thrall, der Kindskönig und ein junger Trollkämpfer, der in letzter Zeit kaum von Saurfangs Seite gewichen war, hievten den Leichnam auf, um ihn nach Hause zu tragen. Orgrimmar. Wie eine stillschweigende Karawane folgten die Kämpfer des Widerstandes. Freude sah gewiss anders aus, über den gemeinsamen Sieg war sich an dieser Stelle noch niemand recht bewusst. Sie trauerten und mit gemischten Gefühlen folgte auch Dabu´ka mit ihrem ausgedünnten Trupp des Donnerblutklans in die Hauptstadt. Ein Blick zu ihrer Seite ließ sie einige Orcs erblicken, die sich nicht den Widerstand angeschlossen hatten. Wollten oder konnten sie es nicht? Es waren Orcs die statt zu kämpfen sich ihren Geschäften in der Stadt widmeten und nun erschrocken wirr drein schauten. Sie würden ihre Trauer und Bedauern über das Geschehen ausdrücken, für Dabu´ka waren es Heuchler. Zornig schob sie bei ihrem Gang die Brauen zusammen, knurrte vor sich hin und ärgerte sich über die blassen Fratzen, die den Ausgang dieses Gefechtes nicht fassen konnten.
Saurfangs Leichnam wurde an einem öffentlichen Platz aufgebahrt. Hier konnte jeder Einzelne seinen ganz persönlichen Abschied von ihn nehmen. Nach einer Ansprache von Thrall und dem Kindskönig hingen die Gedanken über der gesamten Stadt. Jeder kniete nieder, um den Respekt zu zollen, den der alte, mutige Krieger verdiente. Kurz ließ auch Dabu´ka ihre Gedanken schwinden und war für diesen Augenblick einfach leer und völlig befreit. Die Gedanken und Sorgen um die Zukunft würden früh genug noch zurückkehren. Die Jägerin senkte ihren Blick und betrachtete ihren Gürtel; sie musste ihn bereits um ein weiteres Loch vergrößern, doch das machte ihr nichts. Sie lächelte und schaute beim Erheben neben sich, zu Urmug. Sie war froh ihn stets an ihrer Seite zu wissen, lebend.
Schlagartig verschwand allerdings ihre kurze Sanftmut und ihr Gefährte nickte ihr wissend entgegen. Sie mussten an ihr eigenes Dorf denken, keine weitere Zweit verlieren, die Toten nach Hause bringen und ihre Bewohner aus den sicheren, aber doch beklemmender Schutzhöhle befreien. So wandten sie sich gemeinsam von der Masse ab, holten ihre Reitwölfe und gingen Pranke an Pranke durch die schweren Toren; zurück zur Schlucht des Schlachtfeldes.
Kein schöner Anblick. Verwundete, Tote; das waren die Schattenseiten solcher Kämpfe und sie werden tiefe Wunden in die Herzen der Hinterbliebenen reißen. Für den Donnerblutklan war es die erste Schlacht gewesen, die sie gemeinsam bestreiten mussten; und ihr Ausgang war kein Guter. Kiobe kam den beiden Oberhäuptern entgegen gelaufen. Dabu´ka konnte ihre Verzweiflung ansehen, sie hatte scheinbar einen Kampf gegen den Tod verloren. Für einen Heiler, der darauf konzentriert war Leben zu retten, eine sehr bittere Erfahrung. „Der Tod gehört zum Leben, wie die Nacht zum Tage.“ Eine sehr sanfte, weibliche Stimme erklang hinter den Orcs. Es war eine dieser Blutelfen, eine Sin´dorei, wie sie sich nannten. Sie lächelte ihnen entgegen und für einen Moment wurde Dabu´ka warm ums Herz. Diese Frau berührte sie auf eine ganz andere Art und Weise, dass auch Kiobe sich zu beruhigen schien. Die Toten und Verletzten Wachen wurden auf die Reitwölfe gehoben, Waffen und Pfeilmunition gesichert; das Schlachtfeld vom Donnerblutklan gesäubert. So machten sie sich still auf den Heimweg, zurück ins Dorf.
Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
Neues Leben, neue Herausforderungen
Mondzyklen kamen und gingen, wie viele es letztendlich waren vermochte niemand zählen. Seit der Schlacht vor Orgrimmar und den Verlusten einer kurios geschichtlichen Entwicklung war nichts mehr wie es vorher war. Dem Donnerblutdorf erging es nicht anders. Nachdem die Bewohner aus ihrer Zuflucht befreit wurden und die Trauerzeremonien samt Totenwache und Einäscherungen vollzogen waren, ward es gar still geworden. Das Dorf schottete sich komplett ab, auch um den Hinterbliebenen Zeit zu gewähren ihre Gedanken zu ordnen und sich auf den weiteren Weg vorzubereiten.
Zeit heilt alle Wunden, so mögen es manche Schreibgewandten verfassen, jedoch bleiben auch tiefe Narben, die nie vergessen lassen sollten. Der Kreislauf des Lebens sollte es nun sein, der ein weiteres Mal den Lauf der Zeit vorantrieb.
Nebelmond. Der elfte Tag in diesem Zyklus sollte es sein, als Urmug, der Maruk des Donnerblut Klans, nervös durch das Dorf stapfte. Er hatte die vergangenen Monate sich um alles fast allein gekümmert, da die Klanmutter Dabu´ka, die den Titel der Marak nach wie vortrug, mit anderen Vorbereitungen beschäftigt war, die viel Nerven und hitzige Stimmungsschwankungen mit sich brachten. Tu´lok Flammenblick, der Scharfseher des Dorfes, machte sich in gebeugter Haltung mit seinem Stab auf den Weg zur Häuptlingshütte. Bei seinem Gang traf er auf Urmug, welchen er etwas geistesabwesend mit dem Stab gegen die Fersen trat. „Es ist Zeit, Krieger.“ Kam es spärlich mit rauer Stimme. Urmug nickte ihm verstehend entgegen und so traten sie gemeinsam den weiteren Weg in Richtung Zukunft an.
Die anderen Dorfbewohner blieben hinter ihnen und reihten sich folgsam am Wegesrand ein, da ein jeder bei den Schritten ihres Häuptlings dabei sein wollten. Die Gemeinschaft war stark und erdverwachsen miteinander verbunden. Im Donnerblutdorf war das Teilen eines ihrer wichtigsten Aspekte, besonders in jene Zeiten, wo das Dorf abgeschottet vom Rest war. „Es wird alles gut gehen.“ Brummte der alte Schamane seinem Vertrauten entgegen. Urmugs Gesicht sprach Bände. Er war nicht nur nervös, sondern auch sehr in sich gekehrt und wortkarg.
Aus der Häuptlingshütte drangen laute, schmerzerfüllte Schreie, die dem Häuptling wie ein Messerstich ins Herz trafen. Er schloss seine Augen und murrte argwöhnisch, ihm gefiel dieser Moment nicht und schon gar nicht, als Tu´lok ihm auch noch mit seinem Stab quer über den Leib gehalten den weiteren Schritt versagte. „Du wartest besser hier.“ Kam es knapp tiefgehalten. Als ein weiterer ächzend klingender Laut aus der Hütte kam und Urmug sah, wie rasch eine der Dorfbewohnerinnen hinausstürmte, um blutige Leinen in einen Trog zu entsorgen brach in dem sonst so gefasst wirkenden Häuptling doch etwas Panik aus. Der alte Schamane grinste breit, klopfte dem nun förmlich zu Stein erstarrten Orc auf die Schulter und schritt weiter voran, bis er letztendlich in der Häuptlingshütte verschwand.
Minuten kamen dem Maruk des Klans wohl wie Stunden vor. Niederkünfte waren ein sehr spirituell begleitetes Ereignis, aber das er vor der Hütte warten musste ließ ihn gar hilflos wirken. Einen klaren Gedanken konnte er nicht fassen, seine Welt kam ins Wanken, bis sie unerwartet mit einem laut quietschenden Geschrei wieder zur Ordnung gezwungen wurde. Plötzlich war alles still um ihn, er ließ nur dieses eine Geräusch sich fest in seinem Sinn manifestieren, bis ein erleichtertes Ausatmen den Orc zurück auf den Boden der Tatsachen holte.
Als ein paar Weiber erschöpft aus der Häuptlingshütte gingen, um frische Leinen zur Reinigung zu holen, konnte der Häuptling nicht anders, als den Moment zu nutzen und hinein zu laufen. Dabu´ka lag erschöpft in den Fellen, nebst der Feuerstelle. Das beruhigende Knistern des Feuers war belanglos, so musste er sich über ihren Gesundheitszustand gewiss werden. Grotha, die alte Runenlegerin des Dorfes tupfte ihr die schweißgebadete Stirn trocken. Die Atmung war ruhig und gleichmäßig, ein gutes Zeichen. Der nächste Blick galt dem Schamanen. Tu´lok stand am warmen Feuer und rieb mit seiner flachen Hand den Rücken des kleinen Zöglings, um die Atmung weiter anzuregen. Ebenso sprach er dabei zu der Flamme, die den Anschein hatte dem Schamanen zu antworten, so tänzelten die Flammen nach seinen Worten freudig auf.
Urmug wusste nicht recht zu welcher Seite er sich als erstes wenden sollte. Mit einem brummigen Grinsen brachte sein Weib Dabu´ka die ersten Worte heraus. „Da hat sich doch nicht wirklich jemand Sorgen gemacht, mh?“ Der Häuptling wandte sich zu ihr und schnaufte. „Ich doch nicht. Ich wusste das dies für mein starkes Weib eine Kleinigkeit werden würde.“ Auch er grinste und Grotha schüttelte ebenfalls lächelnd den Kopf. „Bei einer Geburt sind schon die stärksten Männchen umgekippt. Ein Glück das wir Weiber den Nachwuchs gebären.“ Die Alte kümmerte sich noch etwas um die erschöpfte Klanmutter, während der Schamane sich auch schon auf den Weg hinausmachte, damit er das Jungblut der Dorfgemeinschaft präsentieren konnte. „Geh´ schon.“ Forderte Dabu´ka ihren Gefährten auf. Die helfenden Weiber traten mit frischen Leinen herein, um mit der Reinigung des Leibes zu beginnen.
Urmug war dort fehl am Platz, so ging er Seite an Seite mit dem Scharfseher hinaus und richtete sich erhobenen Hauptes an die Dorfbewohner. Diese standen um die Hütte herum, wartend auf das was kommen möge. „Uns ist soeben ein kräftiger Knabe geboren worden! Heißt ihn willkommen in unserer Mitte!“ Jubelnd wurden die Fäuste erhoben, während der Schamane den Neugeborenen in die Höhe hielt, dass ein jeder ihn sehen konnte. Ein Schwall aus inbrünstigem Gebrüll durchzog das Dorf und zum ersten Male nach langer Zeit ertönten laut die Signalhörner im tiefdunklen Einklang, um die Geburt des gemeinsamen Welpen ins Brachland zu tragen.
Tu´lok Flammenblick wandte sich zum stolzen Vater, der sein Glück, endlich eine eigene Familie zu haben, noch immer nicht fassen konnte. Behutsam wurde der Zögling ihn die Pranke gelegt, der Schamane strich über die junge, faltige Stirn und nickte bekräftigend dem Häuptling entgegen. „Aka'magosh. Die Ahnen sind erfreut und werden über Euren Spross wachen.“
Unsagbar stolz funkelten die Augen des Orckriegers, als er in das Gesicht seines Nachkommen blickte. „Ein neues Leben, eine neue Herausforderung.“ War ihm von dort an klar und sollte sich schon alsbald zeigen, dass die Zukunft einiges für den Donnerblut Klan bereitstellte.
Mondzyklen kamen und gingen, wie viele es letztendlich waren vermochte niemand zählen. Seit der Schlacht vor Orgrimmar und den Verlusten einer kurios geschichtlichen Entwicklung war nichts mehr wie es vorher war. Dem Donnerblutdorf erging es nicht anders. Nachdem die Bewohner aus ihrer Zuflucht befreit wurden und die Trauerzeremonien samt Totenwache und Einäscherungen vollzogen waren, ward es gar still geworden. Das Dorf schottete sich komplett ab, auch um den Hinterbliebenen Zeit zu gewähren ihre Gedanken zu ordnen und sich auf den weiteren Weg vorzubereiten.
Zeit heilt alle Wunden, so mögen es manche Schreibgewandten verfassen, jedoch bleiben auch tiefe Narben, die nie vergessen lassen sollten. Der Kreislauf des Lebens sollte es nun sein, der ein weiteres Mal den Lauf der Zeit vorantrieb.
Nebelmond. Der elfte Tag in diesem Zyklus sollte es sein, als Urmug, der Maruk des Donnerblut Klans, nervös durch das Dorf stapfte. Er hatte die vergangenen Monate sich um alles fast allein gekümmert, da die Klanmutter Dabu´ka, die den Titel der Marak nach wie vortrug, mit anderen Vorbereitungen beschäftigt war, die viel Nerven und hitzige Stimmungsschwankungen mit sich brachten. Tu´lok Flammenblick, der Scharfseher des Dorfes, machte sich in gebeugter Haltung mit seinem Stab auf den Weg zur Häuptlingshütte. Bei seinem Gang traf er auf Urmug, welchen er etwas geistesabwesend mit dem Stab gegen die Fersen trat. „Es ist Zeit, Krieger.“ Kam es spärlich mit rauer Stimme. Urmug nickte ihm verstehend entgegen und so traten sie gemeinsam den weiteren Weg in Richtung Zukunft an.
Die anderen Dorfbewohner blieben hinter ihnen und reihten sich folgsam am Wegesrand ein, da ein jeder bei den Schritten ihres Häuptlings dabei sein wollten. Die Gemeinschaft war stark und erdverwachsen miteinander verbunden. Im Donnerblutdorf war das Teilen eines ihrer wichtigsten Aspekte, besonders in jene Zeiten, wo das Dorf abgeschottet vom Rest war. „Es wird alles gut gehen.“ Brummte der alte Schamane seinem Vertrauten entgegen. Urmugs Gesicht sprach Bände. Er war nicht nur nervös, sondern auch sehr in sich gekehrt und wortkarg.
Aus der Häuptlingshütte drangen laute, schmerzerfüllte Schreie, die dem Häuptling wie ein Messerstich ins Herz trafen. Er schloss seine Augen und murrte argwöhnisch, ihm gefiel dieser Moment nicht und schon gar nicht, als Tu´lok ihm auch noch mit seinem Stab quer über den Leib gehalten den weiteren Schritt versagte. „Du wartest besser hier.“ Kam es knapp tiefgehalten. Als ein weiterer ächzend klingender Laut aus der Hütte kam und Urmug sah, wie rasch eine der Dorfbewohnerinnen hinausstürmte, um blutige Leinen in einen Trog zu entsorgen brach in dem sonst so gefasst wirkenden Häuptling doch etwas Panik aus. Der alte Schamane grinste breit, klopfte dem nun förmlich zu Stein erstarrten Orc auf die Schulter und schritt weiter voran, bis er letztendlich in der Häuptlingshütte verschwand.
Minuten kamen dem Maruk des Klans wohl wie Stunden vor. Niederkünfte waren ein sehr spirituell begleitetes Ereignis, aber das er vor der Hütte warten musste ließ ihn gar hilflos wirken. Einen klaren Gedanken konnte er nicht fassen, seine Welt kam ins Wanken, bis sie unerwartet mit einem laut quietschenden Geschrei wieder zur Ordnung gezwungen wurde. Plötzlich war alles still um ihn, er ließ nur dieses eine Geräusch sich fest in seinem Sinn manifestieren, bis ein erleichtertes Ausatmen den Orc zurück auf den Boden der Tatsachen holte.
Als ein paar Weiber erschöpft aus der Häuptlingshütte gingen, um frische Leinen zur Reinigung zu holen, konnte der Häuptling nicht anders, als den Moment zu nutzen und hinein zu laufen. Dabu´ka lag erschöpft in den Fellen, nebst der Feuerstelle. Das beruhigende Knistern des Feuers war belanglos, so musste er sich über ihren Gesundheitszustand gewiss werden. Grotha, die alte Runenlegerin des Dorfes tupfte ihr die schweißgebadete Stirn trocken. Die Atmung war ruhig und gleichmäßig, ein gutes Zeichen. Der nächste Blick galt dem Schamanen. Tu´lok stand am warmen Feuer und rieb mit seiner flachen Hand den Rücken des kleinen Zöglings, um die Atmung weiter anzuregen. Ebenso sprach er dabei zu der Flamme, die den Anschein hatte dem Schamanen zu antworten, so tänzelten die Flammen nach seinen Worten freudig auf.
Urmug wusste nicht recht zu welcher Seite er sich als erstes wenden sollte. Mit einem brummigen Grinsen brachte sein Weib Dabu´ka die ersten Worte heraus. „Da hat sich doch nicht wirklich jemand Sorgen gemacht, mh?“ Der Häuptling wandte sich zu ihr und schnaufte. „Ich doch nicht. Ich wusste das dies für mein starkes Weib eine Kleinigkeit werden würde.“ Auch er grinste und Grotha schüttelte ebenfalls lächelnd den Kopf. „Bei einer Geburt sind schon die stärksten Männchen umgekippt. Ein Glück das wir Weiber den Nachwuchs gebären.“ Die Alte kümmerte sich noch etwas um die erschöpfte Klanmutter, während der Schamane sich auch schon auf den Weg hinausmachte, damit er das Jungblut der Dorfgemeinschaft präsentieren konnte. „Geh´ schon.“ Forderte Dabu´ka ihren Gefährten auf. Die helfenden Weiber traten mit frischen Leinen herein, um mit der Reinigung des Leibes zu beginnen.
Urmug war dort fehl am Platz, so ging er Seite an Seite mit dem Scharfseher hinaus und richtete sich erhobenen Hauptes an die Dorfbewohner. Diese standen um die Hütte herum, wartend auf das was kommen möge. „Uns ist soeben ein kräftiger Knabe geboren worden! Heißt ihn willkommen in unserer Mitte!“ Jubelnd wurden die Fäuste erhoben, während der Schamane den Neugeborenen in die Höhe hielt, dass ein jeder ihn sehen konnte. Ein Schwall aus inbrünstigem Gebrüll durchzog das Dorf und zum ersten Male nach langer Zeit ertönten laut die Signalhörner im tiefdunklen Einklang, um die Geburt des gemeinsamen Welpen ins Brachland zu tragen.
Tu´lok Flammenblick wandte sich zum stolzen Vater, der sein Glück, endlich eine eigene Familie zu haben, noch immer nicht fassen konnte. Behutsam wurde der Zögling ihn die Pranke gelegt, der Schamane strich über die junge, faltige Stirn und nickte bekräftigend dem Häuptling entgegen. „Aka'magosh. Die Ahnen sind erfreut und werden über Euren Spross wachen.“
Unsagbar stolz funkelten die Augen des Orckriegers, als er in das Gesicht seines Nachkommen blickte. „Ein neues Leben, eine neue Herausforderung.“ War ihm von dort an klar und sollte sich schon alsbald zeigen, dass die Zukunft einiges für den Donnerblut Klan bereitstellte.
Re: Der Donnerblutklan - (Hintergrund)Geschichten
Erweckung
Zyklus des Wonnemondes. Die Futter- und Weideplätze auf Azeroth blühen auf und das Vieh kann sich satt fressen, um sich zahlreich zu vermehren. So möge es zumindest in manchen Gegenden sein, jedoch fällt die Vegetation des Donnerblutdorfes eher karger bestückt darunter.
Ein lauter Schrei hallte durch das abgeschottete Gebiet, als ein kleiner Orcwelpe auf wackligen Beinen freudig quietschend über den Dorfplatz stolperte. Schnell war er noch nicht, doch dafür unüberhörbar. Es war wie selbstverständlich, dass sich die Bewohner gegenseitig umeinander kümmerten. So wurden auch die Jüngsten in die vertraute Mitte der anderen genommen, um das enge gesellschaftliche Klanband zu stärken.
Ein ganzes Jahr war vergangen, als sich das komplette Dorf vom Rest abschottete. Gelegentlich wurden Vorräte und Versorgungsgüter aus Orgrimmar beschafft und zum Tausch angeboten; der Klan kam gut zurecht. „Langsam wird es wieder Zeit Besucher zu empfangen.“ Sprach die Klanmutter zum alten Scharfseher und schnaufte brummend vor sich her. Sie schlenderten die Dorfstraße entlang und betrachteten das ruhige Dorfleben, samt ihre Bewohner. „Die Zeichen dazu stehen gut. Die Flamme der Ahnen lodert besonnen, es droht keinerlei Gefahr.“ Stimmte der alte Orc ihr zu und deutete mit seinem knochigen Stab in Richtung Dorfausgang.
„Toshka entwickelt sich prächtig und ich glaube das uns allen ein wenig mehr Abwechslung guttut.“ Während ihrer gemeinsamen Schritte griff die Marak des Klans nach dem ausgestreckten Arm des kleinen Orcwelpens und zog diesen mit ungeniertem Schwung aus der spielenden Gruppe der Jüngsten heraus, um sich ihren kleinen Sohn auf die Hüfte zu setzen. „Er ist sehr abenteuerlustig und aufgeschlossen, schon jetzt. Von Ihm können selbst wir noch einiges lernen, mein Kind.“ Die Stimme des Scharfsehers kratze. Ein Blick genügte, um Dabu´ka zum mütterlichen Lächeln zu verhelfen. „Die Zeit vergeht so schnell, fast schon erschreckend.“ Strich sie zart über die Wange des Kindes und fand sich nun zusammen mit Tu´lok Flammenblick am Dorfeingang, der zugleich als Ausgang diente.
Sie ließen ihre Blicke in die Ferne schweifen. „Lerne aus den unvoreingenommenen Reinen der Zukunft, die Du schützend in den Armen hältst und ebne den alten Pfad unserer Traditionen einer neuen Generation.“ Sprach der Scharfseher, der dem Knaben den Kopf tätschelte. Die Orcin schmälte ihre Augen nachdenklich, jedoch nickte sie die weisen Worte ihres Vertrauten schweigend, begreifend ab.
Zyklus des Wonnemondes. Die Futter- und Weideplätze auf Azeroth blühen auf und das Vieh kann sich satt fressen, um sich zahlreich zu vermehren. So möge es zumindest in manchen Gegenden sein, jedoch fällt die Vegetation des Donnerblutdorfes eher karger bestückt darunter.
Ein lauter Schrei hallte durch das abgeschottete Gebiet, als ein kleiner Orcwelpe auf wackligen Beinen freudig quietschend über den Dorfplatz stolperte. Schnell war er noch nicht, doch dafür unüberhörbar. Es war wie selbstverständlich, dass sich die Bewohner gegenseitig umeinander kümmerten. So wurden auch die Jüngsten in die vertraute Mitte der anderen genommen, um das enge gesellschaftliche Klanband zu stärken.
Ein ganzes Jahr war vergangen, als sich das komplette Dorf vom Rest abschottete. Gelegentlich wurden Vorräte und Versorgungsgüter aus Orgrimmar beschafft und zum Tausch angeboten; der Klan kam gut zurecht. „Langsam wird es wieder Zeit Besucher zu empfangen.“ Sprach die Klanmutter zum alten Scharfseher und schnaufte brummend vor sich her. Sie schlenderten die Dorfstraße entlang und betrachteten das ruhige Dorfleben, samt ihre Bewohner. „Die Zeichen dazu stehen gut. Die Flamme der Ahnen lodert besonnen, es droht keinerlei Gefahr.“ Stimmte der alte Orc ihr zu und deutete mit seinem knochigen Stab in Richtung Dorfausgang.
„Toshka entwickelt sich prächtig und ich glaube das uns allen ein wenig mehr Abwechslung guttut.“ Während ihrer gemeinsamen Schritte griff die Marak des Klans nach dem ausgestreckten Arm des kleinen Orcwelpens und zog diesen mit ungeniertem Schwung aus der spielenden Gruppe der Jüngsten heraus, um sich ihren kleinen Sohn auf die Hüfte zu setzen. „Er ist sehr abenteuerlustig und aufgeschlossen, schon jetzt. Von Ihm können selbst wir noch einiges lernen, mein Kind.“ Die Stimme des Scharfsehers kratze. Ein Blick genügte, um Dabu´ka zum mütterlichen Lächeln zu verhelfen. „Die Zeit vergeht so schnell, fast schon erschreckend.“ Strich sie zart über die Wange des Kindes und fand sich nun zusammen mit Tu´lok Flammenblick am Dorfeingang, der zugleich als Ausgang diente.
Sie ließen ihre Blicke in die Ferne schweifen. „Lerne aus den unvoreingenommenen Reinen der Zukunft, die Du schützend in den Armen hältst und ebne den alten Pfad unserer Traditionen einer neuen Generation.“ Sprach der Scharfseher, der dem Knaben den Kopf tätschelte. Die Orcin schmälte ihre Augen nachdenklich, jedoch nickte sie die weisen Worte ihres Vertrauten schweigend, begreifend ab.
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